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Ein Sohn für den Scheich

Ein Sohn für den Scheich

Titel: Ein Sohn für den Scheich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Reid
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ertragen zu müssen, der sich selbst dann einstellte, wenn ihr Sex besonders leidenschaftlich und hingebungsvoll gewesen war.
    Dieses Mal hatte er sich ins Bad zurückgezogen. Doch irgendwann musste er zurück in seine Kabine, und spätestens dann war er mit seiner eigenen wie mit Leonas Unfähigkeit konfrontiert, mit der Situation umzugehen.
    Um den Moment so weit wie möglich hinauszuschieben, stützte er sich an der Wand der Dusche ab und ließ sich das heiße Wasser über den Kopf laufen. Wie Leona auf das erneute Desaster reagieren würde, war ihm in aller Schmerzlichkeit bewusst. Sie würde ihn bei der nächsten Gelegenheit verlassen, und dieses Mal wäre es für immer.
    Selbst die Krankheit seines Vaters könnte diesen Tag bestenfalls hinauszögern. Der Scheich hatte seine Schwiegertochter vom ersten Tag an ins Herz geschlossen, und häufig hatte Leona ganze Nachmittage bei ihm verbracht, um sich mit ihm zu unterhalten oder ihm aus einem Buch vorzulesen, wenn seine Krankheit ihn ans Bett fesselte.
    Als sie sich entschlossen hatte, Hassan zu verlassen, hatte der alte Narr ihr sogar seinen Segen gegeben, obwohl er wusste, wie sehr er sie vermissen würde. Und bevor Hassan sich vor wenigen Tagen von ihm verabschiedet hatte, hatte sein Vater ihm gesagt, dass Leona damals so habe handeln müssen, um sich selbst treu zu bleiben.
    Womit das Problem jedoch nicht aus der Welt war, sondern vielmehr erst begann. Denn im Grunde wollte Hassan das Gleiche wie Leona, nur dass er etwas anderes darunter verstand – etwas anderes jedenfalls, als seine Pflicht als Sohn und Thronfolger zu erfüllen.
    Pflicht! Wie sehr er dieses Wort hasste. Es klang zu sehr nach Opfer, die man der Familie oder, wie in seinem Fall, einem ganzen Land bringen musste. Doch nichts interessierte ihn weniger, als mit einer Frau, die er nicht nur nicht liebte, sondern geradezu verabscheute, einen Sohn zu zeugen, der ihn eines Tages auf dem Thron ablösen könnte – erst recht, wenn das bedeutete, dass er ohne Leona leben musste. Ehe er sich damit abfand, würde er sich lieber einen Dolch ins Herz stoßen!
    Als Hassan nach einer kleinen Ewigkeit aus dem Bad kam, konnte er Leona zunächst nirgends entdecken. Schließlich sah er, dass sie sich in einen der Sessel vor dem Fenster gesetzt hatte. Sei hatte die Vorhänge zurückgezogen und blickte nachdenklich hinaus in die Nacht. Gegen die Kühle wie gegen seine Blicke hatte sie sich geschützt, indem sie sich in ein Bettlaken gehüllt hatte, das ihr rotblondes Haar förmlich zum Leuchten brachte.
    “Ich will endlich wissen, wie es Ethan geht”, forderte sie wie aus heiterem Himmel und ohne Hassan anzusehen.
    Doch der Klang ihrer Stimme ließ ihn das ganze Ausmaß ihrer Trauer und Verzweiflung erahnen. Dass sie miteinander geschlafen hatten, machte sie sich ebenso zum Vorwurf wie ihm, und die Frage nach Ethan war ihre Art, sich an Hassan zu rächen.
    “Wie du willst”, fügte er sich widerwillig und rief über das Bordtelefon Rafiq an.
    “Bis auf einige blaue Flecken geht es ihm gut”, berichtete er Leona, nachdem er wieder aufgelegt hatte, und setzte sich in den zweiten Sessel. “Den Kinnhaken, den ihm einer meiner Männer im Gerangel verpasst hat, hat er erstaunlich gut weggesteckt.”
    “Dann war er also nicht in deinen Plan eingeweiht?”, erkundigte sie sich und bemerkte erst jetzt, dass Hassan sich lediglich einen schwarzen seidenen Morgenmantel übergezogen hatte.
    “Ganz so hinterhältig, wie du meinst, bin ich auch wieder nicht”, erwiderte er gespielt beleidigt in der Hoffnung, Leona damit ein wenig aufheitern zu können.
    Er erreichte jedoch das genaue Gegenteil. Sie winkelte die Beine an und legte den Kopf auf die Knie, ehe sie Hassan aus verweinten Augen ansah. “Mach dich nicht besser, als du bist”, sagte sie unversöhnlich. “Schließlich bist du nicht einmal davor zurückgeschreckt, meinen eigenen Vater gegen mich aufzuhetzen.”
    “Das war zum Glück nicht nötig”, widersprach Hassan. “Als er hörte, was ich vorhatte, hat er mir jede erdenkliche Hilfe zugesichert. Ehrlich gesagt hatte ich nicht den Eindruck, dass er den wahren Grund für unsere Trennung kennt.”
    Leona blieb eine Erwiderung schuldig, doch ihrem Gesicht war deutlich anzusehen, für wie abwegig sie den Gedanken hielt, sich irgendjemandem anzuvertrauen.
    “Du hast ihm nie gesagt, warum du mich verlassen hast, oder?”, erkundigte sich Hassan gleichwohl.
    Leona hob den Kopf und sah wieder nachdenklich zum

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