Ein skandalöses Rendezvous (German Edition)
Herr wäre. Sie hatten sich in einer Reihe aufgestellt, um Audrianna zu begrüßen. Man zeigte ihr ihre Gemächer, dann führte die Haushälterin sie herum, während sich Sebastian mit dem Verwalter traf.
Sie kehrte in ihre Gemächer zurück. Ein Dienstmädchen war als ihre Zofe abgestellt worden und die Frau packte gerade ihr Gepäck aus. Unten im Hof stieg Sebastian gerade auf ein Pferd. Er trug inzwischen einen Reitmantel und entsprechende Stiefel, und ein anderer Mann saß neben ihm bereits auf einem Pferd.
Ein Diener erschien mit einer Erklärung in der Tür. Lord Sebastian nahm an, dass sie sich nach der Reise ausruhen wollte, und eine Angelegenheit auf dem Anwesen erforderte, dass er mit dem Landverwalter dorthin ritt. Er würde rechtzeitig für die Abendgesellschaft wieder da sein, die er arrangiert hatte.
»Werden Sie dieses Kleid später benötigen, Madam?« Die Zofe hielt ihr rosafarbenes Satinkleid hoch.
»Nein. Das weiße.«
Sie beobachtete, wie die beiden Pferde vom Hof hinweg trabten. Aus ihrer Perspektive wirkten sie klein, was auch an den riesigen Flügeln des Hauses lag. Wahrscheinlich gab es tatsächlich irgendwo eine Sache, um die er sich kümmern musste. Auf einem so großen Anwesen war immer etwas zu tun. Doch die Kutschfahrt hierher war voll kleiner Gesprächspausen gewesen, und sie vermutete, dass es ihm nicht leid getan hatte, weggerufen worden zu sein.
Sobald sie den Hof hinter sich gelassen hatten, brach Sebastian in einen Galopp aus. Doch die Geschwindigkeit tat nichts, um seine Laune zu verbessern. Sie passte nur dazu.
Er hätte sie in London lassen sollen. Er war ein Narr gewesen, Gründe dafür zu suchen, warum er es nicht tun sollte. Er hätte ihr den Landsitz zu einem späteren Zeitpunkt zeigen können; es hatte nicht jetzt gleich sein müssen.
Manchmal verwirrte sie seine Sinne. Das war seine einzige Entschuldigung, und es war eine verdammt schlechte.
Natürlich wusste sie, wo die königlichen Schießpulverwerke standen. Kelmsleigh hatte wahrscheinlich zu Hause ebenso beiläufig darüber gesprochen, wie Wellington über Kriegsführung und andere Männer über Pferde und Clubs.
Unter diesen Umständen war es dumm, zu denken, dass sie ihn am Morgen seiner eigenen Wege ziehen lassen würde, wie sie es in London die ganze Zeit tat, ohne ihn darüber zu befragen. Sie hätte es sogar ignoriert, wenn sie angenommen hätte, dass er bei einer Geliebten gewesen war. Aber sie konnte nicht stumm bleiben, nachdem sie den Verdacht hatte, dass er zu dieser Schießpulvermühle gegangen war.
Die Versuchung, sie anzulügen, war groß gewesen. Nicht um einen Streit zu vermeiden, sondern um nicht den Schmerz in ihren Augen sehen zu müssen. Wenn er gewusst hätte, dass sie ihre Bedeutungslosigkeit so ruhig benennen würde, als ob es eine allgemein anerkannte Wahrheit wäre, hätte er gelogen. Wenn er gewusst hätte, dass sie all diese anderen Dinge sagen würde …
»Sir!«
Er zügelte das Pferd schroff und wendete. Sein Verwalter hatte ihn gerufen und deutete nun nach links.
»Sie wollten doch zum Mulder-Hof, oder nicht, Sir?«
Wollte er? Er konnte sich nicht erinnern. Er war verwirrt, da war er sich jetzt sicher. Alles nur, weil eine Frau unglücklich war.
Er trabte zurück und führte sein Pferd auf einen Waldweg, der zum Hof führte. Er musste mit Pächtern sprechen und Verbesserungen inspizieren. Er würde seine Zeit und seinen Kopf mit nützlichen Dingen füllen, und nicht an die anklagenden grünen Augen einer Frau denken, die ihm niemals vertrauen konnte.
Die Abendgesellschaft verlief gut. Doch sie war nicht Audriannas Triumph. Der Verwalter und die Haushälterin hatten den Abend geplant und Sebastian die Gäste eingeladen. Audrianna musste nichts anderes tun, als die Gastgeberin zu spielen.
Die Gäste waren ihr alle unbekannt, aber enge Bekannte von Sebastian und untereinander, wie das bei Nachbarn auf dem Land häufig so war. Die Stimmung wurde schnell locker und fröhlich. Sie bekam als neue Ehefrau genügend Aufmerksamkeit, um sich einbezogen zu fühlen, aber nicht so viel, das es unangenehm wurde.
Sebastian gab einen hervorragenden Gastgeber ab. Er gab sich gewitzt, charmant und herzlich. Unter diesen Leuten, die er schon sein ganzes Leben lang kannte, wirkte er entspannt. Die einzige Unannehmlichkeit – und sie hatte nicht das Gefühl, dass jemand anders es bemerkte – lag zwischen ihm und ihr.
Der wunde Punkt blutete immer noch. Sie versuchte, ihn abzudecken, ihn zu
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