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Ein Spiel um Macht und Liebe

Ein Spiel um Macht und Liebe

Titel: Ein Spiel um Macht und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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Monaten bekommen hatte.
    Wenn Nicholas über die Schlichtheit der Mahlzeit die Nase gerümpft hätte, dann wäre sie mit Sicherheit versucht gewesen, ihm den Porree in Käsesauce über den Kopf zu gießen, aber er aß mit offensichtlichem Vergnügen.
    Nachdem er sich von allem ein zweites Mal genommen hatte, schob er den Teller mit einem glücklichen Seufzen zur Seite. »Verdoppeln Sie Mrs. Howells Lohn.«
    Clare hätte fast ihre Gabel fallengelassen. »Aber Sie wissen doch gar nicht, wieviel sie jetzt bekommt.«
    »Wieviel auch immer – sie ist mehr wert.«
    »Wie Sie wünschen, Mylord.« Sie lächelte.
    »Unsere Köchin von gestern, Gladys, ist seit heute erstes Hausmädchen. Sie kann exzellent putzen.«
    Er lachte in sich hinein und schenkte sich Wein nach. Dann erzählte er ihr, was er in Swansea erreicht hatte. Als er fertig war, berichtete Clare ihm in Kürze, was sich im Haushalt und beim Personal getan hatte, und daß der Besuch in der Grube auf morgen angesetzt war. Es war eine seltsam vertraute Unterhaltung, so wie sie vielleicht Ehepaare führten, und sie schuf eine sehr häusliche Atmosphäre.
    Unauffällig räumten die Diener das Geschirr ab und servierten Kaffee, während Clare und Nicholas berieten, was als nächstes zu tun war.
    Sie war überrascht, als sie die Uhr zehn schlagen hörte. Plötzlich überkam sie Müdigkeit, und sie stand auf. »Es war ein anstrengender Tag. Ich gehe jetzt ins Bett.«

    »Kommen Sie her«, sagte er weich.
    Ihre Müdigkeit war plötzlich wie weggeblasen und wurde durch eine Mischung aus angespannter Vorfreude und Argwohn ersetzt; bei dem, was sich am Nachmittag abgespielt hatte, war sie halb überzeugt gewesen, daß er auf den Kuß verzichten würde.
    Er rückte den Stuhl vom Tisch ab, blieb aber sitzen. Als sie nah genug bei ihm war, nahm er ihre Hand und zog sie zu sich heran, bis sie neben seinem Stuhl stand. Sein Gesicht befand sich nur wenige Zentimeter unter ihrem, und sie sah zum ersten Mal, wie unglaublich lang seine Wimpern waren. Er sah wirklich verboten gut aus.
    Er hielt ihre Hand immer noch fest. »Wo soll ich Sie denn heute küssen?« fragte er mit einem anzüglichen Unterton.
    Da ihr Bein sich an seinen harten Schenkel drückte, war ihre Konzentrationsfähigkeit schwer beeinträchtigt. Sie gab sich Mühe, ihrer Stimme einen gestrengen Lehrerinnen-Tonfall zu verleihen. »Ich nehme an, die Frage war rhetorisch gemeint. Sie haben sich doch bestimmt schon entschieden.«
    Er lächelte. »Noch nicht.«
    Sein Blick wanderte zu ihrem Hals, wo er sie am Abend zuvor geküßt hatte, und ihr Puls beschleunigte sich unwillkürlich. Als er dann ihren Mund betrachtete, leckte sie sich leicht über die Unterlippe. Bestimmt wollte er sie heute abend auf den Mund küssen.
    Doch wieder überraschte er sie, indem er dieses Mal seine Lippen auf ihre Hand drückte. Zuerst atmete er einfach nur sanft und warm gegen die empfindliche Haut. Dann begann seine Zunge, ihre Handfläche zu liebkosen. »Der weibliche Körper ist wie eine Symphonie«, murmelte er,
    »und jedes Ihrer Körperteile ist ein Instrument, das danach schreit, gespielt zu werden.«
    Ihre Finger krümmten sich instinktiv und strichen über seine Wange. Sie spürte das schwache Piksen von Koteletten auf seiner ansonsten glattrasierten Haut, ein Gefühl, das seltsam erotisch, weil so ausgesprochen maskulin war.
    Seine festen Lippen wanderten höher, und schließlich nahm er ihren kleinen Finger in den Mund. Druck, Hitze, Feuchtigkeit, eine Essenz des Verlangens, die sie kaum mehr als unbewußt begriff. Ihre Atmung beschleunigte sich, ihre Glieder wurden weich. Als hätte man sie hypnotisiert, sank sie nieder, bis sie auf seinem Knie saß. Dumpf war ihr bewußt, daß sie sich unmöglich benahm, aber sie schien keinen eigenen Willen mehr zu besitzen.
    Seine Lippen zogen eine Spur über die bleiche, zarte Haut ihres Handgelenks. Verzückt atmete sie seufzend aus und lehnte sich an ihn. Mit ihrer freien Hand streichelte sie über sein Haar. Es war schwarz wie Ebenholz, weich, dicht, sinnlich, lebendig.
    Einmal mehr schien sie zu zerschmelzen, und sie fragte sich hilflos, wie es ihm gelingen konnte, sie so rasch in diesen Zustand zu versetzen. Sie wußte, sie hätte ihn bitten sollen, aufzuhören, aber die Wärme, die durch ihren Körper strömte, war so köstlich, daß sie es einfach nicht fertigbrachte.

    Bis sie bemerkte, daß eine Hand auf ihrem Schenkel lag und langsam aufwärts wanderte. Für die Dauer eines

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