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Ein Spiel um Macht und Liebe

Ein Spiel um Macht und Liebe

Titel: Ein Spiel um Macht und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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durchzustehen. Verschwende deine Zeit nicht mit Sorgen um mich.«
    »Ich kann nicht anders«, flüsterte sie. »Und du weißt es.«
    Sein Gesicht verhärtete sich, und er blickte weg.
    Dann trieb er sein Pferd wieder an.

    Sie ritten schweigend hintereinander her. Sie wußte, daß er begriffen hatte, was in ihren Augen zu lesen war. Aber er konnte es sich genauso wenig eingestehen wie sie selbst.

Kapitel 24
    ALS NICHOLAS AUFWACHTE, war die Welt draußen in dichten Nebel gehüllt. Er lächelte zufrieden – perfekte Bedingungen für einen heimlichen Besuch in der Zeche.
    Nachdem er sich abgetragene
    Bergarbeiterkleidung angezogen hatte, ging er hinunter, um eine Kleinigkeit zu essen. Clare erwartete ihn bereits, und sie sah ihn ernst an, als sie aufstand, um ihm Kaffee einzuschenken.
    »Bitte sei vorsichtig.«
    »Bestimmt.« Er trank seinen dampfendheißen Kaffee, dann strich er Marmelade auf eine Scheibe Brot. »Heute abend haben wir gewonnen.« An seinem Brot kauend, verließ er das Haus und ging zu den Ställen.
    Der wallende Nebel verlieh dem Ritt nach Penreith eine unheimliche Schönheit, und Nicholas brodelte innerlich vor Aufregung. Es war schon komisch: Wie sehr hatte er sich anfangs gesträubt, als Clare ihn dazu bringen wollte, sich um Penreiths Wohlergehen zu kümmern! Nun fühlte er sich lebendiger als je zuvor! Wenn er Clare nur noch dazu bringen könnte, sich um sein Wohlergehen zu kümmern .
    Der Gedanke ernüchterte ihn wieder ein bißchen.
    Lange konnte er diese verdammte
    geschwisterliche Beziehung nicht mehr aufrechterhalten. Clares ganz eigene Mischung aus Leidenschaftlichkeit und Prüderie hatte etwas sehr Erotisches, und er konnte gewisse Bilder einfach nicht verdrängen. Niemals mehr würde er einen Billardtisch gelassen betrachten können.
    Nun war es ganz aus mit seiner fröhlichen Stimmung. Die gegenwärtige Situation war fast nicht zu ertragen; die Zukunft sah noch trüber aus, denn sie schien wirklich die Absicht zu haben, nach den drei Monaten zu gehen. Ohne Zweifel gab es eine Lösung für dieses Dilemma, aber er wußte verdammt noch mal einfach nicht, was für eine.
    Erleichtert sah er, daß er den Treffpunkt – eine kleine Ansammlung von Bäumen nicht weit von der Mine – erreicht hatte. Owen wartete bereits neben einem etwas älteren Mann mit einem Holzbein unter den Bäumen. Als Nicholas abstieg, stellte Owen die Männer einander vor. »Dies ist Jamie Harkin. Er wird Seil und Korb bedienen.«
    Schweigend machten sie sich auf den Weg. Der übliche Krach der Grube war durch den Nebel gedämpft. Sie befanden sich in der Talsohle, wo der Nebel besonders dicht war, und sie mußten sehr langsam gehen, um nicht vom Weg abzukommen. Doch Nicholas war es nur recht so, denn der Vorteil lag auf der Hand. Der Bychan-Schacht lag nah genug beim Hauptzustieg, so daß jemand etwas hätte bemerken können, aber die Wetterlage bot ihnen perfekten Schutz.
    Als sie den Schacht erreichten, band Nicholas sein Pferd an das Rad, das den Korb bewegte. Er hatte für diese Operation einen kräftigen, ruhigen Wallach ausgesucht. Owen überprüfte noch einmal den Flaschenzug und das Seil, dann nickte er. »Ich gehe zuerst runter. Jamie, wir geben dir Zeichen, indem wir diesen Strick hier ziehen, an dem eine Glocke befestigt ist.«
    Er ließ die Glocke kurz erklingen, dann zündete er eine Kerze an und stellte sich in den Korb. Harkin führte das Pferd an, und Owen verschwand, begleitet von dem Quietschen des Rads, in dem engen Schacht. Als das Signal ertönte, drehte Jamie das Rad in die andere Richtung und zog den Korb wieder herauf.
    Nun war Nicholas an der Reihe. Seine Kerze brannte schon, also trat er in den Korb und nickte Jamie zu. Während er herabgelassen wurde, kam Nicholas zu dem Schluß, daß der Abstieg im Korb ein klein wenig angenehmer war, als in den Seilschlingen zu hängen, wie man es zum Einfahren im Hauptschacht tun mußte. Doch leider war dieser Schacht so schmal, daß er an einen Hasenbau erinnert war. Die Luft rauschte an ihm vorbei, und der Korb prallte immer wieder an die Schachtwände. Kurz bevor er unten ankam, erlosch seine Kerze. Zum Glück wartete Owen mit seinem Licht unten auf ihn.
    Nicholas kletterte aus dem Korb und entzündete seine Kerze neu. »Wohin jetzt?«
    »Hier entlang.« Owen bewegte sich nach rechts.
    »Es ist nicht weit, aber wir nehmen lieber einen Umgehungsstollen, damit uns auch wirklich niemand sieht.« Sie befanden sich im ältesten Teil der Zeche, und gerade

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