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Ein skandalöses Rendezvous (German Edition)

Ein skandalöses Rendezvous (German Edition)

Titel: Ein skandalöses Rendezvous (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Hunter
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verlor, vergaß sie, wer sie war. Selbst die Umstände, die sie in dieses Bett gebracht hatten, wurden für eine Weile ausgeblendet.
    »Sie hat sich als kleine Wolke erwiesen, aber dankbarerweise nicht als die große, die sie sein könnte. Und der Marquess ist zu einem guten Freund geworden.« Um genauer zu sein, zu ihrem besten. Wenn nicht sogar zu ihrem einzigen Freund in jener Welt. Sebastian war im Vergleich dazu immer noch so etwas wie ein Fremder. Mit ihm sprach sie nicht so offen wie mit dem Marquess. Sie vergaß nicht, ihm gegenüber vorsichtig zu sein. Sebastian verwirrte und erstaunte sie immer noch, was ein entscheidender Nachteil war. Und was er nachts mit ihr anstellte, verstärkte diese Reaktion nur noch.
    »Versucht sie dich einzuschüchtern?«, fragte Daphne.
    »Natürlich. Aber ich bin nicht hergekommen, um mich an deiner Schulter auszuweinen oder über Lady Wittonburys Unfreundlichkeit zu sprechen. Ich kam her, um mit lieben Freunden zusammen zu sein und um Lizzies Zeitungen und Klatschblätter zu lesen.«
    Celia kehrte mit einem Tablett wieder, auf dem eine Kaffeekanne und Tassen standen. »Geh und hol sie, Lizzie. Sie hat inzwischen einen richtigen Stapel, da wir dank der Aufträge, die uns deine Hochzeit gebracht hat, in letzter Zeit so häufig in die Stadt müssen, Audrianna. Selbst ihre Kopfschmerzen können sie nicht davon abhalten, sie alle zu lesen.«
    Lizzie ging zu einem Schrank und kam mit einem dicken Stapel gefalteter Zeitungen zurück. »Ich weiß einfach gerne darüber Bescheid, was in der Welt passiert. Warum musst du mich immer damit aufziehen, Celia?«
    »Weil sie dich gern hat«, sagte Audrianna. »Es freut mich, dass du heute von deinen Kopfschmerzen verschont geblieben zu sein scheinst, Lizzie. Ich hatte schon befürchtet, du hättest dich hingelegt und ich würde dich gar nicht zu Gesicht bekommen.«
    »Sie kommen ohne Vorwarnung oder Grund, nicht wahr, Lizzie?«, sagte Daphne. »Ich denke, dass es etwas mit dem Wetterwechsel zu tun hat.«
    Sie tranken ihren Kaffee und sprachen über dies und das. Audrianna genoss die leichte Unterhaltung. Hier gab es keine Etikette, nach der man sich richten musste. Keine Uhr, die die vorgeschriebene Länge eines morgendlichen Besuches anzeigte. Keine Sorge, dass man zu laut oder zur falschen Zeit lachte.
    Während sie ihre lieben Freunde beobachtete, kamen ihr Sebastians Worte wieder in den Sinn. Dein Mangel an Neugier ist beeindruckend. Ursprünglich hatte sie die Regel auch für dämlich gehalten und war furchtbar neugierig gewesen. Doch schon bald hatte sie alles erfahren, was sie über diese anderen Frauen wissen musste, und ihre Vergangenheit spielte überhaupt keine Rolle mehr.
    Und doch dachte sie während ihres Gesprächs darüber nach, wie wenig sie doch wusste. Praktisch gar nichts über Lizzie und Celia. Und selbst über ihre Cousine Daphne – es hatte Jahre gegeben, in denen sie nichts von ihr gehört hatte.
    Jetzt wo sie darüber nachdachte, war sie die einzige Person im Haus, deren Geschichte für die anderen wie ein offenes Buch war.
    Celia zog sich eine von Lizzies Magazinen vom Stapel. »Wonach suchst du? Warum wolltest du, dass Lizzie sie holt?«
    »Ich wusste, dass sie inzwischen viel mehr haben wird, als ich mir angucken kann. Es wäre seltsam, den Dienern zu sagen, dass sie jeden Tag so viele heranschaffen sollen. Ich möchte nachsehen, ob der Domino neue Anzeigen geschaltet hat. Zweimal standen welche von ihm drin und ich denke, er könnte es wieder tun.«
    »Ich kann mich nicht erinnern, eine mit diesem Namen darin gelesen zu haben, aber das letzte Mal war es mehr eine Anspielung«, sagte Lizzie. »Wir werden dir helfen, damit es nicht deine ganze Zeit hier einnimmt.« Sie teilte den Stapel und reichte ihn Daphne.
    Eine halbe Stunde später waren sie alle Zeitungen ohne Erfolg durchgegangen. Sie fanden ein paar obskure Anzeigen, aber die enthielten nichts, was auf den Domino deuten würde.
    »Warum gibst du nicht selbst eine auf?«, schlug Lizzie vor.
    »Das habe ich schon einmal versucht, konnte es aber nicht so formulieren, dass der Domino wirklich nur mich darin erkennt.«
    »Sie darf nicht das Risiko eingehen, dass Lord Sebastian es sieht«, sagte Daphne. »Es wäre unklug, einen wunden Punkt zu berühren.«
    Audrianna wurde klar, dass das eine angemessene Metapher war. Sie erklärte alles über die Grundstimmung ihrer jungen Ehe. Begierde und Lust waren eine Art Balsam für diesen wunden Punkt, ließen ihn aber

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