Ein stuermischer Retter
drehte sich entsetzt um. „Er hat das bestimmt gesehen und ... "
Nicholas schüttelte den Kopf. „Nein, er hat nichts gesehen außer deiner Unterwäsche. Deine untere Hälfte war unter Wasser, und dein Oberkörper wurde erst nass, als du dich nach diesem Seegras gebückt hast." Er grinste wieder. „Und ich meine mich zu erinnern, dass er von dem Moment an anderweitig abgelenkt war." Faith dachte darüber nach, dann entspannte sie sich ein wenig. „Ja, und ich habe ihm sofort den Rücken zugekehrt, um ihm zu beweisen, dass ich eben doch kein neugieriges Flittchen bin."
„Ein was?" Er zog unheilvoll die Brauen zusammen.
„Er sagte, ich wäre ein schamloses Flittchen, das sich gern nackte Männer anschaut, und das stimmt nun wirklich nicht. Ich sehe mir nur gern ..." Sie verstummte verlegen. Was würde er nur von ihr denken, wenn sie gestand, dass sie tatsächlich völlig schamlos einen nackten Mann angestarrt hatte?
„Was siehst du dir gern an?", fragte er nach.
Sie antwortete nicht. Bestimmt war sie feuerrot im Gesicht. Am liebsten wäre sie in dem kühlen, salzigen Wasser versunken und dort geblieben, aber leider hielt er sie immer noch an den Oberarmen fest.
„Faith?"
Er war offensichtlich nicht gewillt, aufzugeben. „Griechische Statuen", erwiderte sie kleinlaut.
Er schwieg eine Weile. „Griechische Statuen?"
„Ja", bestätigte sie leichthin. „Hast du noch nie Lord Elgins Marmorstatuen gesehen? Sie sind wunderbar gearbeitet." „Nein, das habe ich nicht." Er runzelte wieder die Stirn. „Mac hat dich also ein schamloses Flittchen genannt?"
„Ja. Wahrscheinlich war es etwas liederlich von mir, nur meine Unterwäsche zu tragen, aber im Gegensatz zu ihm hatte ich wenigstens überhaupt etwas an", sagte sie rasch und war froh über den Themenwechsel. „Er ist schrecklich unfreundlich, nicht wahr?"
Er schüttelte den Kopf. „Das liegt nicht an dir. Er hat in der Vergangenheit sehr schlechte Erfahrungen mit Frauen gemacht. Er erwartet von ihnen immer nur das Schlimmste." Seine Miene verfinsterte sich. „Ich werde jedoch nicht zulassen, dass du dich seinetwegen aufregen musst oder er dich respektlos behandelt. Darum kümmere ich mich gleich ... "
„Nein!" Sie legte ihm die Hand auf die Brust. „Um Mr McTavish kümmere ich mich selbst. Da er stets von Frauen das Schlimmste erwartet, werde ich ihn nicht enttäuschen", erklärte sie. „Es ist mir einerlei, ob er dein Freund ist, Nicholas. Ich werde seine ... seine Unfreundlichkeit nicht länger hinnehmen. Ich habe die Nase voll von Männern, die mich unhöflich behandeln!"
Er sah sie nachdenklich an. „Gut, ich überlasse dir das ... vorerst. So, wollen wir aus dem Wasser und an den Strand gehen?"
Sie machte ein niedergeschlagenes Gesicht. „Und was ist mit meinem Schwimmunterricht?"
Er unterdrückte ein Aufstöhnen. Es war einem Mann nicht zuzumuten, sich mit einer rosigen, fast nackten Wassernymphe beschäftigen zu müssen, ohne etwas tun zu dürfen. Vor allem seit er wusste, wie ihre Haut, ihr Körper und ihre Brüste sich unter seinen Händen anfühlten ... Er hätte diese Ehe niemals vollziehen dürfen.
„Nur noch ein bisschen Unterricht, ja? Bitte!"
Er atmete tief durch. Er konnte das. Seit er damals Mac und Beowulf aus diesem Fluss gefischt hatte, waren viele junge Offiziere und Bedienstete seine Schwimmschüler gewesen. Soldaten mussten nun mal Flüsse überqueren können, ohne dabei zu ertrinken. Und Verwundete heilten schneller, wenn sie in Meerwasser badeten. Faith zu unterrichten, würde auch nichts anderes sein, als Armeeangehörige zu unterrichten - so redete er es sich wenigstens ein. Sie hatte die erforderliche Anzahl von Armen und Beinen, und er konnte ihr beibringen, sie entsprechend zu bewegen. Es war alles nur eine Frage der Selbstdisziplin.
„Also gut. Zeig mir, wie du dich treiben lässt", forderte er sie auf.
Gehorsam legte sie sich wieder zurück und stemmte konzentriert ihre Hüften, ihren Bauch und ihre Brüste nach oben. Nick knirschte mit den Zähnen.
Sie schaukelte auf den Wellen, nass und sinnlich, und der durchsichtige Stoff ihrer Unterwäsche machte ihren Anblick noch reizvoller, wie ein halb ausgepacktes, verlockendes Geschenk.
„Atmen", befahl er, obwohl er selbst so seine Mühe damit hatte.
Sie atmete, und ihre Brüste hoben und senkten sich bei jedem Atemzug, die zarten Knospen waren aufgerichtet. Das Wasser umspülte ihre Schenkel und bildete einen
kleinen Tümpel zwischen ihnen.
Glühendes
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