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Ein sueßes Stueck vom Glueck

Ein sueßes Stueck vom Glueck

Titel: Ein sueßes Stueck vom Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Florand
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Niederlage gestehen sollte, fiel Cade plötzlich ihre Rolle als Teilhaberin eines internationalen Unternehmens ein. »Ich darf über Vertragsverhandlungen nicht sprechen«, sagte sie mit der gleichen sanften Kühle, die sie schon tausend Mal bei Geschäftsterminen benutzt hatte.
    Das gefiel ihm gar nicht. Er drehte sich abrupt zu seiner Freundin um, endlich!, aber er war sichtlich wütend.
    »Oh, haben Sie versucht, Sylvain zu kaufen?«, fragte Chantal spielerisch in dem Versuch, die Stimmung aufzulockern und seine Aufmerksamkeit zurückzugewinnen. »Wie viel kostest du, chéri? «
    Sylvain warf Cade einen Blick zu, der wie ein Blitz war. »Ich bin unverkäuflich.«
    »Oh, ich weiß nicht«, sagte Cade, was ein bisschen gemein klingen sollte. Aber das ist sehr schwer in einer anderen Sprache , versuchte sie sich später zu trösten. »Ich habe gestern fast tausend Dollar dafür bezahlt, einen Bissen von Ihnen zu probieren.«
    Chantals Augenbrauen fuhren nach oben. Selbst das machte sie perfekt.
    Sylvains Lippen formten noch ein wunderschönes französisches Oh. Dann verzogen sie sich zu einem Grinsen.
    O Gott . Was hatte sie gerade gesagt? Bitte, Erde, tu dich auf und verschluck mich.
    Es dauerte eine volle Minute, bevor Sylvain dieses Grinsen in etwas Zivilisierteres verwandelt hatte, in ein seidiges, wunderbar selbstzufriedenes Lächeln. »Ja, das haben Sie.«
    Sie konnte nicht mal etwas über »einen Bissen von Ihrer Schokolade« stammeln, um den Eindruck zu korrigieren, den ihre Worte hinterlassen hatten. Sie und er wussten beide, dass sie tatsächlich etwas von ihm aß, wenn sie in seine Schokolade biss.
    Stattdessen versuchte sie einen herablassenden Schmollmund zu ziehen und wünschte, sie hätte diesen Gesichtsausdruck vor dem Spiegel einstudiert. Man brauchte viel mehr als Sprachtalent, um in Frankreich zu bestehen. »Ein bisschen überteuert, finden Sie nicht? Aber ich schätze, man kann jeden davon überzeugen, dass etwas gut ist, wenn man nur genug dafür haben will.«
    Auf seiner Wange zuckte ein Muskel. Er kochte vor Wut.
    »Sylvain ist der beste Chocolatier in Paris«, erklärte Chantal kalt.
    »Denken Sie?« Cade hob die Augenbrauen. »Haben Sie schon mal was von Dominique Richard probiert?«
    Der Blick, den Sylvain ihr zuwarf, hätte sie in Flammen aufgehen lassen können. Er wirkte immer noch wie ein Zauberer auf sie, und in diesem Augenblick sah der Zauberer aus wie einer, der impertinente Menschen an Dämonen verfütterte.
    »Non« , sagte Chantal loyal.
    Cade zuckte mit den Schultern und hob die Hände, um ihre Aussage zu unterstreichen.
    Sylvain sah aus, als wäre es nicht Strafe genug, sie den Dämonen zum Fraß vorzuwerfen. Er wollte sie vielleicht doch lieber eigenhändig töten.
    »Ich bin zufrieden mit Sylvain.« Chantal lächelte herablassend, suchte seinen Blick und zwinkerte ihm zu.
    Verdammt. Eine der Bemerkung völlig unangemessene Depression überkam Cade. Was für ein schrecklicher, widerlicher Abend.
    Sie konzentrierte sich wieder auf ihre unglaublich leckeren ravioles du Royan à la crème au basilic und stocherte mit der Gabel darin herum.
    Nach einem Moment wandte sie den Blick unweigerlich wieder zur Seite und stellte fest, dass Sylvain sie erneut beobachtete. Sein Blick war nachdenklich, und seine Wut schien etwas verraucht.
    Ihr wurde klar, dass sie seit ihrem Aufeinandertreffen so kontinuierlich rot geworden war, dass er vermutlich davon ausging, sie hätte von Natur aus rötliche Haut. Das war möglich, oder?
    Der Kellner brachte seine Basilikum-Sahne-Ravioli, und Sylvain konzentrierte sich für einen Moment auf Chantal, tauschte ein paar Höflichkeiten mit ihr aus, bevor er ihr flüchtig Bon appétit wünschte. Aber als er den ersten Bissen aß, schlossen sich auch seine Augen kurz genussvoll.
    Als er sie wieder öffnete, sah er sie direkt an.
    Cade, die endlich die Schmetterlinge weit genug zurückgedrängt hatte, um noch einen Bissen zu essen, erstarrte mit der Gabel an den Lippen und errötete erneut. In diesem Moment schmeckten sie beide auf ihren Zungen dasselbe.
    Ihre Blicke verhakten sich. Zeigte sich da etwas Farbe auf Sylvains Wangen?
    Chantal seufzte und sah für einen Augenblick bedrückt aus, dann warf sie den Kopf in einer sexy Pech-gehabt-Geste zurück, welche die perfekt geschnittenen Spitzen ihrer Haare erzittern und das Licht reflektieren ließ. Sie streckte ihre kleine Hand aus und legte sie über Sylvains, eine von diesen wunderschönen, maskulinen

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