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Ein sueßer Kuss als Antwort

Ein sueßer Kuss als Antwort

Titel: Ein sueßer Kuss als Antwort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Dickson
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lebten zu der Zeit in New Orleans. Eines Nachts – er war mit seinen Freunden ausgegangen – wurde er erschossen. Andrew war ein Spieler, aber er war ein schlechter Verlierer. Ich begriff erst viel zu spät, dass ich meinen Mann eigentlich kaum kannte.“
    „Und so charmant scheint er letztendlich auch nicht gewesen zu sein.“
    „Andrew hatte ein hitziges Temperament … und wenn er einen Wutanfall hatte, dann … dann war er … etwas schwierig.“
    Lucas fand die Formulierung seltsam. Plötzlich stieg ein ungeheuerlicher Verdacht in ihm auf. Er ergriff Eve beim Arm und drehte sie zu sich, sodass sie gezwungen war, ihn anzusehen. In ihren Augen lag eine grenzenlose Traurigkeit.
    „Eve, hat er … hat er dir Gewalt angetan?“
    „Er hat mich nie geschlagen, wenn du das meinst, Lucas. Aber es gibt andere Wege, einen Menschen zu quälen.“ Sie machte sich von ihm los und ging ein paar Schritte. Wie sollte sie Lucas verständlich machen, dass auch der angebliche Akt der Liebe dazu dienen konnte, jemanden zu erniedrigen?
    Nachdenklich folgte ihr Lucas. So kurz die Ehe auch gewesen sein mochte, Eve schien eine schwere seelische Erschütterung davongetragen zu haben, die anscheinend auch nach all der Zeit noch nicht überwunden war. Und offensichtlich hing sie mit der körperlichen Seite dieser Ehe zusammen. Das würde allerdings erklären, warum Eve von Anfang an auf getrennten Schlafzimmern bestanden hatte.
    „Verzeih mir, wenn ich dir zu nahe getreten bin“, sagte er rau.
    Eve drehte sich zu ihm um. „Das ist alles so lange her, Lucas. Und ein Gutes hatte die Ehe mit Andrew – sie hat mir Estelle geschenkt.“
    „Eines möchte ich dich dennoch fragen … damit ich weiß, wie ich mich in Zukunft verhalten soll.“
    „Was, um Himmels willen, meinst du damit?“ Eve sah ihn fragend an.
    „Hast du … immer noch Albträume … oder Probleme wegen deiner Ehe mit Andrew?“
    „Nein! Natürlich nicht“, antwortete sie schnell. Zu schnell.
    „Bitte sag mir die Wahrheit“, beharrte er. „Ich muss es wissen …“
    Gepeinigt senkte Eve den Blick. Wie sollte sie über etwas reden, das sie fünf Jahre lang keiner Menschenseele erzählt hatte, etwas, das so unaussprechlich war, dass sie beschlossen hatte, es ein für alle Mal aus ihrem Gedächtnis zu streichen?
    „Versteh doch bitte“, flüsterte sie verzweifelt, „ich wollte das alles einfach vergessen. Ich hatte mir damals eine Erklärung zurechtgelegt … und dann nicht weiter darüber nachgedacht.“
    „Und wie hast du es dir erklärt?“, hakte Lucas behutsam nach.
    Sie hob die Schultern. „Ich war einfach zu jung und unerfahren, was diese Dinge … zwischen Mann und Frau betrifft. Vielleicht, wenn Andrew sich etwas verständnisvoller und einfühlsamer verhalten hätte … oder wenn meine Mutter nicht so früh gestorben wäre. Sie hätte mich darauf vorbereiten können, was eine Frau in der Ehe erwartet. Aber so … Meine Gouvernante war eine herzensgute Seele, doch sie war nie verheiratet. Was hätte sie mir also raten können?“
    „Und deshalb hast du mir dieses Versprechen abverlangt“, sagte Lucas nachdenklich. „Aber wie konntest du annehmen, ich würde darauf eingehen?“
    „Ich dachte, du wärst nur an meinem Geld interessiert.“
    „Dir hätte doch klar sein müssen, dass Männer körperliche Bedürfnisse haben.“
    Eve seufzte tief auf. „Ehrlich gesagt, habe ich nicht darüber nachgedacht.“
    „Das Traurige daran ist, dass du gar nicht weißt, wessen du dich beraubst.“
    „Und ich will es auch gar nicht wissen“, erwiderte sie heftig.
    „Eve! Eve, schau mich an!“
    Widerstrebend hob sie den Blick. „Andrew hat offensichtlich nur an sich gedacht.“ Lucas musterte sie ernst. „Und du hast nie erfahren, wie erfüllend es sein kann … zwischen Mann und Frau.“ Zärtlichkeit und Verlangen lagen in seinem Blick, als er sie sanft an sich zog, bis sie schließlich an seiner Brust lag.
    „Lucas! Was tust du da? Was soll das?“
    „Betrachte es als kleinen Vorgeschmack“, murmelte er.
    „Lass mich los!“, wisperte sie. „Bitte!“
    „Nein … vertrau mir. Du wirst es nicht bereuen. Eve, was immer zwischen dir und Andrew geschehen ist … zwischen uns wird es anders sein – du spürst doch auch Verlangen nach mir.“
    Mit Genugtuung nahm Lucas wahr, dass Eves Widerstand nachließ. „Ich gebe zu, meine Beweggründe sind nicht selbstlos“, fuhr er fort. „Verlangen ist niemals selbstlos, es strebt nach Erfüllung und deshalb

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