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Ein Stern für Lou - Die Popkörner ; [1]

Ein Stern für Lou - Die Popkörner ; [1]

Titel: Ein Stern für Lou - Die Popkörner ; [1] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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zu euch nach Hause?«, wollte David wissen.
    »Nein, er ist noch nie allein gegangen«, sagte Lou und schüttelte den Kopf.
    »Wir sollten uns aufteilen und rund um den Park suchen«, schlug Motte vor. »Habt ihr ein Handy?«, fragte sie Josch.
    »Wenn wir in Zweiergruppen gehen, haben wir die Straßen schnell abgesucht.«
    »Dann brauchen wir aber noch ein drittes Handy«, gab Lou zu bedenken und sah die anderen an. »Ich habe keins.«
    »Mein Akku ist leer«, sagte Brille.
    »Meine Karte auch«, sagte David.
    »Dann bleibt uns nur…«, setzte Motte an und hielt mitten im Satz inne. Lou folgte ihrem Blick. Von der anderen Straßenseite kamen Billie und Rosa.
    Motte machte einen entschlossenen Eindruck. »Billie hat ein Handy!«
    »Das wird sie nie rausrücken!«, meinte Brille.
    »Oh doch!«, widersprach Motte. »Sie hat schließlich was gutzumachen.«
    Und zur kolossalen Überraschung der Jungs waren Billie und Rosa sogar bereit, auch einen Straßenzug abzusuchen.
    Lou und Motte rannten durch die Arnoldstraße und riefen laut Antons Namen. Sie suchten drei Hinterhöfe ab, stiegen in einen überwucherten Vorgarten und fragten mehrere Fußgänger, ob sie einen kleinen Jungen in blauer Trainingshose bemerkt hatten. Aber niemand hatte Anton gesehen. Bedrückt gingen Lou und Motte die letzten Meter der Straße hoch. Oben an der Ecke wollten sie sich mit den anderen treffen.
    »Es wird ihm schon nichts passiert sein«, sagte Motte leise zu Lou.
    »Und wenn doch?«, presste Lou hervor.
    »Jetzt sagen wir erst mal deinen Eltern Bescheid.«
    Da hörten sie von der Seite ein Weinen. »Ich will zu Kirk. Wo ist Kirk? Ich hab meinen Kirk verloren.«
    »Anton!«, schrie Lou.
    Im allerletzten Hauseingang der Straße hockte ihr Bruder auf der Eingangsstufe in der Ecke und hielt sich die Augen zu. »Anton!«, rief sie noch einmal und dann war sie bei ihm und nahm ihn ganz fest in die Arme.
    »Lusi?«, flüsterte Anton zwischen seinen Tränen hervor. »Lusi, ich hab dich gesucht! Ich hab dich so gesucht!«
    »Ich dich auch«, lachte und weinte Lou zur gleichen Zeit. Dann nahm sie ihn fest an die Hand. »Komm, wir gehen nach Hause.«
    Vorne an der Ecke warteten schon die anderen, denen Motte Bescheid gegeben hatte.
    »Iiiieeeh! Der hat sich ja in die Hose gepinkelt!«, kreischte Billie und zeigte mit dem Finger auf Anton.
    Das war Lou überhaupt nicht aufgefallen. Das war doch auch echt egal.
    Aber Billie fand es offenbar wahnsinnig komisch. »Der hat sich voll in die Hose gemacht!«
    Nun zuckte es auch in Brilles und Joschs Gesicht.
    »Voll krass!«, grinste Brille.
    »Oberkrass«, lachte Josch.
    Verständnislos sah Lou in die Runde. Billie tänzelte von einem Fuß auf den anderen vor Lachen. Rosa war blass geworden. Am schlimmsten aber war Motte. Auch um ihren Mund zuckte es und sie kicherte los. »Lou, ist doch nicht so wild. Dann hat er sich eben… in die Hose gemacht.«
    Lou wäre am liebsten im Boden versunken. Der Fleck auf Antons Hose war wirklich groß. Der Fleck auf der Hose ihres behinderten Bruders.
    »Komm«, flüsterte sie Anton noch einmal zu. Und dann ging sie mit gesenktem Kopf an den anderen vorbei, damit keiner von ihnen sah, wie ihr die Tränen übers Gesicht liefen.

25. Song

    Lou hockte auf dem Fußboden vor ihrem Bett und starrte durch das Fenster hinaus in den Garten. Ihr war übel und hinter ihren Schläfen klopfte ein wilder Schmerz. Sie wusste nicht mehr, wie sie mit Anton das Kutscherhaus erreicht hatte. Wie ferngesteuert hatte sie ihm aus den nassen Sachen geholfen, die Hose in den Wäschekorb geschmissen und war dann über die Leiter in ihr Zimmer geflüchtet. Sie hatte die Luke fest von innen zugemacht, damit niemand hochkam und sie störte. Aber das Lachen der anderen, das immer noch in ihren Ohren klang, konnte sie nicht aussperren. Alle hatten sie gelacht: Billie am lautesten, die Jungs und sogar Motte!
    »Motte!«, flüsterte Lou leise und knüllte das Taschentuch in ihrer Hand zusammen. Wieder stieg die dunkle Welle in ihr auf. Dieses unerträgliche Gefühl, als sie alle angestarrt hatten. Lou schämte sich so sehr. Aber noch schlimmer als die Scham war das Wissen, dass sie ihren Bruder am liebsten stehen gelassen hätte. Warum musste auch ausgerechnet Anton behindert sein? Warum pinkelte er sich mit sieben noch in die Hose? Konnte sie nicht einen ganz normal nervigen Bruder haben, so wie Till oder Ole?
    Etwa eine Stunde nachdem sie nach Hause gekommen waren, hatte Herr Blum von unten an ihre

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