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Ein Spiel um Macht und Liebe

Ein Spiel um Macht und Liebe

Titel: Ein Spiel um Macht und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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in bester Schulmeisterinnen-Manier schürzte, konnte sie nicht verbergen, wie schön und voll diese waren.
    Und in dem gedämpften Licht des frühen Morgens wirkten sie so aufreizend, daß er sich kaum zurückhalten konnte, sich über sie zu beugen und sie zu küssen.
    Dann ging er im Geist die aufregendsten Küsse durch, die sie geteilt hatten. Die Liste war recht lang, denn Clare hatte sich in den sinnlichen Künsten als gelehrige Schülerin erwiesen. Das erstaunte ihn nicht weiter, denn er hatte die Erfahrung gemacht, daß intelligente Frauen die besten Partnerinnen im Bett waren. Wenn sie endlich ein Liebespaar waren, würde sich Clare gewiß als unvergleichlich herausstellen.
    Aber da dies noch nicht der Fall war, mußte er versuchen, seine Begierde im Zaum zu halten. Er war sicher, daß dies kein ernsthaftes Problem für ihn darstellen würde – bis er sich dabei ertappte, daß er schon ihren schlanken Körper streichelte.
    Als er sich selbst befahl, damit aufzuhören, blieb seine Hand auf ihrer Brust liegen, weigerte sich aber, sich fortheben zu lassen. Durch das schlichte Flanellhemd spürte er ihr Herz schlagen.

    Er mußte seine Hand endlich fortnehmen. Er befahl es sich mit Nachdruck und schaffte es, sie ein paar Millimeter anzuheben – weit genug, daß seine Fingerspitzen anfangen konnten, ihre Brustspitzen zu liebkosen. Sie richteten, sich sofort auf.
    Sollte er lachen oder fluchen? Die Weigerung seines Körpers, seinem Willen zu gehorchen, wäre lustig gewesen – wenn er nicht gewußt hätte, wie gefährlich die Folgen waren!
    Clare seufzte zufrieden und schmiegte sich enger an ihn, während ihre Hand tiefer glitt. Einen Augenblick gewann seine Lust die Oberhand, so daß er sich über sie beugte. Er wollte ihr einen tiefen Kuß geben, der sie erregte, bevor sie richtig wach war. Er freute sich darauf, das Nachthemd hochzustreifen, um ihre seidige Haut zu entblößen. Wenn er ihre Brüste küßte, würde sie diesen entzückenden Laut tief in der Kehle von sich geben. Schließlich würden ihre Augen sich genüßlich schließen, um sich mit ihrem Körper endlich dem hinzugeben, das zu genießen ihr Verstand sich hartnäckig weigerte. Die Phantasie war so lebhaft, daß sie ihn fast überwältigt hätte.
    Aber natürlich durfte er nichts dergleichen tun.
    Einen Augenblick lang war er wie gelähmt, gefangen im Zwiespalt zwischen Lust und Gewissen. Um die Erstarrung zu lösen, zwang er seine Gedanken zu dem schlimmsten Moment seines Lebens -ein Erlebnis, das in ihm eine solche Übelkeit erregte, daß es sein Verlangen dämpfte. Es erlosch nicht ganz, aber es reichte aus, daß er sich wieder bewegen konnte.

    Nachdem er vorsichtig seinen rechten Arm unter ihrem Kopf hervorgezogen hatte, glitt er aus dem Bett und zuckte erst einmal zusammen, als alle Prellungen, Striemen und Wunden sich mit brennender Intensität bemerkbar machten. Doch trotz aller Vorsicht wachte Clare auf.
    Ihre langen, schwarzen Wimpern flatterten, dann sah sie ihn ernst an. In ihren blauen Augen entdeckte er leichte Verlegenheit, aber keine Reue. »Konnten Sie schlafen?«
    »Besser als erwartet.«
    Sie setzte sich auf, kreuzte die Beine und zog sich die Decke um den Körper. Noch schläfrig, musterte sie ihn neugierig. »Sie sagen immer, Sie wollten mich verführen, aber dann lassen Sie eine einmalige Gelegenheit verstreichen. Nicht, daß ich Ihnen böse bin, aber es kommt mir doch komisch vor.«
    Er lächelte ein wenig schief. »Ich habe Sie gebeten, als Freundin zu bleiben, und wußte, daß Sie mir diese Art von Bitte nicht abschlagen würden. Dies auszunutzen, wäre mehr als niederträchtig gewesen.«
    Sie stieß ein leises, kehliges Lachen aus. »Der Ehrenkodex der Männer scheint mir höchst seltsam und unberechenbar.«
    »Das ist zweifellos wahr.« Sein Blick wanderte zu ihrem Hals, wo ein winziges Dreieck nackter Haut zu sehen war. Da es der einzige unbedeckte Teil von ihr war, hatte es eine überraschend erotische Wirkung auf ihn. Zum Glück trug er selbst dieses voluminöse Nachthemd, das den Beweis seiner wachsenden Erregung gut verbarg. Er mußte sich zwingen, an erhabenere Dinge zu denken, und sagte daher: »Die Ehre ist, wie der Glaube der Methodisten, eine höchst individuelle Angelegenheit. Ich habe keine Probleme damit, Sie zu verführen und Ihren Ruf zu ruinieren, aber niemals durch eine List.«
    »Was für eine Art Zigeuner sind Sie?« fragte sie neckend. »Ich dachte immer, Täuschung gehörte zum Lebensstil des Volkes

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