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Ein Stern fiel vom Himmel

Ein Stern fiel vom Himmel

Titel: Ein Stern fiel vom Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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Feststellungen von Professor Eggerth den größten Gehalt an Edelmetall hat.«
    Der Boden, über den sie dahinschritten, wies rauhe Unebenheiten auf.
    »Gehen Sie vorsichtig, meine Herren«, warnte Whitefield, »der Boden hier greift das Schuhzeug scharf an.«
    Sie stießen auf ihrem Wege auf ein Feldbahngleis und folgten ihm ein Stück. Es endete bei einer Arbeitsstelle. Mächtige Bohrmaschinen waren hier aufgebaut.
    Zitternd und knirschend fraßen sich die Drehbohrer schräg in das Erz hinein.
    Whitefield stellte eine kurze Frage an den Schachtmeister der hier arbeitenden Kolonne und wandte sich dann an Wille.
    »Es wird noch eine halbe Stunde dauern, bis hier gesprengt werden kann. Wir wollen inzwischen zu einer andern Stelle gehen, an der die Sprengung in wenigen Minuten fällig sein dürfte.«
    Beim Weiterschreiten sahen sie plötzlich in weiter Entfernung ein rotes Licht aufflammen. Whitefield blieb stehen.
    »Nicht weiter, meine Herren. Rotlicht heißt Sprengung. Nehmen wir auf alle Fälle Deckung.« Er zog Reute und die beiden Gelehrten mit sich zu einem gewaltigen Löffelbagger, der in der Nähe stand. »Hier hinein! In dem schweren stählernen Löffel sind wir vor Sprengstücken sicher.«
    Aus der Ferne drang ein Ruf an ihr Ohr.
    »Die Zündschnur wird angebrannt«, flüsterte Whitefield.
    Eine kleine Ewigkeit dünkten ihnen die nächsten Minuten. Dann ein Donnern und Krachen, das von den Kraterwänden in hundertfältigem Echo zurückgeworfen wurde, bis die Schallwellen den Ausweg nach oben ins Freie gewannen. Langsam verklang der Lärm.
    »Jetzt können wir weitergehen«, sagte Whitefield und kletterte als erster aus dem Baggerlöffel. Sie schritten weiter. Dann standen sie unmittelbar an der Sprengstelle. Die Gewalt der Explosion hatte hier eine kegelförmige Vertiefung in den Boden gerissen. Whitefield sprach mit dem Sprengmeister und sagte dann:
    »Im Verhältnis zu der Bohrarbeit und der Größe der Sprengladung ist die Erzausbeute hier verhältnismäßig gering. Kommen Sie bitte weiter.«
    Sie standen jetzt ungefähr in der Mitte des Kraters. Hoch zu ihren Häupten sahen sie ein kreisrundes Stück des tiefschwarzen Nachthimmels mit funkelnden Sternen besät. Es bedurfte einer zweiten Aufforderung, bevor sie sich von dem Bild zu trennen vermochten.
    Unter Führung des Ingenieurs aus Bay City gingen sie weiter auf die gegenüberliegende Wand zu. Wohl zwei Dutzend Arbeitsstellen, die aus der Ferne wie Lichtflecken wirkten, konnten sie auf der weiten Fläche des Kraterbodens beobachten. Von allen Seiten her drang Maschinengeräusch zu ihnen und zweimal noch der Donner von Sprengungen, bevor sie die Kraterwand erreichten. Wieder stießen sie auf einen Fahrstuhl, doch diesmal war es ein schwerer Lastenaufzug.
    Eine Weile mußten sie warten. Loren, voll beladen mit blinkenden Erzbrocken, rollten auf einem Gleis heran, wurden in die Förderschalen geschoben und verschwanden in schneller Fahrt nach oben. Endlich erklang ein neues Glockenzeichen, das Signal, daß die Anlage nun für Personenfahrt frei war. Sie traten in den Förderkorb, zwei Glockenschläge, die Schale stieg empor. Meter um Meter versank der Boden neben ihnen in die Tiefe. Lichterglanz, ein scharfer Luftzug, die Schale hielt an, sie traten ins Freie. Nach dem langen Aufenthalt in einer tropischen Temperatur standen sie plötzlich wieder in der eisigen Polarluft.
    »Unsere Pelze! Wir werden uns schwer erkälten«, rief der lange Schmidt. Aber da sprang schon ein Arbeiter hinzu und reichte ihnen die Pelze, die sie zu Beginn ihrer Wanderung an der anderen Seite des Kraters abgelegt hatten.
    Der Weg führte sie weiter eine Bohlenbahn entlang zu einem Hallenbau. Betäubendes Geräusch von Werkzeugen und Maschinen drang ihnen entgegen, als sie in den großen hell erleuchteten Raum traten. In einer Reihe standen dort gewaltige Dieselmotoren.
    »Sie sehen hier unser Kraftwerk«, schrie ihnen Whitefield in die Ohren, um sich in dem Lärm verständlich zu machen.
    »Zwölf Verbrennungsmotoren von je fünftausend Pferden, direkt mit ihren Dynamomaschinen gekuppelt. Für den ersten Ausbau wollen wir mit sechzigtausend Pferden arbeiten.«
    »Sechzigtausend Pferde? Für ein Kraftwerk nicht gerade viel«, warf Dr. Wille ein.
    Whitefield lachte über das ganze Gesicht. »Für ein Kraftwerk ist es nicht viel. Aber für ein Baukraftwerk ist’s schon ganz anständig. Kommen Sie einmal in einem halben Jahr wieder, wenn erst die Hüttenwerke fertig sind. Dann

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