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Ein sueßes Stueck vom Glueck

Ein sueßes Stueck vom Glueck

Titel: Ein sueßes Stueck vom Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Florand
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große Baufirma zu verkaufen, die es plattmachen wollte. Aber das wollte Cade doch überhaupt nicht tun.
    Vielleicht hatte sie das alles ganz falsch angepackt. Vielleicht hätte sie mit ihrem ganzen Stab von Anwälten und Geschäftsführern und Assistenten kommen und sie überwältigen sollen.
    Hätte das funktioniert? Ein Bild von Sylvain Marquis’ sturem, attraktivem, arrogantem Gesicht tauchte vor ihr auf, und sie beschlich der Verdacht, dass seine Reaktion auf Anwälte ebenfalls aus gleichgültiger Ablehnung bestanden hätte. Außerdem hatte sie diese Leute nicht mitbringen wollen. Sie hatte dies zu ihrem Abenteuer in Paris machen wollen. Sie hatte ganz allein sein wollen, sie hatte reingehen und mit den Leuten reden wollen, von Mensch zu Mensch, sie hatte … ihren Traum leben wollen. Diese Premiumschokoladenlinie war die einzige Möglichkeit, die sie gefunden hatte, um den Traum in ihr Leben einzufügen, ohne die Strukturen zu beschädigen, die Generationen aufgebaut hatten.
    Aber es war Samstagnachmittag, und sie würde nicht in irgendeinem hervorragenden Pariser Restaurant mit einem leidenschaftlichen Chocolatier essen gehen, um aufgeregt über ihre Pläne zu diskutieren, während er ihr sagte, was er auf der Karte empfehlen könne, und sie gemeinsam etwas Schokoladiges zum Nachtisch probierten. Stattdessen sah sie einem weiteren Abend entgegen, den sie allein verbringen würde. Sie konnte sich nicht erinnern, wann sie zuletzt zwei volle Tage und Nächte allein gewesen war. Einsame Abende waren normalerweise etwas, das sie bewusst suchte, eine Ruhepause von ihrem hektischen Leben, in dem sie ständig Leute traf. Aber das hier hatte sie sich nicht ausgesucht, und sie hatte kein Bedürfnis nach Ruhe. Sie fühlte sich wie eine Versagerin, einsam und von einem Traum zurückgewiesen.
    Zurück in ihrer Wohnung schloss sie die Kühlschranktür hinter den Schachteln in Braun, Beige und einer in Türkis, alle mit dem Namen und den Logos der zweit- bis zehntbesten Chocolatiers der Stadt. Sie würde heute Abend nicht in ihrer Wohnung bleiben und Schokolade essen.
    Sie warf einen kurzen Blick auf ihren Blackberry und legte ihn dann entschlossen weg. Sie würde niemanden von der Liste reicher Kontaktpersonen anrufen, die ihr Vater ihr gegeben hatte, allesamt Leute, die im Hinblick auf die geschäftliche Gelegenheit sehr gerne mit ihr ausgehen würden. Das hier war ihr Abenteuer, ihre Chance. Sie wollte nicht, dass dies nur zu einem weiteren Tag in ihrem Leben wurde, der lediglich in einer anderen Stadt stattfand.
    Nein, sie würde allein essen gehen. Und dann würde sie zum Eiffelturm gehen und sich das Funkeln ansehen, von dem alle sprachen. Und dann würde sie eines der berühmten bateaux-mouches nehmen, die über die Seine fuhren und Touristen noch mehr von der Stadt zeigten. Und dann würde sie vielleicht am Fluss entlanggehen und sich die Tänzer und Trommler ansehen, von denen sie im Reiseführer gelesen hatte.
    Obwohl ihre Füße dagegen protestierten, humpelte sie absichtlich mehrere Straßen weiter, um zu vermeiden, Sylvain Marquis noch einmal zu begegnen. Ihren Blackberry und Laptop hatte sie in der Wohnung gelassen, auch einen Reiseführer hatte sie nicht dabei. Sie war in Paris. Sie konnte allein ein gutes Restaurant finden.
    Wie durch Zauberei befand sie sich plötzlich auf einer Kopfsteinpflaster-Straße ohne Verkehr und voller entspannter Leute, die sich vor Bars und Restaurants und aufgestellten Menüschildern trafen und so wirkten, als seien sie einfach glücklich, dort zu sein. Einige blickten nicht einmal auf die Kreidetafeln auf dem Gehsteig, sondern gingen in ihr Lieblingsrestaurant, so als wäre es ihr Zuhause.
    Cade blieb vor einem Restaurant mit grüner Fassade und einem Boden aus alten, glatten, gebrannten Tonfliesen stehen. Essig- und Ölflaschen bedeckten die Wandregale. Das untere Stockwerk war mit fünf Tischen vollgestellt, und eine schwarze Metalltreppe führte ins Zwischengeschoss. Der dünne Kellner in schwarzer Hose und schwarzem T-Shirt schüttelte den Kopf, als sie nach dem Zwischengeschoss fragte; es sei noch zu früh, um dort zu sitzen.
    Er war auch nicht begeistert von der Tatsache, dass sie alleine essen wollte, aber vielleicht bildete sie sich das auch nur ein. Er war freundlich genug, ihr einen Tisch für zwei Personen am Fenster zu geben, wo sie sitzen und auf die Straße hinaussehen konnte.
    Sie schluckte. Sie aß fast nie allein in der Öffentlichkeit. Wenn sie essen ging,

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