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Ein sinnliches Angebot

Ein sinnliches Angebot

Titel: Ein sinnliches Angebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis , Pößneck GGP Media
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du“, mischte Faith sich ein. „Sehr allergisch. Und genau deshalb nutzen wir andere Techniken.“
    Seufzend setzte Luke sich hin. Auch sein Haar war zerzaust, und vom langen Liegen wirkte sein Blick verschlafen. Faith bereitete sich auf die nächste unausweichliche Diskussion vor. Es nervte sie, doch gleichzeitig verspürte sie wieder dieses Kribbeln im Bauch.
    Wie kam es nur, dass sie ausgerechnet diesen Mann begehrte?
    Er war stur, egoistisch und rechthaberisch, aber auch unglaublich einfühlsam bei den Patienten. Noch während Faith dieser Gedanke kam, streckte Luke Billy die Hand hin, und der Junge schlug sofort ein. „Ich schätze“, sagte Dr. Luke Walker und seufzte, „Colonel Luke muss als Erster in die Herbalbehandlung.“
    „Jippie!“ Billy strahlte. Zusammen gingen die beiden Raumfahrer an Faith vorbei und hoben grüßend die Hand. Faith nahm militärisch Haltung an. An Lukes Blick erkannte sie, dass ihre Diskussion noch nicht beendet war. Dann verschwanden sie aus dem Zimmer. Faith konnte sich nicht erinnern, den kleinen Billy schon einmal so gelöst und fröhlich erlebt zu haben.
    Sie wusste nicht, ob das Zittern ihrer Knie von den Anstrengungen des langen Arbeitstages oder durch Luke ausgelöst worden war, aber sie musste sich einen Moment setzen. Dieser Mann hatte heute eine Krebspatientin zum Lächeln gebracht und einen kleinen Jungen mit lebensbedrohlichem Asthma zum Lachen verführt.
    Und er hat sich in mein Herz geschlichen, dachte sie. Keine schlechte Bilanz für seinen zweiten Arbeitstag.
    Als spätabends alle Patienten die Klinik verlassen hatten, saß Faith im Schneidersitz mitten auf ihrem Bett, einen Becher Kräutertee in der Hand, und sortierte Rechnungen. Sie war es gewohnt, allein zu sein. Manchmal fühlte sie sich einsam und fragte sich, ob das Leben nicht an ihr vorüberging, doch meistens war sie sich selbst genug.
    Ihre Eltern waren wunderbare, liebevolle und warmherzige Menschen, aber als Missionare setzten sie den Großteil ihrer Energie für die Menschen ein, denen sie halfen. Faiths Schwester Michelle hatte sich für einen ähnlichen Lebensweg entschieden und reiste als Hebamme in Europa von einem Land zum nächsten.
    Früher hatte es Faith gestört, dass ihre Eltern ihre Zuwendung auf andere Menschen als auf die eigene Familie richteten, doch jetzt saß sie hier und verhielt sich fast genauso.
    Sie hatte gelernt, damit zu leben, dass sie sich hin und wieder nach einer Familie sehnte oder nach einer engen persönlichen Bindung. Doch sie hatte dieses Leben gewählt, und es war genau das, was sie wollte.
    Im Moment sehnte sie sich allerdings nur noch danach, sich endlich hinzulegen. Sobald sie die Rechnungen aussortiert haben würde, die am dringendsten bezahlt werden mussten, wollte sie schlafen gehen. Der Tag war gut verlaufen, und sie konnte sehr zufrieden mit dem sein, was sie erreicht hatte. Jetzt sehnte sie sich in erster Linie nur noch nach Schlaf. Sechs Stunden würden schon reichen, um die Viruserkrankung, die sie in den Knochen spürte, wieder zurückzudrängen.
    Sie hatte keine Zeit zum Krankwerden, also würde sie es nicht zulassen.
    Sie hatte zu viel Arbeit.
    In dem großen Haus war es vollkommen still. Ihre Kollegen waren längst nach Hause gegangen. Faith hatte nicht mitbekommen, dass Luke gegangen war, aber sie nahm an, dass er es gar nicht hatte erwarten können, aus der Klinik zu verschwinden.
    Gerade hatte sie die Rechnungen fertig gestapelt, als sie ein Geräusch von unten hörte. Ein dumpfes Klopfen. Faith war nicht ängstlich, aber dumm war sie auch nicht. Luke würde es zwar nicht glauben, aber sie hatten auch Medikamente in der Klinik gelagert. Sie nahm ihr Handy und hielt den Finger über der Kurzwahl für den Notruf, während sie mit der anderen Hand den Baseballschläger über ihre Schulter schwang. Dann ging sie die Treppe hinunter.
    Im Belegschaftsraum war noch Licht, also musste noch jemand dort sein. Faith erreichte gerade die Tür, als Luke aus dem Bad kam und sich die Hände abtrocknete.
    „Sie sind ja noch hier!“
    „Ich wollte gerade los.“ Luke trat dicht an sie heran und hob sanft ihr Kinn an. „Sie haben dunkle Ringe unter den Augen.“
    „Ich … wirklich?“
    „Sie sehen hundemüde aus.“
    „Sie Schmeichler.“ Es sollte spöttisch klingen, aber Faith hörte selbst, dass sie verunsichert klang. Sie wollte sich abwenden, doch Luke hielt sie fest.
    „Sie sehen wirklich erschöpft aus. Ich finde, Sie geben nicht gut genug auf sich

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