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Ein skandalöses Rendezvous (German Edition)

Ein skandalöses Rendezvous (German Edition)

Titel: Ein skandalöses Rendezvous (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Hunter
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geschweige denn zulassen, dass seine Frau mit ihnen Umgang hat.«
    »Sie hat nicht gesagt, dass Celia … selbst eine Kurtisane ist.«
    »Der Himmel schicke mir Geduld! Die Tochter einer Hure – ja, einer Hure . Warum sonst sollte sie vom Land hergebracht und im Park neben ihr Mutter vorgezeigt werden, wenn nicht, um sie ebenfalls zu einer Hure zu machen?«
    Audrianna stand den Rest der wütenden Tirade tapfer durch. Sie erwiderte nichts und bemühte sich, ihre eigene Bestürzung zu verbergen. Dies konnte der wahre Grund gewesen sein, warum Celia nicht zu ihrer Hochzeit gekommen war. Nicht um Lizzie beizustehen. Celia hatte vielleicht befürchtet, dass sie jemand in dieser Kirche erkennen würde.
    Aber Celia war keine Hure, egal, welche Logik Lady Wittonbury anwendete. Celia war eine liebe, gute Freundin. Sie lebte mit anderen Frauen in Abgeschiedenheit und Frieden. Celia war niemals eine Nacht lang verschwunden, wie Audrianna es getan hatte. Und ihr fröhlicher Charakter schaffte es immer, die Tage zu erhellen und Audrianna zum Lachen zu bringen.
    Als die Kutsche anhielt, wollte Audrianna schnell aussteigen. Doch Lady Wittonbury versperrte ihr den Weg mit ihrem Sonnenschirm. »Diese Personen werden in Zukunft in meinem Haus nicht mehr empfangen. Sie sind nicht dumm und Sie wissen, dass ich recht habe. Meine Pflicht besteht darin, Sie für die Rolle, die Sie eines Tages spielen werden, einigermaßen akzeptabel zu machen. Und ich werde nicht zulassen, dass Sie uns stattdessen in den Schmutz ziehen.«
    Audrianna stieß den Sonnenschirm beiseite und sprang aus der Kutsche. Sie rannte ins Haus, bevor Lady Wittonbury ihre Tränen sehen konnte.
    Sebastian betrat das Krankenzimmer. Er zuckte bei dem Anblick nicht zurück, den ihm der junge Kanonier bot. Er sah so etwas nicht zum ersten Mal.
    Die Explosion, die Harry Anderson fast umgebracht hätte, hatte einen schrecklichen Tribut gefordert. Ein Bein und ein halber Arm waren fort und auf dem vernarbten Schädel würden nie wieder Haare wachsen. Er war noch keine zwanzig, bevor ihm der Krieg das angetan hatte.
    Wenn er Anderson ansah, konnte er nicht anders, als an Morgan zu denken. Die Zukunft dieses jungen Mannes würde hier im Haus seiner Schwester ebenso beschränkt und einsam sein. Es stimmt, er konnte sich um sich selbst kümmern, aber er und der Marquess von Wittonbury hatten nun viel gemeinsam.
    Anderson begrüßte ihn mit einer Passivität, die Sebastian wiedererkannte. So war es für die Versehrten. Irgendwann kam die Akzeptanz, weil es keine andere Wahl gab.
    »Ich fühle mich geehrt, dass Sie mich empfangen«, sagte Sebastian. »Mir wurde gesagt, dass Sie nicht darüber sprechen möchten.«
    »Ich habe nur zugestimmt, weil Mr Proktor gesagt hat, dass Sie für Ihren Bruder sprechen. Lord Wittonbury weiß, wie es ist, nicht wahr? Ich kann es ihm nicht verwehren.«
    »Und Sie haben seinen Dank, das versichere ich Ihnen.«
    Anderson bewegte seinen Armstumpf. Das Ende seines Ärmels war umgeklappt. »Der hat mich gerettet. Der und mein Bein. Ich stand so gedreht und dadurch hat es sie getroffen und nicht meinen Körper. Ich wurde fortgeschleudert, und auch das hat mich wahrscheinlich gerettet. Die Gegner haben natürlich auf die Waffen gezielt. Sie wussten nicht, dass sie nutzlos sind.«
    »Sie sind der einzige Kanonier, der überlebt hat, daher haben Sie wahrscheinlich recht. Die Explosion, die Sie fortschleuderte, hat sie gleichzeitig gerettet.«
    »Ich Glückskerl.«
    Sebastian ließ Anderson seine Verbitterung. Er hatte ein Recht darauf.
    »An was genau erinnern Sie sich, was die Waffen angeht?«
    »Nicht sehr viel. Wir haben sie normal geladen und angezündet. Doch nichts geschah. Es hätte auch Sand sein können, so nutzlos war das Pulver. Es gab auch keine Fehlzündung, nur etwas Rauch.« Er zuckte mit den Schultern. »Also putzten wir sie aus, machten die ganze Prozedur noch mal mit neuem Pulver und überprüften, ob alles trocken war. Die ganze Zeit über standen wir unter Beschuss. Wieder geschah das Gleiche. Da wussten wir, dass wir geliefert waren. Mir wurde erzählt, das ihre Waffen uns in Stücke gerissen hatten, bevor die Offiziere endlich den Rückzug befahlen. Da war ich schon halb tot.«
    Die verbliebenen Verletzten hatten es irgendwann nach Hause geschafft. Und die Geschichte dieses Fiaskos verbreitet.
    »Würden Sie Ihre Erinnerung an die Ereignisse schriftlich festhalten? Sie offiziell bezeugen?«
    »Zufällig schreibe ich nicht mehr.«
    »Ich

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