Ein starkes Team
grinste. „Ich habe deinen Sinn für Humor immer geliebt."
Wirklich? durchfuhr es Hannah, und ihr wurde plötzlich warm.
„Hör auf zu scherzen. Wir könnten ernsthaft in Schwierigkeiten stecken." Die Männer blieben stehen. „Sie sehen aus wie aus einem Bond-Film."
„Stimmt, Einer von ihnen braucht nur einen Mund voll Metall."
Chad wandte sich ab und täuschte ein Telefonat vor. „Da sie den Ausgang bewachen, können wir den Flughafen nicht verlassen."
Hannah nickte. „Deshalb sollten wir versuchen, sie innerhalb des Gebäudes abzuhängen."
„Ein Gebäude, in dem wir noch nie waren", sagte er wie zu sich selbst.
„Ja, aber mit etwas Glück kennen unsere beiden Freunde sich hier auch nicht aus."
„Das würde unseren Job etwas erleichtern." Er legte den Hörer zurück auf die Gabel und ignorierte die Münzen, die wieder herausfielen.
„Und wie sieht unser Plan aus?"
„Das weiß ich noch nicht, aber wir lassen uns etwas einfallen. Was immer es ist, wir können unsere Waffen nicht einsetzen. Das würde die Dinge nur komplizieren, falls sie wirklich vom FBI sind."
Er klappte die Kinderkarre auf und setzte Bonny hinein. Sie war nicht gerade entzückt von ihrer neuen Sitzgelegenheit und stieß ein entrüstetes Geheul aus. Er setzte ihr den lustigen Schlapphut auf, den er ihr gekauft hatte, und sie beruhigte sich auf Anhieb. Hannah hakte sich bei ihm unter, und sie gingen weiter, fort von dem Ausgang, den die beiden Männer bewachten.
Ihr Herz klopfte laut, während sie einen gemächlichen Bummel vortäuscht e. Sie ignorierte die Angst, die in ihr aufstieg. Wenn die beiden Männer wirklich vom FBI waren, hielten sich vermutlich irgendwo in dem Gebäude zumindest zwei weitere Agenten auf und beobachteten sie ebenfalls. Sie schluckte schwer. Ihre Kehle war wie aus gedörrt bei der Vorstellung, dass sie geschnappt und wegen Betruges verurteilt werden könnten. Sie mussten einen Ausweg finden.
„So, jetzt wissen wir es. Sie verfolgen uns", verkündete Chad, als sie etwa fünfzig Meter gegangen waren.
Hannah unterdrückte den Drang, sich umzudrehen. „Was jetzt? Wir haben keine Chance, sie abzuschütteln, wenn sie uns auf Schritt und Tritt beschatten."
„Ach, Hannah, du solltest inzwischen wissen, dass Chance keine Rolle in unserem Leben spielt, sondern nur Geschicklichkeit."
„Du kannst manchmal so ein Aufschneider sein."
„Wenn es uns lebend hier rausbringt, was macht das dann?"
Erschrocken blickte sie ihn an. Glaubte er, dass ihr Leben in Gefahr war?
„Hah", stieß Bonny hervor.
Hannah starrte sie an und erkannte, dass sie ihren Namen zu sagen versuchte. „O nein, für dich bin ich Mommy, Spatz", sagte sie entschieden.
Chad schloss die Finger um ihren Arm. „Und was bin ich?"
Ihre Wangen erglühten unter seinem Blick. Trotz der potenziellen Gefahr war sie sich ihrer prekären privaten Situation so sehr bewusst, als wären sie völlig allein und abgeschieden vom Rest der Welt.
„Das liegt wohl bei dir, Chad." Bedeutungsvoll begegnete sie seinem Blick, hoffte auf eine Antwort, versuchte zu ergründen, wie die Dinge zwischen ihnen standen nach allem, was in den vergangenen zwei Tagen geschehen war.
Ihre Hoffnung wurde schnell zunichte, als er den Kopf abwandte. Sie rief sich in Erinnerung, dass sie keine Zeit hatten, an vergangenen Schmerz zu denken oder über eine Zukunft zu reden, die in unmittelbarer Gefahr war.
Sie erblickte einen Wegweiser zu den Waschräumen. „Ich habe die Idee", sagte sie unvermittelt. Sie ignorierte seine skeptische Miene und verkündete: „Du musst zur Toilette."
„Und dann?"
„Ich bleibe mit Bonny hier und lenke die Aufmerksamkeit der Männer von dir ab." Sie nahm ihm den Kinderwagen ab und blieb in der Nähe des Korridors stehen, der zu den Toiletten führte. „Ich gebe dir drei Minuten.
Dann gehe ich zur Damentoilette. Du stürzt dich auf einen, während ich mir den anderen vornehme. Und jetzt geh."
Widerstrebend wandte er sich ab und ging den langen Gang entlang.
Einen Moment lang blickte sie ihm nach. Dann trat sie zu einem Zeitungsstand. Während sie Interesse an den Ansichtskarten vortäuschte, behielt sie verstohlen die beiden Männer im Auge. Keiner folgte Chad.
Offensichtlich gingen sie wie beabsichtigt davon aus, dass er zu ihr zurückkehren würde.
Schließlich schob sie die Karre in den Korridor, der lang und leer war.
Sie wagte einen Blick zurück. Die Männer folgten ihr, und sie beschleunigte den Schritt, was ihr ein aufgeregtes
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