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Ein Sohn für den Scheich

Ein Sohn für den Scheich

Titel: Ein Sohn für den Scheich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Reid
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zeigen, wie unendlich traurig seine Frage sie gemacht hatte, verließ sie kurz entschlossen das Bett und ging zu den Sesseln, die vor dem Fenster standen.
    “Auch wenn du es nicht einsehen willst, ist die Thronfolge an gewisse Bedingungen geknüpft”, fügte sie hinzu, nachdem sie sich bewusst so hingesetzt hatte, dass Hassan sie nicht sehen konnte. “Und da ich sie nicht erfüllen kann, solltest du endlich tun, was man von dir verlangt, und Nadira heiraten.”
    Auch ohne Leonas Gesicht sehen zu können, erkannte Hassan an ihrer tränenerstickten Stimme, wie ihr wirklich zumute war. Ohne zu zögern, verließ er das Bett und stellte sich hinter den Sessel, in dem sie saß. Der Anblick seiner Frau, die sich Schutz suchend zusammengerollt hatte und in dem dünnen Seidenpyjama jämmerlich zu frieren schien, versetzte ihm einen Stich ins Herz. Gleichzeitig jedoch wurden Wünsche und Sehnsüchte in ihm wach, denen er nach drei Tagen und Nächten der Zurückweisung nichts entgegenzusetzen hatte.
    “Das könnte ich natürlich tun”, erwiderte er und fügte hinzu: “Erreichen würde ich damit jedoch das Gegenteil. Wenn ich jetzt nachgebe, wird man es mir als Schwäche auslegen. Dass ich mich standhaft weigere, mich von dir zu trennen, trägt mir hingegen großen Respekt ein – vielleicht nicht bei dir, aber immerhin bei den anderen Scheichs.”
    “Das redest du dir doch nur ein”, widersprach Leona. “Ich erlebe es genau andersherum. Erst heute hat Zafina mich gefragt, warum ich dir noch länger zumute, mit mir zusammenzuleben, obwohl ich dir nie deinen sehnlichsten Wunsch …”
    Ehe sie den Gedanken aussprechen konnte, stand Hassan vor ihr und brachte sie mit einem Kuss zum Schweigen. Gleichzeitig gab er ihr damit zu verstehen, was er sich in diesem Moment am sehnlichsten wünschte.
    Leona war viel zu überrascht, um den Angriff auf ihre Sinne abzuwehren. Als sie es endlich versuchte, musste sie einsehen, dass ihr nichts ferner lag. Denn Hassan kniete im Adamskostüm vor ihr, und sobald sie seine Haut unter den Händen spürte, wusste sie, dass sie ihre Kraft zur Selbstverleugnung überschätzte, wenn sie glaubte, ihn eine vierte Nacht wie Luft behandeln zu können.
    Als wollte er ihr das nachdrücklich bestätigen, zog Hassan sie an sich und richtete sich auf. Um Halt zu finden, legte Leona ihm die Arme um den Nacken und schlang die Beine um seine Hüften.
    Die kühle Seide des Pyjamas auf der Haut zu spüren erregte Hassan fast so sehr wie die an Verzweiflung grenzende Dringlichkeit, mit der sich Leona an ihn klammerte, als wollte sie sich nie wieder von ihm lösen.
    Die intime Nähe brachte ihn endgültig um seine Selbstbeherrschung, sodass er sich auf halbem Weg zum Bett anders besann und eine Hand unter die Pyjamahose und über ihren Po gleiten ließ. Augenblicklich richtete sich Leona auf, um es Hassan so leicht wie irgend möglich zu machen, mit ihr eins zu werden.
    Als sie ihn tief in sich spürte, durchflutete sie ein unendliches Glücksgefühl, das bald zur lustvollen Qual zu werden drohte. Die angestaute Leidenschaft brach sich mit äußerster Hemmungslosigkeit Bahn. So als wollten beide nicht nur die vergangenen drei Nächte, sondern das ganze letzte Jahr vergessen machen, in dem ihnen dieses Erlebnis versagt geblieben war.
    Den Gipfel der Lust, den sie gemeinsam erreichten, erlebten sie schließlich wie einen Sturm, der ihnen den Atem raubte. Dennoch gelang es Hassan, Leona sanft aufs Bett gleiten zu lassen, ohne sich von ihr zu lösen.
    “Kannst du mir sagen, wie ich ohne etwas leben soll, das ich zum Leben brauche wie die Luft zum Atmen?”, fragte er sie und strich ihr zärtlich das Haar aus der Stirn. “Und versuch nicht, mir einzureden, jemand anders könnte mir auch nur annähernd das geben, was ich bei dir finde.”
    Seine Worte waren wie ein Schwur, und Leona hatte keinen Grund, an Hassans Ernsthaftigkeit zu zweifeln. Umso mehr bezweifelte sie, dass ihnen das Schicksal eine zweite Chance geben würde, und davor hatten sie lange genug die Augen verschlossen.
    “Ich empfinde nicht anders als du”, erwiderte sie, ehe sie den Mut fand, ihn mit dem Unausweichlichen zu konfrontieren. “Trotzdem ist mein Entschluss, dich zu verlassen, unwiderruflich.”
    Hassan reagierte, als hätte sie ihm bei lebendigem Leib das Herz herausgerissen. Er richtete sich schlagartig auf, und ein Blick in seine vor Entsetzen geweiteten Augen weckte in Leona die dunkle Vorahnung, dass sie mit der körperlichen auch

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