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Ein Stern fiel vom Himmel

Ein Stern fiel vom Himmel

Titel: Ein Stern fiel vom Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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man zuverlässige Messungen im Wageninnern vornehmen kann, und man müßte auch bequem darin schlafen können. Dann läßt sich die Sache schnell erledigen.« »Und nachher müßten wir mit unserer ganzen Station nach diesem Punkt übersiedeln, nicht wahr, Herr Schmidt? Würden Sie mir vielleicht verraten, wer den Umzug bezahlen soll?« »Die Eggerth-Reading-Werke natürlich, Herr Wille. Sie erbieten sich ja in ihren Funksprüchen fast täglich dazu.« Er griff seinen Pelz und zog ein zerknittertes Telegramm hervor. »Hier, da haben Sie eine Depesche von vorgestern. Professor Eggerth ist der Meinung, daß wir achthundert Kilometer südlich viel bessere Arbeitsverhältnisse haben würden.« Dr. Wille warf ärgerlich den Kopf zurück.
    »Was versteht der Professor von Geophysik? Der Mann soll seine Flugzeuge bauen und sich um seinen eigenen Kram kümmern.«
    »Seien Sie nicht undankbar, Herr Dr. Wille«, unterbrach ihn Schmidt in schärferem Tone. »Ohne die Unterstützung von Professor Eggerth wären wir nicht hier.« Bei den letzten Worten wollte er sich zum Gehen wenden, und Dr. Wille hielt es für geboten, einzulenken.
    Sie standen bei den Apparaten immer noch in ihren Disput verwickelt, als Rudi über den Hof gelaufen kam. Schon von weitem schwenkte er ein Stück Papier.
    »Wir bekommen Besuch, Vater, ein Funkspruch von einem Mr. Garrison von der Sternwarte in Pasadena. In einer Stunde gedenkt er hier zu landen.«
    »Da haben Sie die Bescherung, Schmidt«, knurrte Dr. Wille und stopfte das Telegramm wütend in seinen Pelz. »Der Yankee wird hier bei uns schnüffeln, und dann wird sich die Konkurrenz auf den besten Platz setzen.«
    »Darin müssen wir ihr eben zuvorkommen«, wollte Schmidt den alten Streit von neuem beginnen, aber Dr. Wille mochte im Augenblick nichts mehr davon hören. Begleitet von Rudi ging er zur Funkstation, um weitere Nachrichten von dem angekündigten Flugschiff zu hören. —
    »Pünktlich ist der Yankee«, brummte Wille vor sich hin, als 55 Minuten nach dem Empfang des ersten Funkgespräches ein Flugzeug am nördlichen Horizont sichtbar wurde und schnell näher kam. Es war eine schnelle australische Verkehrsmaschine, aber mit den ultraschnellen Stratosphärenschiffen der Eggerth-Reading-Werke durfte man sie natürlich nicht in einem Atem nennen.
    Über eine Hubschraube, die ein sicheres Starten und Landen auf jedem Gelände gestattete, verfügte das Flugzeug nicht. Auf der Ausschau nach einer Landungsmöglichkeit kreiste es jetzt über der Station. Hagemann lief ins Freie und steckte einige Wimpel aus, um eine geeignete Stelle zu bezeichnen, während Lorenzen dem Piloten durch Funkspruch Anweisung gab. Dann kam es im Gleitflug herunter und rollte ohne Unfall aus. Als einziger Passagier kletterte Mr. Garrison heraus und stapfte durch den hohen Schnee auf Wille und Schmidt zu.
    Die Begrüßung war beinahe so wie zwischen alten Bekannten, denn obwohl Garrison die beiden Forscher noch niemals von Angesicht zu Angesicht gesehen hatte, war er doch über ihre wissenschaftlichen Leistungen genau unterrichtet und ließ das gleich während der ersten Worte durchblicken.
    Gemütlich saßen sie dann zu dritt in Dr. Willes wohlig durchwärmtem Arbeitszimmer und taten den Genüssen, die der kochgewandte Hagemann vor ihnen aufbaute, alle Ehre an. Die wissenschaftliche Unterhaltung nahm dabei ihren Fortgang, und bald war Mr. Garrison mit dem allzu streitlustigen Dr.
    Schmidt in eine lebhafte Debatte über gewisse magnetische Theorien verwickelt, während Dr. Wille diesmal die Rolle des vergnügten Dritten spielen konnte.
    Wer weiß, wie lange sich dieser Meinungsaustausch noch hingezogen hätte, wenn Hagemann nicht mit einer Meldung ins Zimmer gekommen wäre.
    »Herr Doktor, der Pilot hat Treibstoff genommen, er will wieder starten.«
    Die Nachricht rief die drei Gelehrten mit jähem Ruck aus der Welt wissenschaftlicher Idee in die rauhe Wirklichkeit zurück.
    Garrison sprang auf und griff sich verwirrt an die Stirn. »Haben Sie mit dem Mann keine Abmachungen wegen des Rückfluges getroffen?« fragte sachlich und trocken wie immer der lange Schmidt.
    Garrison mußte bekennen, daß er es versäumt hatte. Er hatte nur einen Flug von Melbourne nach der Südpolstation mit dem Piloten abgemacht und vor dem Start bezahlt.
    »Dann ist der Pilot formell in seinem Recht«, entschied Schmidt.
    »Aber das ist unmöglich! Ich muß über den Rückflug mit ihm verhandeln«, rief Garrison und wollte das Zimmer

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