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Ein Spion in erlauchter Gesellschaft (German Edition)

Ein Spion in erlauchter Gesellschaft (German Edition)

Titel: Ein Spion in erlauchter Gesellschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Noble
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zurückverfolgen. Er würde einen Weg finden, am Bankett bei den Whitfords teilzunehmen. Er würde das Gespenst jagen. Er würde sich nicht auf Phillippa Bennings teuflischen Deal einlassen.
    Weil es gefährlich war. Weil es Wahnsinn war.
    Und gewiss nicht deshalb, weil dieser Teufel eine zu große Versuchung für seinen Seelenfrieden sein würde.

12
    »Glaub mir, Nora, die Sache wird ganz fabelhaft«, sagte Phillippa begeistert, als sie in ihrem neuen pflaumenfarbenen Kostüm über die Bond Street spazierte. Komplettiert wurde das Ensemble von lavendelfarbenen Handschuhen aus feinstem Veloursleder und einer Seidenhaube. Und von Bitsy, der zufrieden in Phillippas Armbeuge saß und hechelte. Totty, die neben ihr ging, blinzelte übernächtigt in die Nachmittagssonne. Ihr Gesicht war von der Anstrengung gerötet, Phillippa von einem Laden in den anderen zu folgen … die gesamte Bond Street entlang, sowohl die alte als auch die neue.
    »Das würde ich niemals anzweifeln!«, rief Nora und beeilte sich, mögliche Wogen zu glätten, die sie unbeabsichtigt aufgewühlt haben könnte. »Aber wird Lady Cambridge nicht während der kleinen Saison eine Gesellschaft geben, die unter einem ähnlichen Mantel-und-Degen-Motto steht?«
    »Ha!« Totty lachte schallend. »Aber nicht so eine, wie sie bei Phillippa stattfinden wird! Lady Cambridge wird vor Scham erröten, dass sie es überhaupt gewagt hat, ein ähnliches Thema zu wählen wie das, unter dem der Benning-Ball stehen wird, zumal der zuerst stattfindet.«
    Phillippa kniff kurz die Augen zusammen. Während des ganzen Nachmittags hatte Totty nicht so viele Worte von sich gegeben wie jetzt. Wie es schien, tat die Bewegung ihr gut, trieb sie ihr doch offensichtlich die Folgen der Exzesse der Nacht aus den Knochen. »Stimmt genau«, gab sie zurück, ergriff Tottys Arm und lächelte der Lady zu. Auch wenn sie weit davon entfernt war, es laut zuzugeben, hegte sie doch eine entschiedene Zuneigung für ihre Gesellschafterin. Und das galt besonders für einen Fall wie diesen, wenn Totty mit ihr durch halb London trottete, um farblich perfekt passende Tischtücher für den Ball auszusuchen, und sich höchstens sehr leise über diese Mühsal beklagte.
    »Nora, Totty hat recht. Wer meinen Ball erlebt hat, wird sich an das bescheidene Ereignis bei Lady Cambridge nicht mehr erinnern.«
    Und es stimmte. Sollte es ihr gelingen, alle benötigten Zutaten zusammenzubekommen, würde der Ball das Ereignis der Saison werden. Unglücklicherweise war ihre letzte Begegnung mit Mr. Marcus Worth, den sie zum Glanzstück erkoren hatte, nicht so gut verlaufen wie erhofft. Aber darin sah Phillippa keinen Grund aufzugeben. Im Allgemeinen neigten Männer dazu, sich ihren Vorstellungen anzuschließen.
    Im nächsten Schaufenster waren Stoffballen in allen verfügbaren Farben ausgestellt. Phillippa blieb stehen und ließ die Gedanken zu den Einzelheiten der letzten Begegnung mit Mr. Worth zurückschweifen.
    Er hatte sie geküsst. Hatte sie wirklich geküsst. Offen gesagt, auch in der Vergangenheit hatten Männer schon versucht, ihr einen Kuss zu rauben. Und manchmal hatte sie es ihnen gestattet, an ihr Ziel zu kommen. Aber auch wenn sie sich auf diesen vertraulichen Lippenkontakt einließ, den das andere Geschlecht so sehr zu genießen schien, dann war stets Phillippa diejenige, die die Lage im Griff hatte. Ihr Ehemann Alistair hatte immer ganz passable Gedichte darüber geschrieben, ihr den Mond vom Himmel zu holen, wenn er sie nur küssen dürfe. Sie vermutete allerdings, dass er bei Shakespeare geklaut hatte. Und selbst Broughton schien bereit, allein nur wegen der Aussicht auf einen Kuss – und auf das, wohin er führen konnte – , um sie herumzuscharwenzeln.
    Wenn allerdings Mr. Worth im Spiel war, schien sie nicht mehr die geringste Kontrolle zu haben.
    Es hatte einen Augenblick gegeben – nein, eine ganze volle Minute – , da hatte sie ihn geküsst. Er hatte tief in ihr eine Heftigkeit aufblitzen lassen, die sie dazu getrieben hatte, sich wirklich und wahrhaftig in seine Umarmung zu schmiegen. Falls er sie überhaupt umarmt hatte. Phillippa errötete, als sie sich daran erinnerte, dass sie ihn umarmt hatte.
    Was sie natürlich zu ihrem Vorteil hätte nutzen können. Sie hätte das, was sie empfunden hatte, für ihre eigenen Zwecke ausnutzen können – zumal sie sich sicher war, dass er nicht anders empfunden hatte. Und schließlich hatte er damit angefangen. Ja, die Lage hätte es ihr erlaubt, die

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