Ein Spiel um Macht und Liebe
Sicherheit bewegte, stellte er sich plötzlich auffallend ungeschickt an, zumal seine Hände immer über Rundungen glitten, die sich absolut nicht in der Nähe der Bänder befanden.
Schließlich ließ er das Korsett zu Boden fallen und zog sie an sich, um ihre Brüste genüßlich und gründlich zu liebkosen. Zufrieden seufzend lehnte sie sich an ihn, und die Versuchung dort zu bleiben, war groß. Sie spürte deutlich an ihren Hinterbacken, wie erregt er war, und ihr ging es nicht anders. Aber eine Verzögerung würde das Verlangen noch steigern, und so stieß sie sich spielerisch von ihm ab und entfernte sich ein paar Schritte.
Nun zog er seine Unterhosen aus und präsentierte sich ihr in seiner ganzen erregten Männlichkeit. Es fehlte nur noch ihr Unterhemd. Sie zögerte den Moment hinaus, löste langsam die Bänder und zog es dann provozierend mit ausgestreckten Armen über den Kopf.
Ungeduldig kam er auf sie zu, doch sie hielt die Hand hoch, um ihn aufzuhalten. Dann hob sie sich mit aufgestützten Armen auf die Kante des Tisches und blieb dort mit locker gekreuzten Beinen sitzen. Nun zog sie die Nadeln aus ihrer Frisur und schüttelte den Kopf, so daß sich ihr Haar wie dunkle Seide über ihren Rücken und ihre Brüste ergoß.
Jetzt konnte Nicholas sich nicht mehr beherrschen. Mit einem Schritt war er bei ihr, drückte sie auf den Tisch zurück, und sie brachten das zu Ende, was sie in London auf einem ähnlichen Tisch auf so quälende Weise unterbrochen hatten. In der letzten Woche hatten sich ihre Körper aufeinander abgestimmt, und ihre Vereinigung war zärtlich und spielerisch und doch wild.
Später, als sie Arm in Arm und befriedigt auf dem Tisch lagen, murmelte er: »Vorehelicher Verkehr hat viele Vorteile. Der Hochzeitstag wird dadurch viel schöner.«
»Das ist wirklich ein zerrüttender Gedanke. Genau das, was einem Mann den Ruf eines
Schürzenjägers verleiht.« Sie lachte leise. »Du hattest recht, als du damals in London gesagt hast, wir würden beide gewinnen, wenn ich verlöre.«
Er fuhr ihr mit den Fingern durch das wirre Haar.
»Ich denke, es war ein Unentschieden. Wir haben beide gewonnen, ohne daß jemand verlieren mußte.«
Nicholas hatte zumindest seine Freiheit als lediger Mann verloren, aber da er nicht unglücklich darüber zu sein schien, wollte sie ihn nicht daran erinnern. »Der neue Tisch hat eine wunderbare Spielfläche«, sagte sie anzüglich, »aber ich glaube, er könnte noch schwerer sein. Deine Energie muß ihn bestimmt ein oder zwei Fuß weiter über den Boden geschoben haben.« Nun nahm ihre Stimme einen schulmeisterlichen Ton an. »Zudem muß ich auch bemängeln, daß der Schiefer, trotz des Stoffes, für eine nackte Person unangenehm kalt ist.«
Mühelos hob er sie auf sich. »Ist es ausreichend warm, wenn du auf einer nackter Person liegen kannst?«
»Hmm, ja.« Einmal mehr hatte ihr Liebesspiel ihr jene innige Verbundenheit vermittelt, und ihr Herz war so voll, daß sie ihren Mund nicht halten konnte. Sie blickte in seine schwarzen Augen und sagte ein wenig sehnsüchtig: »Kannst du es ertragen, wenn ich dir sage, daß ich dich liebe?
Ich glaube, ich tue das schon, seit ich dich zum ersten Mal gesehen habe. Damals war ich fünf oder sechs. Es war Frühling, und du kamst zu uns, weil du meinen Vater suchtest. Du bist ohne Sattel auf einem gescheckten Pony geritten, und du warst das Faszinierendste, was ich je gesehen hatte. Mich hast du natürlich gar nicht bemerkt.«
Er blieb ganz still liegen und sah sie an.
»Wirklich?«
»Wirklich. Ich habe dich beobachtet, wann immer ich konnte, und mir jedes Wort gemerkt, das du je zu mir gesagt hast.«
»Einige davon waren wahrscheinlich ziemlich grob.«
»Ja. Möchtest du, daß ich sie dir wiederhole?«
»Nein, lieber nicht.« Er schob seinen Arm um ihre Taille und sah sie argwöhnisch an. »Wenn du mich geliebt hast, dann hast du mir davon aber ganz und gar nichts gezeigt, als du hier hereingeschneit kamst, um mich dazu zu bringen, deine Pläne zu unterstützen.«
»Ich habe es nie als Liebe betrachtet – wer kann sich schon vorstellen, daß sich zwischen dem reichen Erben eines Herzogtums und der Tochter eines Predigers etwas entwickeln könnte? Ich hätte mir ebenso den Mond vom Himmel wünschen können. Doch du warst immer in meinen Gedanken. Auch in meinem Herzen, obwohl ich es mir nie eingestehen wollte.«
Er schwieg, während seine Hände unruhig ihren Rücken und ihren Po massierten. Sie spürte, daß er
Weitere Kostenlose Bücher