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Ein skandalöses Rendezvous (German Edition)

Ein skandalöses Rendezvous (German Edition)

Titel: Ein skandalöses Rendezvous (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Hunter
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nicht wirklich heilen. Immer wieder wurde er angerührt und blieb auf diese Weise wund – die Anspielungen, die andere auf ihren Vater machten, die Art, wie ihre Ehe überhaupt zustande gekommen war, ihre Überzeugung, dass Sebastian beweisen würde, was die Welt ohnehin annahm, sollte er die Gelegenheit dazu bekommen.
    Sie fragte sich, wie ihre Ehe wohl wäre, wenn dieser wunde Punkt nicht existieren würde. Es war eine sinnlos romantische Frage. Denn wenn der wunde Punkt nicht wäre, gäbe es gar keine Ehe.
    »Außerdem ist mir klar geworden, dass ich keine Treffen mehr arrangieren kann, zu denen sonst keiner kommt«, sagte Audrianna. »Meine Tage gehören nicht mehr mir allein.«
    »Dann lass ihn zu dir kommen«, sagte Celia. »Gib eine Anzeige auf, die um bloßen Kontakt bittet und gib ein Geschäft als Adresse an, damit die Antwort nicht zu dir nach Hause kommt. So wird es die ganze Zeit gemacht, zum Beispiel bei Liebenden. Verlage und Buchläden bieten diesen Dienst oft an, genauso wie ein paar Gasthöfe und Kanzleien.«
    »Vielleicht mache ich das wirklich.« Sie schob ihre Neugier beiseite, woher Celia solche Dinge wusste. Sie war nicht mehr länger eine von ihnen und die Regel galt nicht mehr, aber es wäre ein Treuebruch, jetzt herumzuschnüffeln.
    Konnte sie eine Anzeige aufgeben, die Sebastian nicht sehen würde, der Domino aber schon? Es würde einer sehr raffinierte Formulierung bedürfen.
    »Außerdem könntest du an Orten, wo sich Ausländer versammeln, die Suche nach ihm verbreiten«, schlug Lizzie vor. »Wenn du einen Angestellten dafür bezahlst, für dich Ausschau zu halten, könnte er diesem Mann sagen, dass er dir schreiben soll, sobald er auftaucht.«
    »Jemanden dafür zu bezahlen ist viel besser, als sich selbst auf die Lauer zu legen«, sagte Celia mit wissendem Lächeln, das auf ihren Besuch beim Miller’s Hotel anspielte.
    »Es klingt unpraktisch, aber es könnte tatsächlich funktionieren«, erwiderte Daphne. »Du lieferst eine Beschreibung. Dein angeheuerter Helfer hält die Augen offen. Wenn jemand erscheint, auf den die Beschreibung passt, fragt dein Helfer ihn einfach, ob er der Domino ist. Wenn nicht, wird die Frage schnell vergessen sein. Wenn er es ist, kann er erfahren, wie man dich kontaktiert.«
    »Aber wo findet man einen solchen Helfer? In gewissen Hotels, nehme ich an?« Wieder lächelte Celia. »Vielleicht in der Royal Exchange, in der Börse?«
    »Ich dachte eher an Unterhaltungsstätten«, erwiderte Lizzie. »Theater und so etwas. Außerdem Geschäfte, die fremdsprachige Bücher verkaufen.« Lizzie legte ihren Zeigefinger auf das Kinn. »Welche anderen Etablissements könnten Männer anziehen, die weit weg von daheim sind?«
    »Bordelle.«
    Celias nüchtern vorgebrachte Antwort verursachte kollektives Schweigen.
    »Obgleich es ein unzweifelhaft nützlicher und wahrscheinlich auch zutreffender Vorschlag ist«, sagte Daphne schließlich, »kann Audrianna wohl kaum ein Bordell besuchen, um die Hilfe eines Helfers zu kaufen.«
    Celia zuckte mit den Schulten. »Das ist bedauerlich. Es ist sehr wahrscheinlich, dass der Domino eines besucht, und es handelt sich dabei um Etablissements, wo jeder käuflich ist.«
    In diesem Moment kam Mr Davidson. Audrianna half den anderen, die Blumentöpfe zu seinem Planwagen zu tragen, mit dem er die Ware zu den Londoner Blumenläden liefern würde, die regelmäßige Kunden der Rarest Bloom s waren. Sie genoss die vertraute Aufgabe.
    Nachdem sie sich von ihren Freundinnen verabschiedet hatte und auf dem Rückweg nach London war, überkam sie ein Gefühl von Nostalgie. Während der Heimfahrt setzte sie die Anzeige für die Zeitung auf.
    »Lady Ophelia hat Rarest Blooms angeheuert, um ihr Gartenfest auszurichten. Ich muss zugeben, dass sie es ganz gut hinbekommen haben, angesichts der Tatsache, dass der Garten ansonsten nicht viel hergibt. Man hat nicht mal bemerkt, wie seltsam sie die Buchsbäume trimmen lässt.«
    Audrianna war sich nicht sicher, ob sie das Lob in Vertretung annehmen sollte. Lady Ferris hatte darauf bestanden, über Daphnes Blumenzucht zu sprechen, obwohl Lady Wittonbury wiederholt versucht hatte, das Gesprächsthema zu wechseln.
    Sie und Lady Wittonbury besuchten Lady Ferris gemeinsam. Ihre Schwiegermutter hatte entschieden, dass der Besuch für Audriannas gesellschaftliche Anerkennung wichtig war.
    Mit sorgsam ausgeheckten Taktiken wie dieser versuchte sie, ihrem Ziel näherzukommen, um Audrianna eine Eintrittskarte in den

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