Ein skandalöses Rendezvous (German Edition)
er legte sie nicht darauf, sondern setzte sie wieder auf dem Boden ab. Fast hätten ihr die Beine nicht gehorcht und sie schwankte ein wenig.
Während er sie mit seinem starken Arm immer noch festhielt, streckte er den anderen nach den Kissen aus und stapelte sie vor ihr.
»Knie dich hin.«
Sie verstand nicht warum, tat es aber. Dann drückte er ihren Oberkörper vorwärts, bis sie auf dem Bett lag, die Kissen unter ihrer Hüfte. Sie begriff die Bedeutung ihrer Position und Überraschung durchfuhr sie. Irgendwo tief in ihrem Körper breitete sich der mächtige Kitzel der Erwartung aus.
Langsam glitt die Seide ihre Beine hinauf. Immer höher, bis sich ihr weiter Rock an der Taille staute. Er zog ihre Unterhose bis auf die Knie herunter.
Eine Berührung. Eine sichere, feste Liebkosung. Sie konnte ihr Stöhnen nicht unterdrücken.
So ließ er sie liegen, entblößt und wartend. Sie pulsierte vor Ungeduld. Das Verlangen war anders als alles, was sie zuvor erlebt hatte. Sie blickte zurück und sah, wie sein Hemd zu Boden fiel und sich sein nackter Körper über sie beugte.
Er nahm sie hart und sie wollte es noch härter. Er erfüllte sie so sehr, dass es zu der einzigen Empfindung wurde, die sie in dem Moment spürte. Seine Stöße weckten eine neue Begierde in ihr, die mit der Lust immer schlimmer wurde und wuchs. Sie wollte es, wollte, dass er und sein eigenes wütendes Verlangen bei ihr Erfüllung fand, indem er seine Zurückhaltung aufgab. Es war verrückt, wild und so leidenschaftlich rot wie die Seide, die zwischen ihnen floss.
Empfindungen verstärkten sich und spitzten sich zu. Rasend vor Verlangen verlor sie jede Kontrolle. Sie stöhnte laut, spornte ihn an und stieg zu einem überirdischen Punkt der Intensität hinauf, der in einem langen, dunklen Schrei köstlicher Erleichterung explodierte.
Er zog ihr das Kleid vom schlaffen, gesättigten Körper und warf es beiseite. Wahrscheinlich war es ruiniert. Es war ihm egal.
Er zog die Kissen unter ihr fort und machte es ihr bequem. Dann brach er neben ihr zusammen. Er schlief nicht. Die Zufriedenheit war einfach zu perfekt, um sie schon aufzugeben.
Instinktiv suchte sie seine Nähe. Er legte seinen Arm um sie und zog sie noch ein wenig näher.
Das Gefühl war himmlisch, aber flüchtig. Sie begann, sich wieder in der Welt zu bewegen. Sein Verstand begann, wieder zu denken. Er sortierte die Ereignisse des Abends und verweilte bei der Erinnerung an ihren nackten Hintern, der auf so erotische Weise entblößt und angehoben von einer Gischt aus roter Seide umgeben war und sie einladend bestrumpfte Oberschenkel spreizte, während sie auf ihn wartete.
Doch dann kamen die Erinnerungen an den Ball. Eine ganz besonders. Vor zwei Stunden hätte er nicht gefragt und zwei Stunden später würde er es auch nicht mehr tun, aber die Befriedigung erschafft eine ganz eigene Intimität, auch wenn sie nur vorübergehend ist.
»Wer war er? Der Mann auf dem Ball?«
Sie erstarrte, mitten in einem katzenähnlichen Strecken. Vielleicht war ihr sogar der Atem gestockt. Er konnte praktisch hören, wie ihr Verstand auf Alarm schaltete. Sie überlegte ihre Antwort gut und erwog, zu lügen. Ihre Vorsicht sagte ihm genug über diesen Mann, um ihn töten zu wollen.
»Er ist ein alter Freund. Ein Offizier.« Das Schweigen dröhnte während einer langen Pause. »Wir waren verlobt, bevor er nach Frankreich ging.«
»Und nach seiner Rückkehr wart ihr das nicht mehr. Was ist passiert?«
»Ich habe es aufgelöst. Die Zeit verändert die Dinge.«
»Für dich oder für ihn?«
»Für uns beide. Ich denke, das kommt häufig vor. Verlobungen, die vor einer langen Trennungszeit eingegangen werden, überleben es oft nicht.«
Kaum. Sie überlebten fast immer, weil die Frau die Veränderung nicht akzeptieren wollte. Außerdem log sie. Der Mistkerl hatte ihr Herz gebrochen. In dem Lied, was sie geschrieben hatte, ging es um diesen Schmerz. »Ist das vor Kurzem gewesen?«
»Vor über einem Jahr. Vor Weihnachten. Ist das vor Kurzem?«
Unlängst genug, dass es sich bei dem Mann immer noch um einen Rivalen handelte.
Er würde sie nicht zwingen, weiter darüber zu sprechen. Er wusste, wie es abgelaufen sein musste. Dieser Feigling hatte sie darum gebeten, die Verlobung aufzulösen, damit er nicht von der Schande ihres Vaters befleckt wurde.
Bei all ihren Vorwürfen, selbst im Two Swords , hatte sie diese Sache niemals erwähnt. Aber es war in ihr gewesen, jedes Mal, wenn sie ihm die Schuld an
Weitere Kostenlose Bücher