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Ein Spiel um Macht und Liebe

Ein Spiel um Macht und Liebe

Titel: Ein Spiel um Macht und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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müssen ja keinen Ärger heraufbeschwören.«
    Dann schwiegen sie beide. Es war fast Mittag und für die Jahreszeit ungewöhnlich warm. Da Nicholas keine Kopfbedeckung trug, beschloß Clare, daß auch sie ihren Hut abnehmen konnte.
    Nach dem langen kalten Winter fühlten sich die Sonnenstrahlen herrlich auf ihrem Gesicht an.
    Nicholas stieg ab, um ein Tor zu öffnen, das auf eine Weide führte, auf der Vieh graste. Es war eine Geste der Höflichkeit, die sie zu schätzen wußte, denn wäre er allein gewesen, hätte er wahrscheinlich einfach über den Zaun gesetzt.
    Als er das Tor wieder hinter ihnen schloß, bemerkte er: »Sie haben recht damit, daß die ansässige Landwirtschaft dringend neuen Schwung braucht. Da jedes Jahr die besten Tiere nach London gebracht werden, hat sich die Qualität des Viehs in ganz Wales erheblich verschlechtert. Wenn wir in London sind, werde ich mich darum kümmern, zwei ausgezeichnete Zuchtbullen zu erstehen. Wir werden sie sowohl für das Aberdare-Vieh verwenden, als auch den hiesigen Kleinbauern die Möglichkeit zugestehen, sie für ihre Kühe einzusetzen.«
    Nicholas Übermut schien ansteckend zu sein, denn Clare hörte sich plötzlich sagen: »Ich nehme an, die Einrichtung eines lokalen Zuchtdienstes ist das erste, an das ein Frauenheld und Lebemann denkt!«
    Anstatt beleidigt zu sein, lachte Nicholas laut auf.
    »Wenn Sie nicht aufpassen, fange ich an zu glauben, daß Sie einen Sinn für Humor haben.
    Und zwar einen ganz biestigen!«

    Rhonda wurde langsamer, und Clare merkte erst jetzt, daß sie schon wieder an den Zügeln gezogen hatte. Gütiger Himmel, Nicholas konnte wirklich charmant sein. Nervös suchte sie nach einem sichereren Thema. »Ist es wahr, daß Sie von Ihren Reisen seltsame Tiere mitgebracht haben?«
    Er grinste. »Ein paar, ja. Kommen Sie, ich zeige sie ihnen.«
    Er lenkte sein Pferd nach rechts und führte sie auf ein höhergelegenes, felsigeres Gebiet des Grundstücks zu. Sie kamen an eine hohe Mauer, die recht neu wirkte, und ritten durch das Tor, das darin eingelassen war.
    Nachdem er das Tor wieder geschlossen hatte, stieg Nicholas ab, band sein Pferd in einem Platanenwäldchen an, dann half er Clare vom Pferderücken. »Wir können von hier aus zu Fuß gehen.«
    Wieder legte er ihr die Hand leicht auf den Rücken und führte sie so in den Wald. Mit Unbehagen stellte sie fest, wie angenehm es war, sich der Illusion hinzugeben, beschützt und behütet zu werden. Nicht allein zu sein…
    Obwohl sie vor Schreck zusammenzuckte, war sie erleichtert, als das drückende Schweigen von einem lauten, heiseren Schrei zerrissen wurde.
    Dem ersten folgten sogleich eine Reihe ähnlicher Schreie. »Das hört sich an wie eine Herde Esel«, sagte sie ein wenig enttäuscht.
    Er lächelte. »Abwarten.«
    Sie traten aus dem Wald heraus und kamen an einen kleinen See, der künstlich angelegt zu sein schien. Clare blieb stehen und blinzelte erstaunt.
    Sie traute ihren Augen nicht. »Was ist denn das?«
    Am Ufer des Sees watschelten etwa ein Dutzend Kreaturen, wie sie sie noch nie gesehen hatte. Die schwarzweißen Tiere waren etwa zwei Fuß hoch und gingen aufrecht, schienen jedoch überhaupt keine Beine zu haben. Ihr watschelnder, schwankender Gang war so unwiderstehlich komisch, daß sie laut auflachen mußte.
    Mit einem eselähnlichen Schrei begann eines der Wesen mit einem Kameraden zu zanken. Nach einer kurzen Balgerei rannte das zweite Tier quakend auf den See zu, tauchte mit dem Kopf voran ins Wasser und verschwand.
    »Darf ich vorstellen? Clare, die Pinguine. Liebe Pinguine, dies ist Clare!« Nicholas nahm ihre Hand und half ihr über die dicken Steine zum Kiesufer hinunter. Ein paar Pinguine zogen sich ins hohe Gras zurück, die meisten aber schienen sich nicht weiter um die Störenfriede zu kümmern. Einige standen einfach da und hielten ihre schwarzen Schnäbel hoch, was ihnen ein arrogantes Aussehen verlieh. Andere wieselten herum, als wären die Menschen gar nicht vorhanden.
    Einer wagte sich sogar heran und pickte hoffnungsvoll in Clares Stiefel. Enttäuscht musterte er sie anschließend erst mit einem kleinen runden Auge, dann legte er den Kopf so schief, daß er sie mit dem anderen ansehen konnte. Sie mußte wieder lachen. »Ich habe schon von Pinguinen gelesen, aber ich hätte mir niemals denken können, daß sie so nett und lustig sind. Meine Kinder wären entzückt. Dürfte ich meine Schulklasse mal hierher bringen?«

    Als der Earl eine Braue hochzog, fiel ihr

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