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Ein Spiel um Macht und Liebe

Ein Spiel um Macht und Liebe

Titel: Ein Spiel um Macht und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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entzückende Schultern.«
    »Da hast du zweimal recht«, erwiderte Nicholas.
    Er hatte keine Lust, die merkwürdige Beziehung, die er zu Clare hatte, zu erklären. »Ich bin froh, daß Michael nicht ernsthaft verletzt ist. Aber was ist mit seinem seelischen Zustand?«
    »Als ich heute morgen bei ihm war, benahm er sich zivilisiert, aber sehr zurückhaltend, fast so, als wäre ich ein Fremder. Er hat kein Wort über das Duell fallen lassen.« Rafe zögerte und überlegte offenbar einen Moment, ob er noch mehr sagen sollte. »Als ich deinen Namen erwähnte, verschloß er sich ganz und gar. Nicht eine Bemerkung darüber, warum er gestern abend aus der Haut gefahren ist. Keine Andeutung, ob er dich in Zukunft mit seinen Tötungsabsichten verfolgen will.«
    »Wenn er es tut, dann lasse ich mich nicht noch einmal zu einem Kampf verleiten«, sagte Nicholas.
    »Nicht einmal, wenn er Miss Morgan beleidigt?«

    Nicholas’ Lippen preßten sich zusammen, seine Stimme blieb aber ruhig. »Nicht einmal dann.
    Meine Geduld kann schier grenzenlos sein. Es ist mir auch egal, ob er der ganzen Welt verkündet, daß ich ein Feigling bin – diese Art Stolz besitze ich nicht.«
    »Vielleicht willst du nicht kämpfen. Aber das bedeutet nicht, daß er es nicht tut.«
    Nicholas warf dem Duke einen scharfen Blick zu.
    »Wie zornig Michael auch immer sein mag – er wird mich nicht einfach ohne Warnung umpusten.«
    Rafe wirkte besorgt. »Ich wünschte, ich wäre mir da so sicher wie du.«
    Nicholas schnaubte. »Du kennst Michael – er kann ein starrsinniger Idiot sein, aber er würde niemals etwas so Niederträchtiges tun.«
    »Vier Jahre Krieg können jeden Menschen verändern. Das hat er doch praktisch selbst gesagt.«
    Weil Rafe es war, der dies sagte, versuchte Nicholas ernsthaft, über die Bemerkung nachzudenken. Er kannte Michael Kenyon seit über zwanzig Jahren, hatte gute Zeiten und manchmal auch schlechte mit ihm durchlebt.
    Michael hatte immer schon ein aufbrausendes Temperament besessen – doch sein Ehrgefühl war stets ebenso heftig hervorgetreten. Michael war gefährlich, ja, aber hinterhältig? Niemals. Nicholas schüttelte den Kopf. »So sehr kann er sich nicht verändert haben – nicht Michael.«
    »Du hast wahrscheinlich recht, und ich mache mir einfach zu viele Sorgen.« Rafe schenkte Wein in die Gläser nach. »Im übrigen wird er zu beschäftigt sein, um sich eingehend um Blutrache zu kümmern. Heute morgen hat er gesagt, er würde sein Patent nun, da der Krieg vorbei ist, lieber verkaufen, als in die Armee
    zurückzukehren.«
    »Gut. Wenn keine Schlachten seinen Wahnsinn nähren können, dann wird er vielleicht mit der Zeit wieder der, der er einmal war.«
    »Das hoffe ich sehr.« Mit erzwungener Fröhlichkeit änderte Rafe das Thema. »Kannst du dich wirklich daran erinnern, Lady Welcott in Blindheim getroffen zu haben, oder wolltest du nur höflich sein?«
    »Nein, ich kann mich erinnern, obwohl es sich für einen Gentleman nicht geziemt, die Umstände dieser Begegnung zu enthüllen.« Nicholas grinste.
    »Nicht einmal ich täte das.«
    »Schon gut – ich kann’s mir vorstellen.« Rafe spießte ein Stück Fleisch auf die Gabel. »Ich glaube, die Lady und ich gehen bald wieder getrennte Wege. Sie ist in letzter Zeit recht ermüdend.«
    Da dies keine Bemerkung war, die ein kluger Mann kommentierte, kümmerte Nicholas sich lieber um seine Pastete. Rafes lockere, unverbindliche Affären dauerten selten länger als sechs Monate, und Lady Welcott war nicht die Frau, die dies ändern würde.
    Er dachte an Clare, an ihren Starrsinn und ihre lästige, hehre Moral – und an ihre Wärme und Aufrichtigkeit. Obwohl seine kleine walisische Rose einen ordentlichen Anteil an Dornen besaß, würde er immer noch lieber die kurze Zeit mit ihr verbringen als ein ganzes Jahr mit einer von Rafes glatten, gefügigen Damen.
    Er aß einen weiteren Happen Pastete. Die Wochen verstrichen, und es war nun an der Zeit, Clare zu seiner Geliebten zu machen. Er mußte die nächsten Tage dazu nutzen, denn es war anzunehmen, daß sie eher in der Anonymität Londons nachgeben würde als in Penreith, wo sie ständig an ihr altes Leben – und ihre lästigen Moralvorstellungen – erinnert wurde.
    Er trank seinen Wein aus. Bevor die drei Monate um waren, mußte sie ganz und wahrhaftig sein werden. Kein anderer Ausgang dieses Abkommens war für ihn annehmbar. Denn er würde sie nicht gehen lassen.
    Nun schob er seinen leeren Teller weg. »Was hast du

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