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Ein sueßes Stueck vom Glueck

Ein sueßes Stueck vom Glueck

Titel: Ein sueßes Stueck vom Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Florand
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gemacht wurde?« Er war der beste Chocolatier in Paris . Der beste Chocolatier irgendwo anders zu sein erschien ihm traurig und armselig.
    »Bon, bon.« Chantal hob beschwichtigend die Hand. »Ich verstehe. Entschuldige, dass ich die Vorteile erwähnt habe. Ich weiß, du wirst dich nicht von ihr kaufen lassen.«
    »Danke«, sagte er, teilweise beruhigt. Vielleicht hatten fünfzehn Jahre Freundschaft doch zu einem gewissen Verständnis geführt.
    »Aber lass dich auch nicht von ihr benutzen «, riet Chantal ihm nachdrücklich.
    Sylvain biss die Zähne zusammen. »Das werde ich nicht. Hatten wir nicht gesagt, dass wir nicht mehr über sie sprechen wollten?«
    »Du hast das gesagt«, erklärte Chantal trocken.
    Er wurde rot. Und es gelang ihm, den Rest des Abends nicht mehr über Cade Corey zu reden. Bis er keine Rechnung bekam.
    »Sie hat was gemacht?«, fragte er Grégory, den Kellner, düster.
    »Sie hat Ihr Essen bezahlt«, erklärte Grégory amüsiert.
    »Und das haben Sie zugelassen? «
    Grégory wirkte erschrocken. »Was ist schlimm daran, dass sie Ihr Essen bezahlt hat?«
    »Alles.« Sylvain stieß sich vom Tisch ab.
    Der Kellner zuckte mit den Achseln. »Ich fand es ganz süß. Sie war süß.« Er führte den Finger an sein Ohr, als könnte er immer noch ihren Atem spüren, während sie ihm den Auftrag zugeflüstert hatte. »Son petit accent …«
    Sylvain konnte sich gerade noch davon abhalten zu knurren. Er genoss das Privileg, dass dieses exzellente Restaurant nur fünf Türen von dem Haus entfernt lag, in dem sich seine Wohnung befand. Das Letzte, was er brauchen konnte, war ein Angriff auf den Kellner, für den er Hausverbot bekommen würde – wegen einer verwöhnten Milliardärin.
    Die ihn kaufen wollte.
    Die gerade mit einer winzigen Bewegung ihres Kugelschreibers sein Essen bezahlt hatte. Als würde sie ihrem Schuhputzer ein Trinkgeld geben.
    Er presste den Kiefer so fest zusammen, dass seine Muskeln protestierten.
    »Erinnere mich daran, niemals dein Essen zu bezahlen«, murmelte Chantal, beeindruckt von seiner Reaktion.
    Er zwang die Worte zwischen seinen Zähnen hindurch: »Das ist nicht das Gleiche.«
    Chantal wandte den Blick ab. »Das hatte ich befürchtet«, sagte sie. Ihre Stimme klang merkwürdig.
    Die grauen, dunklen Straßen von Paris hielten sich im Morgengrauen noch zurück. Poetisch und vorsichtig klammerten sie sich an die Nacht, obwohl sie unaufhaltsam hervorgezogen wurden. Hier verließ jemand ein Haus und lief mit gesenktem Kopf in den kalten neuen Tag, auf das warme Licht einer Bäckerei zu, das unter einer burgunderfarbenen Markise erstrahlte. Dort wurde ein Auto angelassen.
    Aber die Straßen hielten sich noch zurück, während die Menschen unter ihren warmen Decken oder unter warmen Duschen blieben oder sich eine Tasse Kaffee kochten. Es fing alles wieder von vorne an, ein weiterer intensiver Tag in Paris. Waren sie schon bereit dafür?
    Cade stand am Fenster, starrte in die Dämmerung und widerstand der Versuchung, ihre E-Mails zu lesen und sich hinter ihrer Verantwortung in Amerika zu verschanzen. Sie zog den Bademantel dicht um sich und suchte in den Fenstern gegenüber nach Anzeichen für Leben. In vielen Häusern entlang der Straße gingen Lichter an, allerdings nur sporadisch, nicht so zahlreich oder so gleichzeitig wie gestern Morgen.
    Ja klar, es war Sonntag. Alle Chocolatiers hatten frei.
    Sie würde heute keine Gelegenheit haben, einen Weg zur Erfüllung ihres Traumes zu finden, aber andererseits auch keine, wieder und wieder daran zu scheitern. Entzückt wandte sie sich vom Fenster ab. Sie hatte das Gefühl, als hätte sie beim Aufwachen entdeckt, dass der Weihnachtsmann schon einen Monat früher gekommen war und ihr überall Geschenke hinterlassen hatte: Sie konnte in den Louvre gehen, am Canal Saint-Martin Steine werfen, ein Brot in der Traditionsbäckerei Poilâne essen, das Teehaus Mariage Frères besuchen. Sich nur ein bisschen umschauen und Tee kaufen. Kein Kauf des gesamten Geschäfts erforderlich. Keine Jagd nach einem Traum und kein Risiko des Scheiterns notwendig.
    Sie ging an dem klaustrophobiefördernden Lift vorbei und nahm die Treppe, plötzlich wieder glücklich über ihren Platz im Leben.
    Auf der Straße vor dem Gebäude fuhr ein Auto von der Größe eines Schuhkartons vorbei, viel zu schnell für eine so kurze und so schmale Straße. Es mochte Sonntagmorgen sein, aber das Steuer eines Autos wirkte auf Pariser Fahrer offenbar immer wie Kaffee. Ein

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