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Ein Spiel um Macht und Liebe

Ein Spiel um Macht und Liebe

Titel: Ein Spiel um Macht und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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Gegensatz zu unten keine Möbel standen. Eine dünne Staubschicht bedeckte alles, aber darunter war die Hütte recht sauber.

    Sie stieg gerade die steile Stiege hinab, als Nicholas wieder hereinkam. »So etwas habe ich nicht erwartet«, bemerkte sie. »Gibt es viele solcher Hütten in den Bergen?«
    »Keine so wie diese.« Er zog den durchnäßten Mantel aus. »Mitte des letzten Jahrhunderts wurde ein wohlhabender Wollhändler hier von einem Schneesturm überrascht und wäre umgekommen, wenn ihm nicht ein Schafhirte Unterschlupf gewährt hätte. Aus Dankbarkeit gründete er im nächsten Kirchspiel eine Stiftung, die dazu verwendet werden sollte, eine Unterkunft für Reisende zu bauen und zu erhalten. Als Mann von Stil ließ er extra für ein zweites Zimmer sorgen, falls einmal eine Lady gezwungen sein würde, hier mit groben Kerlen unterzukommen.«
    »Mir gefällt es, mit einem groben Kerl hier unterzukommen.«
    »Nicht alle Frauen besitzen deinen gesunden Menschenverstand.« Er zerrte sich seine Reitstiefel von den Füßen. »Also wurde die Hütte gebaut, und die Gemeinde schickt jeden Frühling jemanden hier herauf, der die Schäden des Winters beheben soll. Viel mehr braucht es nicht, denn die Leute, die von dieser Hütte wissen, gehen sehr sorgsam damit um. Morgen zum Beispiel, bevor wir weiterreiten, werde ich genug Holz besorgen, um das zu ersetzen, was wir verfeuert haben. Bis dann der nächste Reisende kommt, wird das Holz getrocknet und brennbar sein.«
    »Nicht schlecht, obwohl ich denke, daß der Hirte, der den Kaufmann gerettet hat, das Geld lieber bar auf die Hand bekommen hätte.« Sie kniete sich vors Feuer und legte mehr Holz auf.
    »Übernachten die Roma auch hier?«
    »Gütiger Gott, niemals. Kein Roma, der etwas auf sich hält, würde in vier Wänden übernachten, wenn er draußen in der frischen Luft schlafen könnte. Sie lieben den Wind.« Sein Blick ruhte nachdenklich auf ihr. »Du allerdings würdest gut daran tun, aus deinen nassen Kleidern zu kommen.« Schon bewegte er sich auf sie zu. »Ich helfe dir auch dabei.«
    Sie hatte eine recht genaue Vorstellung davon, wo seine Hilfe hinführen würde, und sie hatte sich nicht geirrt. Was sie im übrigen überaus entzückte.
    Nachher lagen sie eine Weile entspannt und dösend vor dem Feuer, bevor sie schließlich aufstanden und sich trockene Kleider anzogen.
    Clare bereitete eine einfache Mahlzeit aus Schinken, Kartoffeln und Zwiebeln, zu der sie einen teuren Rotwein tranken, den Nicholas zu Ehren ihrer Flitterwochen eingepackt hatte. Den ganzen Abend verbrachten sie müßig plaudernd ausgestreckt vor dem Feuer. Als sie sich schließlich in ihre Decken einrollten, murmelte Clare: »Laß uns jeden Frühling so einen Ausflug machen. Nur wir zwei.«
    »Eine gute Idee.« Er küßte sie sanft. »Werde bloß nie zu sehr Countess. Ich mag dich genau so, wie du bist.«
    Sie lächelte ihn an. »Wenn du der Zigeuner-Earl bist, bedeutet das dann, daß ich nun eine Zigeuner-Countess bin?«
    »Ich denke schon. Das macht dich zu einer Rawnie, einer großen Dame. Aber das warst du ja eigentlich schon immer.« Er zog sie fest an seine Brust und schlang seine Arme um sie. »Schlaf gut, Clarissima.«
    Die Männer der kleinen Truppe maulten über den Regen, aber ihr Anführer brachte sie zum Schweigen, indem er sie daran erinnerte, wie gut sie für diese nächtliche Arbeit bezahlt werden würden. Er war allerdings selbst recht verärgert, denn er hatte nicht erwartet, daß seine Beute sich in eine Hütte zurückziehen würde.
    Während sie auf das Herannahen der frühen Morgenstunden warteten und sich mit Whiskey warm hielten, überlegte er, wie er seinen Auftrag am besten ausführen sollte. Es wäre ein leichtes, die Hütte zu stürmen, aber vermutlich war die Tür verriegelt, und wenn sie sie erst einschlagen müßten, wäre die Überraschung dahin. Zudem war es auch wahrscheinlich, daß die beiden eine Pistole bei sich hatten, und der Mann sah aus, als könnte er durchaus gefährlich werden.
    Lautlos stand der Anführer auf und erkundete den Bereich um die Hütte herum. Das Gebäude war robust, die Fenster waren klein und zu hoch eingesetzt, um leicht hinaufklettern zu können. Er beschloß, einen Blick in den Verschlag zu werfen und öffnete vorsichtig die Tür. Eines der Pferde wieherte, jedoch nicht laut genug, um die Schlafenden zu stören. An einer Wand des Schuppens entdeckte er aufgestapeltes trockenes Feuerholz, und ein häßliches Lächeln umspielte

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