Ein sueßes Stueck vom Glueck
Visitenkarten heraus und überlegte, was sie schreiben sollte. Gütiger Gott, was um alles in der Welt sollte sie zu Papier bringen?
Aber sie konnte ihn schlecht anrufen und beim Gespräch mit dem Bürgermeister stören. Das wäre uncool. Sie würde auch nicht wollen, dass er das täte, wenn sie im Meeting mit den Gesellschaftern von Devon Candy säße. »Fahren Sie irgendwie weg?«, fragte Pascal von der Tür. Er musterte sie mit kühlem Blick.
»Es gab eine …« Was um alles in der Welt hieß wohl »feindliche Übernahme« auf Französisch? »O-stil Tek-ovär?« probierte sie. Bei den Franzosen wusste man nie. Manchmal klappte es mit diesen englischen Business-Begriffen, wenn man sie nur ordentlich französisch aussprach.
Pascal sah sie an, als seien ihr zwei Hörner gewachsen und sie spräche Dämonisch. Er sah nicht so aus, als hätte er irgendwas verstanden. In mehr als einer Hinsicht.
Sie drehte ihm den Rücken zu und schrieb »Je t’appellerai« auf die Karte. Ich rufe dich an. Sie unterschrieb mit ihren Initialen CC.
Sie wünschte, sie könnte ihm irgendetwas dalassen, etwas so Kraftvolles, Vielsagendes und Symbolisches wie die dunkle Bitterschokolade, die er kürzlich an ihrem Türknauf hinterlassen hatte. Aber sie hatte nichts.
Sie zögerte, ihre Hand umklammerte den Corey-Riegel in ihrer Handtasche. Corey-Riegel hatten für ihn keinerlei Wert. Aber dann holte sie ihn unvermittelt heraus und legte ihn unter die Karte. Was immer er damit anfangen mochte. Wahrscheinlich nichts.
Sie drehte sich um, ihr Rollkoffer schwenkte seinerseits mit luxuriöser Geschmeidigkeit herum, als sie durch den Laden zurückging.
»Mademoiselle Co-ree.« Der junge, elegante Angestellte, der sie anfangs so herablassend behandelt hatte, wirkte zerknirscht. »Ich weiß nicht, ob Monsieur Marquis damit einverstanden wäre, dass ich Ihnen dies berechne.«
»Das ist schon in Ordnung.« Cade übergab ihm eine Karte. »Stellen Sie mir weitere zehn in Rechnung, und versprechen Sie mir, jeden Tag bis zu meiner Rückkehr eine davon dem Obdachlosen mit der neuen Jacke im Park zu bringen, okay?«
Der Winter kam, und ganz klar war nur das Beste gut genug, um den Mann durch diese Jahreszeit zu bringen. Die Schokolade und die Wollsocken und natürlich die seidene Thermounterwäsche, die sie neulich für ihn besorgt hatte. Sie fragte sich, wie man ihn wohl davon überzeugen könnte, eine Unterkunft aufzusuchen.
»Monsieur Marquis hat mich bereits darum gebeten, das zu tun, Mademoiselle. Ich kann Ihnen das nicht berechnen.«
Hatte er das? Ein Lächeln hellte ihr Gesicht auf. Wenn sie zurückkam, würde sie mit ihm darüber reden. Sie hatte da so eine Idee für eine Schokolade als Werbe-Aktion zum Tag des Obdachlosen, und wenn er nach seinem Schulkinder-Tag noch Zeit hätte, wäre er sicher der richtige Partner.
Wenn sie zurückkam . Sie wiederholte im Geiste diese drei Worte wieder und wieder.
Sie stopfte die Schachteln in ihren fast leeren Rollkoffer und stieg ins Taxi.
Zwei Stunden später war sie wieder da. Shit, shit, shit. Wie hatte sie ausgerechnet jetzt ihren Pass verlegen können? Sie hatte ihn sonst immer bei sich. Hatte sie ihn in einer anderen Handtasche? Nein. Hatte sie ihn in die Tasche ihres größeren Koffers gesteckt? Nein. Wo zum Teufel war er?
Sie suchte und suchte – an jeder nur erdenklichen Stelle der Wohnung, mit ihrer Assistentin am Ohr, der sie mitteilte, sie habe den ersten Flug verpasst und hätte gerne einen anderen in zwei Stunden. Mit ihrem Dad und ihrem aufgekratzten, fast feixenden Grandpa am Telefon, die ihr alle Details des Total-Foods-Angebots durchgaben, so wie schon zuvor im Taxi, während sie weiter suchte und suchte.
Schließlich dämmerte ihr etwas. Zu schwach, um ein Verdacht zu sein. Nur … sie hatte an allen möglichen und unmöglichen Stellen gesucht. Entweder war er gestohlen worden, ohne dass sie es bemerkt hatte, sodass sie sich von der Botschaft einen vorläufigen Reisepass ausstellen lassen musste, oder … nun, sie würde zumindest noch eine letzte Möglichkeit überprüfen.
Sie ging wieder in die Chocolaterie, ohne sich der kühlen Blicke aller Anwesenden überhaupt bewusst zu sein.
Sylvain stand an der Arbeitsfläche aus Marmor. Möglicherweise hatte Pascal sie bezüglich der Dauer seines Termins belogen, oder das Treffen mit dem Bürgermeister war früher beendet als erwartet. Beides war möglich. Jedenfalls war er da.
Er stand einfach da, seine Handflächen flach
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