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Ein sueßer Kuss als Antwort

Ein sueßer Kuss als Antwort

Titel: Ein sueßer Kuss als Antwort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Dickson
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tauchte alles in ein warmes Licht.
    Eve atmete tief ein. „Dies ist ein entzückender Ort. Du kannst dich glücklich schätzen, hier aufgewachsen zu sein, Lucas. In New York war alles so anders. Wir haben die Sommermonate zwar immer bei Freunden auf Long Island verbracht – aber das ist mit diesem Paradies nicht zu vergleichen.“
    „Laurel Court ist wirklich etwas Besonderes“, stimmte er zu, „obwohl mir das als Kind nicht bewusst war. Maxine hier mit Stephen zu wissen, machte mir sehr zu schaffen. Es ist ein seltsames Gefühl, wieder auf Laurel Court zu leben. Natürlich bleibt noch viel zu tun, bis alles wieder in seiner ursprünglichen Schönheit erstrahlt. Nun ja, es wird sowieso dauern, bis ich mir das leisten kann.“
    „Das Land in der Nähe von Newcastle …“ Eve zögerte. „Hast du es von einem Verwandten geerbt, der dort ansässig war, oder wie kamst du in den Besitz?“
    „Nein, die Besitzurkunden befanden sich in Stephens Nachlass.“
    Wieder zögerte Eve. „Er war viel älter als du, nicht wahr?“
    Lucas nickte. „Zehn Jahre.“
    „Und er hat nie geheiratet?“
    Lucas blieb stehen. „Stephen war zu sehr mit seinem Vergnügen beschäftigt. Wir standen uns nicht besonders nahe. Sein Lebenswandel, seine Spielsucht und das Trinken ließen nicht gerade eine tiefe Vertrautheit zwischen uns entstehen. Er war starken Gemütsschwankungen unterworfen. Wenn er trank, war er euphorisch, nur um anschließend in schwere Melancholie zu versinken.“ Lucas seufzte. „Trotzdem hatte er einen Charme, dem die Damen nur schwer widerstehen konnten. Sein Lächeln ließ die kältesten Herzen schmelzen – sogar Maxines.“
    Auch Eve war stehen geblieben. „Wie war Maxine wirklich?“, fragte sie vorsichtig.
    Lucas lachte unfroh. „Du bist ihr doch begegnet. Einzelheiten möchte ich dir wirklich ersparen. Übrigens: Bist du immer so inquisitorisch?“
    Seine Stimme enthielt einen warnenden Unterton, doch Eve ließ sich davon nicht abschrecken. „Ich würde es Interesse an meinen Mitmenschen nennen. Und … ich möchte, dass zwischen uns Vertrauen und Offenheit herrschen.“
    Ihr Argument schien ihn zu überzeugen. „Maxine hielt, wie du weißt, nicht viel von ehelicher Treue“, begann er. „Nach der Geburt der beiden Kinder dürstete es sie nach Amüsement und Unterhaltung in ihrem Leben. In dieser Zeit ließ sie sich mit Stephen ein. Sie war der irrigen Annahme, dass er als der ältere von uns beiden über unbegrenzte Mittel verfüge.“
    „War Stephen der einzige Liebhaber?“
    Lucas schüttelte den Kopf. „Ich fürchte, es hat noch andere gegeben.“
    „Und … die Kinder?“
    „Sophie und Abigail sind von mir“, antwortete er. „Da bin ich mir sicher. Maxine lag die Mutterrolle nicht. Sie wollte ein Leben in Überfluss und Reichtum. Sie hat ihre Kinder verlassen und nie zurückgeschaut.“
    Er verstummte, und Eve sah ihn mitfühlend an. „Es tut mir leid, wenn ich an alte Wunden gerührt habe“, sagte sie leise. „Aber ich danke dir für deine Aufrichtigkeit.“
    Seite an Seite blickten sie über die stille Oberfläche des Sees und lauschten dem Gezwitscher der Vögel.
    „Erzähl mir von deinem Mann“, verlangte Lucas plötzlich. „Ich weiß so gut wie nichts über ihn.“
    Überrascht sah Eve ihn an. Sein Blick verriet ehrliches Interesse. Die Frage überrumpelte sie, aber es gab keinen Grund, ihm die Antwort zu verweigern, nachdem er so offen zu ihr gewesen war. Eigentlich hatte sie längst erwartet, dass er auch über ihre Ehe etwas wissen wollte.
    „Was soll ich dir von Andrew erzählen?“ Sie seufzte. „Unsere Familien waren befreundet, und ich kannte ihn, seit ich klein war. Er war um einiges älter als ich – fast zehn Jahre – und er hatte Charme.“
    „Wie alt warst du, als ihr geheiratet habt?“
    „Siebzehn.“ Eve lächelte bei der Erinnerung. „Ich glaube Andrew hielt mich immer noch für ein Kind.“
    „Und du … hast du ihn geliebt?“
    „Ob ich ihn geliebt habe? Aber natürlich.“ Sie zögerte. „Obwohl, wenn ich jetzt zurückdenke … Mit siebzehn ist man noch sehr romantisch. Ich glaube, ich habe Freundschaft mit Liebe verwechselt. Außerdem wurde von uns erwartet , dass wir heirateten.“
    „Und du tust immer, was man von dir erwartet?“ Lucas hob ungläubig die Brauen.
    „Damals schon … aber ich hätte auch da bereits besser auf meine innere Stimme hören sollen.“ Wehmütig blickte Eve vor sich hin. „Unsere Ehe hat nur sechs Monate gedauert. Wir

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