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Ein Staatsgeheimnis Am Rhein

Titel: Ein Staatsgeheimnis Am Rhein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georg R. Kristan
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Präsidenten hineingegangen.«
    Hier konnte nur noch Lautstärke, gepaart mit einer Portion Unhöflichkeit helfen. »Verdammt noch mal, darum rufe ich ja an! Ich habe eine äußerst wichtige Nachricht zum Gesprächsthema der beiden Herren. Bitte, stellen Sie sofort durch, oder Sie werden Ihre Fehlentscheidung zu bereuen haben.«
    Es blieb Sekunden still in der Leitung, dann meldete sich der Polizeipräsident. »Ja, bitte?«
    »Hauptkommissar Freiberg, Erstes Kommissariat. Herr Präsident, bitte entschuldigen Sie die Störung, aber ich habe für Ihr Gespräch mit Herrn Dr. Wenders eine dringende Nachricht zu übermitteln.«
    »Ich höre. – Kollege Wenders hört über Lautsprecher mit.«
    Freiberg berichtete: »Die Ehefrau des heute nicht zum Dienst erschienenen Ministerialrats Falkenhorst hat uns den Safe im Arbeitszimmer ihres Mannes geöffnet. In einer dort verwahrten Plastiktüte befindet sich ein hoher Geldbetrag gebündelt in Tausend- und Fünfhundertmarkscheinen. Es könnte sich um die Summe handeln, für die Falkenhorst gegenüber dem ermordeten Artanow quittiert hat. Ich werde zunächst den Erkennungsdienst beiziehen und mit diesem gemeinsam die Höhe des Betrages feststellen und dann unverzüglich berichten. Die Ehefrau scheint von diesem Schatz in ihrem Hause genauso überrascht zu sein wie wir. Sie weiß nichts über den Verbleib ihres Mannes.«
    »Gute Arbeit, Freiberg«, sagte der Präsident. »Ich danke Ihnen auch im Namen von Dr. Wenders, daß Sie sich zu mir durchgekämpft haben. Die Nachricht ist den Ärger mit meiner Sekretärin wert. Aber Sie sollten die Dame doch bald mit ein paar freundlicheren Worten bedenken, sie tut auch nur ihre Pflicht. Die dann fällige Einladung zu einer Tasse Kaffee dürfen Sie ihr aber nicht abschlagen.«
    Freiberg lachte. »Danke, Herr Präsident. Ich werde Kreide schlucken und den Zucker mitbringen.«
    In Falkenhorsts Arbeitszimmer empfing ihn Lupus mit den Worten: »Übrigens, die Häuflein hier auf dem Schreibtisch sind, wenn der banderolierte Inhalt stimmt, keine volle Million. So hundertfünfzigtausend Deutsche Mark dürften daran fehlen. Aber ich will nicht länger im Geld wühlen und mich quälenden Versuchungen aussetzen. Unser Erkennungsdienst wird den Betrag auf Heller und Pfennig aktenkundig machen. Die Banderolen tragen den Stempel eines Bankhauses Eftenberg und Co. Nie davon gehört.«
    »Privatbank schätze ich – steht sicherlich auch mit einem Bein im anderen Lager.«
    Tuffi Falkenhorst starrte mit zunehmender Verwunderung auf die Geldbündel. »Fast eine Million – was mag das zu bedeuten haben? Soviel Geld auf einem Haufen und dazu noch in Andreas’ Safe; da kann man ja Angst bekommen. Ich nehme an, Sie werden hier noch einige Zeit zu tun haben, oder? Meinen Termin kann ich dann ja wohl abschreiben?«
    »Leider«, bedauerte Freiberg. »Ich muß Sie bitten, uns noch eine Weile zu ertragen.«
    Sie nickte und wollte zum Telefon auf dem Schreibtisch greifen.
    »Könnten Sie vom Atelier aus sprechen«, bat Freiberg. »Ich erwarte hier einen Anruf. Und – bitte erwähnen Sie nicht, daß wir im Hause sind und daß Geld gefunden worden ist. Sie müssen sich schon eine andere Begründung für Ihre Absage einfallen lassen.«
    »Ja, gewiß. Mein Gott, wenn Andreas ein krummes Ding gedreht haben sollte, dürfte ich mit erledigt sein! Da kennt die Bonner Gesellschaft kein Pardon. Nur ein Verriß im Kulturteil der FAZ wäre noch schlimmer.« Tuffi Falkenhorst hatte alle Farbe verloren und verließ bedrückt das Arbeitszimmer.
    Freiberg rief den Erkennungsdienst an. Er legte kurz den Sachverhalt dar und bat dringend darum, ein zweites Team der Spurensicherung zum Hause »Falkenlust« in Marsch zu setzen.
    In der Sekunde, als er den Hörer auf die Gabel zurücklegte, schlug die Klingel des Telefons an. Ahrens meldete sich für den Zwischenbericht. Er bemühte sich, seine vor Aufregung stolpernde Stimme ruhig klingen zu lassen. »Chef, hier im Ministerium herrscht große Aufregung. Wir wissen zwar immer noch nicht, wo Falkenhorst geblieben ist – doch es fehlt seine Dienstwaffe. In der Schreibtischschublade haben wir eine leere Pappschachtel, in der die Pistole aufbewahrt wurde, einen ölgetränkten Lappen und eineinhalb Schachteln Munition gefunden. Bei der Waffe handelt es sich um eine 7,65er Walther PPK. Ölspuren in einem Handtuch lassen darauf schließen, daß die Pistole vor nicht allzu langer Zeit damit abgewischt worden ist, sicherlich, um sie in die

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