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Ein Stern für Lou - Die Popkörner ; [1]

Ein Stern für Lou - Die Popkörner ; [1]

Titel: Ein Stern für Lou - Die Popkörner ; [1] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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Rand des Daches hockte.
    »Was machst du da?«
    Motte gab ihr ein Zeichen, leise zu sein. In diesem Moment lachte Billie unten wieder los.
    »Ich überleg es mir«, sagte sie.
    »Toll, Billie«, stammelte Josch. »Toll! Gib mir einfach Bescheid.«
    Die Tür zur Aula ging wieder auf und die beiden verschwanden.
    Lou hockte sich neben Motte. »Was ist denn los?«, fragte sie besorgt. Motte war noch blasser als sonst und presste die Lippen fest aufeinander. »Er hat sie geküsst.«
    Lou legte ihr die Hand auf die Schulter. »Wen?«
    Motte sprang auf. »Josch Billie! Ich hab’s gehört. Er hat sie geküsst.« Und mit diesen Worten rannte sie zurück zum Ende des Daches, wo sie hinaufgeklettert waren.
    Lou drehte sich noch einmal zum Fenster um. Auf der Bühne sagte Felix gerade das nächste Stück an. »Das nennt man wohl schlechtes Timing«, murmelte sie und lief Motte hinterher.

29. Song

    »Ich wollte euch doch abholen!«, sagte Grandmère vollkommen überrascht, als Motte und Lou viel zu früh vor der Tür standen. Ihr lag bereits die Frage auf den Lippen, ob ihnen das Konzert nicht gefallen hatte, als sie Mottes verstörtes Gesicht bemerkte.
    Besorgt strich sie ihr über die Wange. »Cherie, was ist los?«
    Motte konnte nicht verhindern, dass ihr diese blöden Tränen über die Wangen liefen. Wütend wischte sie sie weg. »Gar nichts!«
    »Vraiment?«, fragte Grandmère und wandte sich an Lou. »Wollt ihr mir nicht erzählen, was vorgefallen ist?«
    Lou deutete ein Kopfschütteln an. »Du musst dir aber echt keine Sorgen machen. Es ist nicht so…«, sie brach ab.
    Grandmère sah sie erwartungsvoll an. »Wie?«
    Da ging Motte zur Treppe. »Ich geh hoch«, sagte sie mit hohler Stimme.
    Lou sah Grandmère bittend an. »Darf ich noch mit hoch?«
    Grandmère seufzte. »Wenn ihr doch noch reden wollt, wisst ihr ja, wo ihr mich findet.«
    Aber Motte wollte nicht reden. Lou folgte ihr nach oben. Sie überlegte die ganze Zeit, was sie ihr Tröstliches sagen konnte, als Motte seltsamerweise an ihrem Zimmer vorbeiging. Verwundert folgte Lou ihr den Flur hinunter. Erst vor der vorletzten Tür blieb Motte stehen. Prüfend blickte Motte zu den Zimmern der Zwillinge. Doch bei Till und Ole war alles ruhig. Leise öffnete sie die Tür zum Gästezimmer und trat ein. In der Dunkelheit konnte Lou nur die Umrisse der Möbel erkennen und einen Vorhang, hinter dem Motte nun verschwand. Vorsichtig tastete sie sich bis zum Fenster.
    »Oh nein! Verdammt!«, fluchte Motte.
    Lou sah hinter den Vorhang. Dort auf der Fensterbank kauerte Motte und schien etwas in der Hand zu halten. »Was ist?«, flüsterte sie.
    »Jetzt sind auch noch die Streichhölzer leer«, schluchzte Motte. Den ganzen Weg nach Hause hatte sie sich zusammengerissen. Aber nun im Schutz ihres Versteckes konnte sie nicht mehr. Lou setzte sich zu ihr. »Ist doch nicht so schlimm.«
    Motte presste ihren Kopf gegen die Knie. »Warum ausgerechnet Billie?«
    Lou spielte mit dem Anhänger ihrer Kette. »Bist du denn sicher, dass sie…«, sie senkte die Stimme, »… sich geküsst haben?«
    Motte hob den Kopf und blickte Lou aus funkelnden Augen an. »Ja!«
    »Aber vom Dach aus konntest du doch gar nichts sehen.«
    Motte schniefte. »Schon vergessen? Wir reden hier von Billie! Wenn die mit einem Jungen rausgeht, dann küsst sie ihn auch!« Und wieder brach Motte in Tränen aus. Lou wusste nicht, wie sie sie trösten sollte, und so saß sie einfach bei ihr und blieb, bis Grandmère sie nach Hause schickte.
    Als Lou sich später im Kutscherhaus in ihr Bett kuschelte, wirbelten die Bilder des Tages noch lange durch ihren Kopf. Es hätte so ein Superabend werden können! Wenn nur diese dumme Sache mit Josch und Billie nicht passiert wäre. Noch immer hörte Lou die Musik der Fjordies und sah vor ihrem inneren Auge die Bühne. Langsam glitt sie in den Schlaf und da entdeckte sie den roten Drachen:

    Lou ist in der Schule. Sie hat ihre Gitarre dabei. Obwohl es morgens ist, sind alle Gänge leer. Verwirrt sucht Lou den Weg zum Musikraum. Wo sind die anderen? Da entdeckt sie plötzlich ein rotes Leuchten, das aus dem Flur von rechts kommt. Schritt für Schritt geht sie auf das rote Licht zu. Es wird immer heller und intensiver. Lou sieht um die Ecke. Nun befindet sie sich in einem Treppenhaus. Das rote Licht schimmert ihr von oben entgegen. Eine Etage höher steht ein roter Drache. Er ist kaum größer als ein ausgewachsenes Pferd, seine Augen sind bernsteinfarben und aus seinem Maul

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