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Ein Stern für Lou - Die Popkörner ; [1]

Ein Stern für Lou - Die Popkörner ; [1]

Titel: Ein Stern für Lou - Die Popkörner ; [1] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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und ihre Jungen erst einmal allein«, sagte sie und machte ganz vorsichtig die Klappe zu.
    Motte zog ihre Brüder zu sich und flüsterte ihnen etwas ins Ohr.
    »Aber es sind auch meine Meerschweinchen!«, protestierte Ole.
    »Ich weiß nicht«, meinte Till.
    Lou wandte sich zu Anton. »Wir müssen rein. Ihr fahrt heute zum Augenarzt!« Das hatte Lou über den Meerschweinchen-Nachwuchs beinahe vergessen.
    Anton warf noch einen sehnsüchtigen Blick zum Stall. Da traten Motte, Ole und Till zu ihnen. Motte grinste von einem Ohr zum anderen. »Wir haben uns was überlegt«, fing sie an.
    »Was echt Tolles!«, sagte Till.
    »Was Riesengroßes!«, fügte Ole hinzu.
    Motte holte tief Luft. »Wir schenken jedem von euch ein Meerschweinchen!«
    »Was?«, hauchte Lou.
    Anton rieb sich stumm seine kleine Knubbelnase.
    »Du bekommst das bunte und Anton das schwarz-weiße«, sagte Ole bestimmt.
    »Oder umgekehrt«, sagte Till.
    »Einverstanden?«, fragte Motte.
    Lou wusste nicht, was sie sagen sollte. Ihr Herz fühlte sich warm vor Freude an. »Das ist das allerschönste Geschenk, das ich je bekommen habe!«, rief sie begeistert und umarmte Motte.

21. Song

    Die nächste Woche duftete nach Heu und Möhrenschalen.
    Jede freie Minute verbrachten Lou und Motte, Anton und die Zwillinge hinten am Meerschweinchenstall und beobachteten Maja mit ihren Jungen. Mehrmals täglich statteten Lou und Motte Herrn Blum in der Küche einen Besuch ab, wo sie kleine Leckerbissen für die Meeries einsammelten: Chicorée und Kartoffelschale, einen weichen Apfel und die Stiele, die Herr Blum vor dem Blanchieren vom Mangold abgeschnitten hatte.
    Mit Gitarre und Mathebuch hockten sie gemeinsam auf der Decke vor dem Stall. Während Motte mit dem kleinsten gemeinsamen Nenner von 7 und 21 kämpfte, übte Lou die Griffe, die Felix ihr für die nächste Gitarrenstunde aufgegeben hatte.
    Es fiel Lou nicht schwer, den Vorfall in der Schule zu vergessen. Es lag ihr einfach nicht, nachtragend zu sein. Bei näherer Betrachtung konnte die Sache mit Billies Kolumne nur ein Missverständnis sein.
    In Mottes Augen sahen die Dinge freilich vollkommen anders aus. Sie hatte Lou nicht erzählt, dass sie Billies miese Schmähschrift auf dem Mädchenklo verbrannt hatte. Wenn Billie, Rosa und die anderen Mädchen in den Pausen mit Sonnenbrille über den Schulhof stolzierten, zog sie Lou weiter und tat so, als habe sie es nicht bemerkt. Dabei war es ihr ein absolutes Rätsel, wie Lou so ruhig und freundlich bleiben konnte. Aber egal, was Motte sagte, ihre Cousine war nicht davon abzubringen, dass Billie es bestimmt gar nicht so gemeint hatte. Trotzdem blieb Motte wachsam.
    »Ich wollte heute auch an die Elbe«, beharrte sie gerade und versuchte, ihrer Stimme einen beiläufigen Klang zu geben.
    »So ganz zufällig?«, fragte Lou. »Und es hat nichts mit meiner Gitarrenstunde und der gefährlichen Billie zu tun?«
    »Nein!«, widersprach Motte eine Spur zu heftig. Sie holte tief Luft und fuhr ruhiger fort. »Ich will einfach mal wieder ans Wasser. Vielleicht hab ich da ja die Erleuchtung für unser Zwei-Wort-Lied!«
    Lou schmunzelte. Motte war wirklich eine grottenschlechte Lügnerin. Es war ihr natürlich nicht entgangen, dass Motte ihr in der Schule wie eine Leibwächterin auf Schritt und Tritt folgte. Und jetzt wollte sie sie offenbar sogar zu Felix eskortieren. Irgendwie fand Lou das süß. »Goodie, dann treffen wir uns gleich am Tor«, gab sie nach. »Ich muss noch meine Tasche packen.«
    »Ich warte vorne auf dich«, sagte Motte erleichtert.
    Es war ihre Mutter, die Motte einen Strich durch die Rechnung machte. Als Motte eilig in die Diele der Villa schlüpfte, um ihren Fahrradschlüssel zu holen, wartete Frau Jacobi bereits auf sie.
    »Trödelst du schon wieder im Garten herum?«, fuhr sie Motte an.
    »Wieso trödeln? Ich hab die ganze Zeit Mathe gelernt!«, sagte Motte und hielt zum Beweis das Buch hoch.
    Frau Jacobi schnaubte verärgert. »Etwa wieder mit deiner Cousine? Ich wüsste nicht, was das bringen sollte.«
    Motte biss die Zähne zusammen und versuchte, sich zu beruhigen. »Ich wollte nur kurz los«, sagte sie so gelassen wie möglich und nahm sich ihren Fahrradschlüssel von der Konsole.
    »Oh nein, Fräulein!«, schüttelte Frau Jacobi den Kopf. »Für heute ist Schluss mit der Bummelei!«
    »Aber ich muss los!«, fauchte Motte.
    Ihre Mutter packte sie an der Schulter und schob sie in Richtung Musikzimmer. »Ich lasse nicht zu, dass du deine Zukunft

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