Ein Stern für Lou - Die Popkörner ; [1]
platzte es aus Lou heraus.
Ihre Mutter sah sie erstaunt an. »Was sagt denn Motte dazu? Will sie auch hingehen?«
Lou rührte finster in dem Pesto. »Ach, du kennst doch Tante Vanessa. Die erlaubt Motte sowieso nie, auf eine Party zu gehen. Und Motte meint auch… in diesem speziellen Fall sei es besser.«
»In diesem speziellen Fall?«
Lou zögerte. »Also ich denke ja nicht, dass an der Sache was dran ist, aber Motte glaubt, dass ein Mädchen aus unserer Klasse irgendwie sauer auf mich ist, weil ich bei Felix Gitarrenunterricht habe.«
»Felix, dein Gitarrenlehrer, der auch bei den Fjordies spielt?«, versuchte Frau Blum, ihrer Tochter zu folgen.
»Sag ich doch! Und Motte glaubt, wenn wir uns jetzt noch bei dem Konzert einschmuggeln, könnte es so aussehen, als wenn ich in Felix… du weißt schon… und dann ist sie noch eifersüchtiger!«
Die grauen Augen ihrer Mutter weiteten sich. »Bist du denn in Felix…?«
»Nein!«, widersprach Lou wie aus der Pistole geschossen. »Ich bin zwölf Jahre alt, da muss man sich noch nicht verlieben!«
Ein winziges Lächeln zuckte um die Mundwinkel ihrer Mutter. »Nein! Aber dieses andere Mädchen…« Sie machte eine Pause.
»Billie«, ergänzte Lou. Den Namen konnte sie ruhig sagen. Nur von der Zombie-Kolumne wollte sie kein Wort verraten.
»Diese Billie denkt, du bist an Felix interessiert?«
Lou atmete aus. »Sieht zumindest so aus.«
Ihre Mutter lächelte sie ermutigend an. »Dann solltest du mit ihr sprechen. Damit das nicht zwischen euch steht.«
»Hm«, machte Lou. Wenn ihre Mutter wüsste, was noch so alles zwischen ihr und Billie stand.
Frau Blum leerte ihr Glas und sah auf die Uhr. »Ups, schon halb drei! Kannst du schnell nach hinten zum Stall laufen und Anton holen? Wir müssen noch zum Augenarzt!«
Lou überlegte. Für einen kurzen Moment war sie nahe daran, ihrer Mutter zu erzählen, was für Gemeinheiten Billie über sie geschrieben hatte. Aber dann stand sie auf. Ihre Mutter machte sich schon genug Gedanken um Anton. Da wollte sie ihr nicht auch noch Sorgen machen. »Ich hol ihn.«
Keine zehn Minuten später stand Lou hinten im Garten der Jacobi-Villa vor dem Meerschweinchenstall. Zu ihrer Überraschung war nicht nur Anton da, sondern auch Motte, Grandmère und ihre zwei Cousins. Grandmère trug ein prächtiges dunkelblaues Kleid aus chinesischer Seide, das mit einem verschlungenen Blumenmuster bestickt war. Während Till und Ole, Anton und Motte in den Stall hineinsahen, hielt sie die Klappe auf. Grandmère entdeckte Lou als Erste und winkte sie zu sich. »Viens, vite.«
»Maja hat Babys bekommen!«, rief Motte mit strahlenden Augen.
Erst konnte Lou die winzigen Fellknäuel gar nicht erkennen, weil sich Maja schützend vor ihre Kleinen gelegt hatte.
»Ich hab sie entdeckt!«, berichtete Anton aufgeregt. »Ich wollte Obelix füttern und auf einmal ist da so ein Babymeerschein.«
»Obelix ist der Vater«, trumpfte Till auf.
»Es kann genauso gut Asterix sein«, widersprach Ole.
»Still.« Grandmère legte den Finger auf ihre Lippen. »Wir müssen leise sein, damit die Schweinchen keine Angst bekommen.«
Motte zeigte auf das große Haus, das im Stall stand. »Maja hat sich im Haus versteckt.«
Lou lehnte sich nach links und blickte in das Häuschen hinein. Dicht an Majas weißen Bauch gekuschelt lagen zwei kleine Meerschweinchen.
»Das eine sieht ja aus wie eine kleine Kuh«, lachte Lou und zeigte auf das vordere mit dem schwarz-weiß gefleckten Fell.
»Genau, das ist von Obelix«, sagte Till.
»Aber das andere sieht aus wie Asterix. Oder?« Ole sah Lou fragend an.
Lou betrachtete das zweite Junge. Genau wie Oles Meerschweinchen hatte es ein rotbraunes Fell, aber über seinen Hals lief ein weißer Streifen und der Po war ganz schwarz.
»In jedem Fall sind sie beide sehr süß«, sagte Lou diplomatisch.
Anton trat zu Grandmère. »Darf ich sie streicheln?!«
Grandmère legte ihm den Arm um die Schulter. »Cherie, damit müssen wir noch etwas warten.«
»Oh bitte, bitte lass sie uns streicheln«, bettelte Till.
»Wir sind auch ganz vorsichtig!«, versprach Ole.
Doch Grandmère schüttelte den Kopf. »Nein, Maja und ihre Kinder brauchen absolument Ruhe.«
Anton schob enttäuscht die Unterlippe vor. »Schade«, seufzte er.
Lou strich ihrem kleinen Bruder über den Kopf. »Hey, nicht traurig sein, Kumpel. Wir besuchen die Kleinen jeden Tag.«
»Versprochen, Lusi?«
»Versprochen!«
Grandmère nickte. »Aber jetzt lassen wir Maja
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