Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Stern für Lou - Die Popkörner ; [1]

Ein Stern für Lou - Die Popkörner ; [1]

Titel: Ein Stern für Lou - Die Popkörner ; [1] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
Vom Netzwerk:
erkennen, dass Lou in ihrem Bett ganz an die Wand gerückt war.
    »Es tut mir leid, Lou!«, sagte Motte. »Ich wollte dich nicht auslachen. Und Anton auch nicht.«
    Unter der Decke schnaufte es. »Hast du aber!«
    Motte kauerte jetzt direkt vor dem Bett und hatte ihren Kopf auf die Matratze gelegt. »Ich war einfach so fertig von der Suche. Und als Billie dann so losgegackert hat, konnte ich auch nicht mehr.« Sie streckte ihre Hand aus. »Es tut mir leid!«
    »Weißt du überhaupt, was für eine bescheuerte Lache du hast?«, grummelte Lou.
    »Ziemlich bescheuert?«, fragte Motte und rückte noch ein Stück näher.
    »Obermegaturbobescheuert!«, sagte Lou und dann fingen sie beide an zu gackern, bis ihnen die Tränen kamen. Aber dieses Mal waren es sehr schöne Tränen.

26. Song

    Motte erwachte, weil etwas Schweres auf ihrem Gesicht lag. Sie drehte ihren Kopf hin und her, aber das Schwere blieb. »Weg!«, flüsterte sie, »weg!«, und öffnete schlaftrunken die Augen. Es war ein Arm. Verwirrt schob Motte ihn aufs Kissen zurück. Wo war sie? Über ihr die weiße Schräge, am Fußende das verschnörkelte Bettgestell und neben ihr schaute ein verwuschelter Haarschopf aus der hellgrün gemusterten Bettdecke hervor. Lou! Sie hatte bei Lou übernachtet.
    Motte dachte wieder an den Abend zurück, wie sie ins Kutscherhaus gekommen war, um sich für ihr bescheuertes Verhalten zu entschuldigen. Die halbe Nacht hatten sie gequatscht – und dann musste sie eingeschlafen sein. Motte sah zum Fenster. Draußen begann es langsam zu dämmern. Wenn sie sich jetzt in die Jacobi-Villa zurückschlich, würde niemand ihren nächtlichen Ausflug bemerken. Sie schlüpfte aus dem Bett, nahm ihre Sachen und kletterte durch die Luke.
    Sie war die Leiter noch nicht zur Hälfte hinuntergestiegen, als sie aus der Küche ein seltsames Klappern hörte. Auf Zehenspitzen schlich sie durch den Flur und spähte durch die halb offene Tür. Dort am Tisch, eine große Tasse Kaffee vor sich, saß ihr Onkel und schrieb etwas auf dem Laptop.
    »Guten Morgen, Onkel Stefan.«
    Erschrocken fuhr ihr Onkel zusammen. »Motte! Hast du mich erschreckt!«
    »’tschuldigung.«
    Herr Blum blickte auf die Küchenuhr. Es war Viertel nach sechs. »Was machst du überhaupt schon hier?«
    »Ich will schnell rüber«, sagte Motte und trat näher. »Und was machst du?«
    »Ich schreibe.« Herr Blum schob seine Notizen zusammen. »Ein Buch über unsere Zeit in Kanada.«
    »Um diese Uhrzeit?«, rutschte es Motte heraus.
    »Du weißt doch, The early bird catches the worm«, lächelte ihr Onkel. »Vor dem Frühstück ist die einzige Zeit, in der ich hier Ruhe habe.«
    »Oh, ich will dich auch nicht stören«, entschuldigte sich Motte. »Darf ich mir nur schnell ein Wasser nehmen?«
    Sie ging zu dem alten Buffet, um sich ein Glas zu nehmen, als Herr Blum kopfschüttelnd aufstand.
    »Nein, nein. Du störst mich überhaupt nicht! Warte, ich mach dir einen Kakao warm.«
    »Aber ich muss echt rüber!«, widersprach sie.
    Er schob sie sacht zu einem Stuhl. »Um diese Uhrzeit muss man noch gar nichts«, erwiderte er bestimmt, »höchstens zum Klo.«
    Während er seelenruhig das Gas anzündete, die Milch in den Topf goss und die Kakaodose vom Regal nahm, hielt Motte es nicht mehr aus. »Meine Mutter weiß doch gar nicht, dass ich bei Lou geschlafen habe. Wenn sie mich erwischt, bekomme ich richtig Ärger«, fügte sie leise hinzu.
    Herr Blum nickte. »Ja, komischerweise möchten Eltern wissen, wo ihre Kinder die Nacht verbringen.« Er kippte den fünften Löffel Kakao in die Milch. »Deshalb bin ich gestern Abend auch noch schnell in die Villa gegangen und habe deiner Mutter Bescheid gesagt.«
    »Meine Mutter weiß es schon?«
    Herr Blum rührte weiter die Milch. »Du hattest wohl vergessen, ihr zu sagen, dass du und Lou noch dringend für den Mathetest lernen wolltet.«
    Motte blieb vor Staunen der Mund offen stehen. »Welcher Test?«, stammelte sie.
    Ihr Onkel blickte über seine Schulter. »DER MATHETEST. Du weißt schon«, zwinkerte er ihr zu und füllte den Kakao ein. »Sie hat mir Wechselsachen für dich mitgegeben.« Ihr Onkel zeigte auf die rote Stofftasche, die mit einer Jagdszene bestickt war. Der Beutel ihrer Mutter. »Sie wünscht dir viel Erfolg für den Test.«
    »Das ist unglaublich!«, jauchzte Motte und sprang auf. Mit zwei Schritten war sie bei ihrem Onkel und gab ihm einen Kuss auf die Wange. »Danke! Danke! Danke!«
    »Was ist denn das für ein Lärm?«, fragte da

Weitere Kostenlose Bücher