Ein Sturm zieht auf
geben, um sie von den ehrlich guten Absichten ihrer Besucher überzeugen?
Es überraschte sie nicht, dass am Ende keins der Dinge gefordert wurde, die sie erwartet hätte.
Mazong erhob sich und zeigte auf das Lager. »Heute Abend wird es ein richtiges Festessen geben. Und Unterhaltung. Bei den Alwari ist es Tradition, dass bei solchen Anlässen die Unterhaltung von den Gästen geliefert wird. Wir haben nie gehört, dass sich Vertreter Eures Senats zu so etwas herabgelassen hätten. Für uns bedeutet das, dass sie keine Seelen haben. Wenn die Jedi uns zeigen können, dass sie Seelen haben wie die Yiwa. dann werden die Yiwa glauben, dass Jedi über etwas verfügen, was ihren Politikern fehlt.«
Barriss riss den Mund auf. Zu ihrer Überraschung lächelte Luminara zustimmend. »Wir werden Eure Bedingungen erfüllen, edler Mazong. Aber ich muss Euch warnen: Geschmacksfragen gehören nicht zu den ersten Dingen, die ein Jedi zu beherrschen lernt. Ihr werdet unsere Vorstellungen vielleicht weniger ausgefeilt finden als die Eurer üblichen Gäste.«
Mazong gab sich nun beinahe leutselig und trat vor. um ihr die Hand auf den Kopf zu legen. Die langen Finger reichten bis zu ihrem Nacken. »Was immer Ihr tut, es wird den Vorteil haben, uns vollkommen neu zu sein. Aber im Augenblick habe ich eine Frage, die mich seit Eurer Ankunft beschäftigt hat.«
Luminara blickte zu dem Yiwa auf und spürte, wie so etwas wie Besorgnis in ihr aufkeimte. »Und das wäre?«
»Warum«, fragte er ganz offen, »tätowiert Ihr Euer Kinn und die Unterlippe statt der Seiten des Kopfs, wie es sich gehört?«
Luminara begegnete allem, was sie umgab, mit großer Wissbegierde, und wunderte sich über das flackernde Licht der tragbaren Glühstäbe, die den behelfsmäßigen Hauptplatz des Lagers beleuchteten. Sie hielt sich nicht zurück und fragte Mazong nach dem Phänomen.
»Wenn Ihr wollt, können meine Freunde und ich versuchen, diese Beleuchtungsgeräte zu reparieren. Ihre Stromkreise sind ziemlich schlicht.«
Mazong schien verwirrt zu sein. »Aber sie sind vollkommen in Ordnung.«
Sie zögerte. »Sie sollten ein stetiges Licht werfen. Konstante Beleuchtung.«
Die Reaktion des Yiwa-Häuptlings überraschte sie. Er lachte. »Ou, das wissen wir, o weise und aufmerksame Jedi. Aber wir erinnern uns an den Weg unserer Ahnen und ehren ihn. Sie konnten solche Versammlungen nur bei Fackellicht abhalten.«
Nun begriff sie. Die Glühstäbe waren bewusst verändert worden, um das Flackern von Fackeln zu simulieren. Bei den Yiwa war Retro-Ästhetik offenbar wichtiger als Funktionalität. Sie fragte sich, ob sie beim Oberclan die gleiche Verehrung von Ritualen vorfinden würden.
Ihr thermosensibles Gewand half gegen die Abendkälte und hielt den ununterbrochenen Wind fern, als sie sich neben Obi-Wan und die beiden Padawans setzte. Mazong ließ sich in der Nähe nieder, seine beiden älteren Beraterinnen dicht hinter ihm. Es sah aus, als hätte sich inzwischen der größte Teil des Clans um diese offene Fläche versammelt. Hunderte von vorstehenden ansionianischen Augen glitzerten im Licht der Glühstäbe. Auf der anderen Seite des Lagers grunzten und zischten müde Dorgum und reizbare Awiquod, wenn sie mit den nervöseren Sadains um Platz wetteiferten. Hin und wieder zeigte tieferes Zischen - ein Geräusch, als entwiche Dampf aus einer Sauna -, wo die Suubatars der Reisenden sich befanden.
Zum zweiten Mal seit ihrer Ankunft war Essen und Trinken ausgebreitet worden, diesmal in großen Mengen. Sie hatten bereits einige Yiwa-Lebensmittel versucht und stellten fest, dass die einzelnen Bestandteile des üppigen Banketts inzwischen nicht mehr so exotisch wirkten wie beim ersten Mal. Das Essen kam direkt aus den transportablen High-Tech-Küchen, serviert von jungen Yiwa, die ihre beste Kleidung trugen. Kyakhta und Bulgan saßen wie königliche Potentaten da, immer noch nicht so recht imstande zu glauben, welches Glück sie hatten. Dank Barriss' Heilkünsten und der Großzügigkeit der Jedi waren diese beiden clanlosen Vagabunden in extrem kurzer Zeit sehr weit gekommen.
Es gab Musik von einem Quartett sitzender Yiwa. Zwei von ihnen spielten traditionelle handgemachte Instrumente, während ihre jüngeren Kollegen sich für Elektronik und einen freieren Stil entschieden hatten. Das Ergebnis war eine Kreuzung zwischen dem Erhabenen und einem Porgrak in den letzten Todeszuckungen. Luminara stelle fest, dass ihre Ohren gleichzeitig fasziniert und empört
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