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Ein sueßer Kuss als Antwort

Ein sueßer Kuss als Antwort

Titel: Ein sueßer Kuss als Antwort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Dickson
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Vergebens rang sie darum, einen kühlen Kopf zu bewahren, aber immer wieder schweiften ihre Gedanken zu dem Augenblick am See … sie, in Lucas’ Armen … sein Kuss. Wie sehr wünschte sie sich, mit jemandem darüber reden zu können. Wenn nur Beth hier wäre. Beth mit ihrer Ruhe und Ausgeglichenheit.
    Um sich abzulenken, beschloss Eve, in den Garten zu gehen und Blumen für die Tischdekoration zu schneiden. Eine Viertelstunde später stand sie bei den Rosensträuchern und war so versunken in ihre Tätigkeit, dass sie alles um sich her vergaß.
    Sie bemerkte auch nicht, dass Lucas ans Fenster der Bibliothek getreten war und sie beobachtete, wie sie sorgfältig die Rosen auswählte, schnitt und in den Blumenkorb legte. Ihre Unbefangenheit und die Anmut ihrer Gesten berührten ihn, und wieder stieg die Sehnsucht in ihm auf, sie in den Armen zu halten und ihren sinnlichen Mund zu küssen.
    Plötzlich ließ Eve die Blumenschere sinken und wandte sich um. Wie von einem Magneten angezogen, wanderte ihr Blick zum Fenster der Bibliothek. Als sie Lucas’ hoch aufgerichtete Gestalt hinter den Scheiben erblickte, stockte ihr der Atem. Regungslos verharrte sie, bis sich ihr Herzschlag wieder beruhigt hatte.
    Als Eve am Abend den Speisesalon betrat, erblickte sie als Erstes Lucas, der, die Beine übereinandergeschlagen und ein Glas Wein in der Hand, entspannt in einem Sessel vor dem Kamin saß und ihr zulächelte. Beklommen fragte sie sich, wie sie die nächsten Stunden überstehen sollte. Sie fürchtete die Begegnung umso mehr, weil Lucas die Gabe zu besitzen schien, ihr jegliche Gelassenheit zu rauben.
    Sie begaben sich zu Tisch, und Eve griff hastig nach ihrem Glas, um einen Schluck Wasser zu trinken. Wie kam es nur, dass Lucas eine dermaßen starke Wirkung auf sie hatte? Warum war er nicht längst abgereist? Warum mutete er ihr eine weitere Nacht zu, in der sie keine Minute Schlaf finden würde, bei dem Gedanken daran, dass er sich im angrenzenden Zimmer aufhielt?
    „Ich habe dich heute Nachmittag am Fenster gesehen, Lucas“, sprach sie ihn an. „Du hast mich beobachtet.“
    Er machte nicht einmal den Versuch, zu leugnen. „Stimmt.“
    „Wie lange hattest du bereits da gestanden, als ich dich bemerkte?“
    Ein Lächeln zuckte um seine Mundwinkel. „Lange genug.“
    „Was meinst du damit?“
    „Lange genug, um mir der Tatsache bewusst zu werden, dass du eine Frau bist … für die ein Mann bereit wäre, alles aufzugeben.“
    Überrascht blickte Eve ihn an. Nie wäre ihr in den Sinn gekommen, dass allein ihr Anblick sein Blut in Wallung bringen könnte. Ebenso wenig war ihr klar, wie bezaubernd sie in ihrem goldfarbenen Kleid mit dem tief ausgeschnittenen Dekolleté aussah. „Es ging doch wohl weniger um mich, als um mein vermeintliches Vermögen, oder?“
    Er musterte sie träge. „Anfangs vielleicht, aber jetzt … jetzt geht es um viel mehr. Ich bin nicht blind, Eve, und du weißt genau, was ich von dir will.“
    Sie senkte den Blick. „Ich nehme an, dasselbe, was du in der Vergangenheit von Frauen wolltest. Es gibt sicher viele, die dir ihre Gunst erwiesen haben.“
    „Meine Liebe, ein Gentleman genießt und schweigt.“
    „Überschätzt du nicht deine Wirkung auf Frauen?“, fragte Eve pikiert.
    „Keineswegs.“
    „Du bist wirklich sehr von dir eingenommen“, murmelte sie. „Und du scheinst auch noch stolz darauf zu sein.“
    „Was ist verkehrt daran, dass ein Mann die Zärtlichkeit einer Frau sucht? Aber ich versichere dir, im Moment gibt es nur eine, deren Zärtlichkeit ich will. Meinst du nicht, dass unser Kuss heute ein vielversprechender Anfang war? Sollten wir nicht da weitermachen, wo wir aufgehört haben … und zwar in meinem Bett?“, fragte Lucas herausfordernd.
    Hitze schoss Eve in die Wangen. „Lucas!“, stieß sie empört hervor. „Ich bitte dich! Kannst du nicht wenigstens bei Tisch damit aufhören?“
    „Es fällt mir zunehmend schwerer“, gestand er. „Wir sind nun einmal Mann und Frau. Was erwartest du von mir?“
    „Etwas Zurückhaltung – und jetzt würde ich gern das Thema wechseln.“
    Seine Brauen hoben sich. „Und welches schlägst du vor?“, fragte er spöttisch.
    „Deine Reise zum Beispiel. Da gibt es noch einiges zu besprechen, was die Kinder betrifft, die Angestellten … ich fühle mich von der Fülle der Aufgaben doch einigermaßen erschlagen.“
    Überraschend genug ging Lucas tatsächlich auf den Themenwechsel ein, und als Eve ihn zu vorgerückter Stunde

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