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Ein skandalöses Rendezvous (German Edition)

Ein skandalöses Rendezvous (German Edition)

Titel: Ein skandalöses Rendezvous (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Hunter
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dieses spezielle Fass.«
    »Und das andere Zeichen?«
    Er schüttelte den Kopf. »Das erkenne ich nicht – nein, warten Sie, vielleicht … « Er zückte einen Stift. Er kopierte die Fassmarkierungen auf einen anderen Zettel und zog zwei weitere Linien. »Sehen Sie. So könnte die Markierung mal ausgesehen haben. Es könnte verblichen sein oder einfach nur nachlässig aufgetragen worden sein.« Middleton gab Sebastian beide Blätter. Er sah, dass die beiden zusätzlichen Striche D&F in P&E verwandelt hatten.
    »Es gibt keine D&F-Mühle«, sagte Middleton. »Aber P&E bezieht sich auf das Werk von Pettigrew und Eversham. Es war eines von vielen, die während des Krieges aufgetaucht sind, um Profit zu machen. Und die hatten einige üble Explosionen. Die privaten sind nicht immer so sorgfältig, was das angeht. Wir können ihre Qualität überprüfen, aber nicht, wie sie es herstellen. Das ist kein Hobby für Amateure.«
    Das war es in der Tat nicht. Es hatte einige schlimme Explosionen und Feuer in diesen Mühlen gegeben. Das war einer der Gründe, warum Audrianna im Gasthof zurückbleiben musste, in dem sie letzte Nacht geschlafen hatten, ein paar Meilen den Fluss hinauf. Er bezweifelte, dass die Arbeiter hier jemals vergaßen, dass ein Versehen, ein Missgeschick ausreichte, um sie alle ins Jenseits zu befördern.
    Nun hatte das Rätsel Mr Middletons Interesse geweckt. Er nahm die Zettel wieder an sich und betrachtete den von Sebastian. »Sie haben die Markierung sehr schnell angebracht, schätze ich. Sorglos.«
    »Wahrscheinlich nicht. Es stammt von einem Kanonier, der überlebt hat und ist aus der Erinnerung gezeichnet. Also könnte es ungenau oder unvollständig sein.«
    »Hat er sich noch an etwas anderes erinnert?«
    »Nicht mit Sicherheit. Er sagte nur, dass das Fass sehr leicht zu öffnen war. Leichter als normal. Kann das etwas bedeuten?«
    »Schwer zu sagen. Es könnte aber darauf hindeuten, dass das Fass schon einmal geöffnet worden ist. Wahrscheinlich im Waffenlager.«
    Middleton musste es nicht aussprechen und würde es auch nicht. Wenn das Fass im Lager geöffnet worden war, musste es zum Testen gewesen sein. In diesem Fall hätte jemand weggesehen, als seine schlechte Qualität gemeldet worden war.
    »Wo liegt dieses Werk? Pettigrew und Eversham?«
    »In Kent«, antwortete Middleton. »Aber mit Kriegsende wurde es dichtgemacht, wie so viele andere kleine Emporkömmlinge. Ich denke, die Mühle wurde verkauft.«
    »Vielen Dank, Mr Middleton. Sie waren mir eine große Hilfe.«
    Middleton verzog sein Gesicht. »Ich habe Ihnen nichts Wichtiges erzählt, Sir. Ich vertraue darauf, dass Ihnen das klar ist und Sie niemandem von meiner Hilfsbereitschaft berichten werden.«
    »Was das Munitionsamt angeht, sollte es jemals von diesem Treffen erfahren, haben Sie mir lediglich erklärt, dass es vollkommen unmöglich ist, dass schlechtes Pulver eine königliche Mühle verlässt.«
    Sebastian band sein Pferd an die Kutsche, stieg neben Audrianna ein und gab dem Kutscher das Signal zum Losfahren.
    Er hatte ihr sein Ziel nicht genannt, als er ihr sagte, sie solle im Gasthof auf ihn warten. Ihres Wissens nach hätte ihn auch der Drang überfallen können, im nächsten Feld ein Milchmädchen zu verführen.
    »Während wir in Airymont sind, werde ich den Besitz inspizieren müssen«, sagte er. »Reitest du? Du kannst mich begleiten. Die Pächter werden es zu schätzen wissen, wenn du es tust.«
    »Ich kann reiten. Außerdem singe ich, male und spiele das Pianoforte. Meine Mutter glaubte wie die meisten Mütter daran, dass junge Damen solche Dinge können sollten.«
    Er warf ihr einen Blick zu, als ob er überprüfen wollte, ob sie die Frage beleidigt hatte. Sie lächelte ihn an, um ihn wissen zu lassen, dass ihre Antwort ein kleiner Scherz gewesen war, hauptsächlich.
    Er machte es sich für den Rest der Reise gemütlich. Es schienen ihm einige Gedanken im Kopf herumzuspuken, aber er schien nicht geneigt, sie mit ihr zu teilen.
    »Hast du bei deinem Treffen etwas Interessantes erfahren?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Es war eine recht kurze geschäftliche Unterhaltung.«
    »Dein Geschäft ist die Politik und die Regierung. Du hast wahrscheinlich befürchtet, ich würde mich langweilen und hast mich deswegen hiergelassen. Das war nett von dir.«
    Er wirkte erfreut über ihre Dankbarkeit. Und erleichtert?
    »Aber ich wäre ganz und gar nicht gelangweilt, es zu hören. Überhaupt nicht. Ich bin sehr neugierig, was

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