Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein sueßes Stueck vom Glueck

Ein sueßes Stueck vom Glueck

Titel: Ein sueßes Stueck vom Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Florand
Vom Netzwerk:
lachte. »Encore une fois.« Er stellte sich hinter sie, sodass sein schlanker, muskulöser Körper sie umschloss, sie auf der gesamten Länge ihres Rückens berührte. Sie spürte seinen Atem auf ihrem Kopf und konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen.
    Er schloss seine Hände um ihre und die Spatel. Einen Moment lang, noch während er versuchte, sie anzuleiten, übernahmen ihre Hände die Führung, ihre Bewegungen waren unbeholfen.
    »Entspannen Sie sich«, murmelte er ihr ins Ohr. »Überlassen Sie mir das Kommando.«
    Wenn sie sich entspannte, dann würde sie vollkommen die Kontrolle über ihre Muskeln verlieren, sodass er sie vermutlich hochheben und sofort ins Bett tragen müsste. Oder sie auf die Theke legen müsste und alle anderen bitten zu gehen.
    Sein Körper war so warm hinter ihrem. Seine Unterarme lagen an ihren, so schlank und stark und perfekt für diese Aufgabe. An der großen Marmorinsel gegenüber sah eine der Japanerinnen sie mit unverhohlener Eifersucht an.
    »Et puis touchez« , hauchte er ihr ins Ohr. »Berühren Sie die Schokolade mit ihrem Handrücken. Sie soll sich weder warm noch kalt anfühlen. Sie soll genau die Temperatur Ihrer Haut haben. Sie soll … genau zu Ihnen passen.« Er tauchte den Knöchel seines kleinen Fingers in die Schokolade und ihren auch. »Fühlen Sie es?«
    Sie war nicht sicher, ob ihre derzeitige Körpertemperatur ein verlässlicher Indikator für die Schokoladentemperatur war. Ihr war heiß.
    Sylvain nicht? War er immer noch so kalt wie ein Fisch?
    »Wie lange hat es gedauert, bis Sie das konnten?«, rief der Franzose, der an dem Kurs teilnahm, von der Marmortheke herüber.
    Sylvain wandte sich ihm zu, um ihm zu antworten. Es schien ihn keine Mühe zu kosten, sich von ihr zu lösen.
    Cade wünschte, sie wären allein. Nicht nur, weil sie nicht irgendeine Touristin aus dieser Gruppe sein wollte, sondern weil sie ihm das hier vermutlich nicht durchgehen lassen würde, wenn sie allein wären. Sie würde sich von ihm lösen, irgendwie, und sich ihn entweder vorknöpfen oder ihm eine Schale mit Sahne auf den Kopf schlagen und ihn auffordern, nicht mehr mit ihr zu spielen.
    Er spielte doch mit ihr, oder nicht?
    Die Erkenntnis traf sie wie ein Schwall kaltes Wasser. Vielleicht versuchte er gar nicht, sie verrückt zu machen. Vielleicht war er einfach so, vielleicht ließ er sich die Frauen einfach zu Füßen sinken, wo auch immer er ging oder stand.
    Wie gut, dass wir nicht allein sind, dachte Sylvain. Er war nicht sicher, ob er sich nicht verraten hätte, wenn sie unbeobachtet gewesen wären, ob er es zu sehr versucht hätte, zu schnell zu viel gewollt hätte. Er hatte als Teenager auf die harte Tour gelernt, geduldig zu sein, und jedes Mal den Preis dafür zahlen müssen, wenn er die Kontrolle verloren und seine Gier gezeigt hatte, bevor das entsprechende hübsche Mädchen völlig verzaubert von der Schokolade gewesen war.
    Er hatte sich gemacht. Journalisten sagten gerne, er wäre beau, und selbst Chantal bestand darauf, dass es inzwischen stimmte, deshalb nahm er an, dass es so war. Aber er hatte keine Ahnung, wie er ohne Schokolade eine Frau für sich gewinnen sollte.
    Ce n'était pas grave. Schokolade hatte sich als ausgesprochen effektiv erwiesen.
    Die Effektivität hier und jetzt aber trieb ihn in den Wahnsinn. Miss Herrin von allem, was man für Geld kaufen kann, die so zierlich und arrogant und intensiv war und in ihrer geliehenen Kochjacke versank, ließ ihn hinter ihrem Rücken stehen, während er ihr zeigte, wie man Schokolade temperierte. Sie aß von seinem Finger, von dem Löffel, den er in der Hand hielt. Sie testete die Temperatur der Schokolade. Wurde rot. Wurde immer wieder rot.
    Für Geld kann man das hier nicht kaufen, dachte er, aber das stimmte nicht ganz. Er hatte Frauen, die reich und elegant, selbstbewusst und clever waren, immer anziehend gefunden. Selbst in der Schule, als er noch keine Chance gehabt hatte, deren Aufmerksamkeit zu erregen – bevor er das mit der Schokolade gelernt hatte –, waren das die Frauen gewesen, die ihm gefielen. Ließ er sich also von ihrem Geld kaufen?
    Sie war in sein Laboratoire gekommen, überzeugt davon, dass sie ihn kaufen und ihn in einer Fabrik produzieren konnte, und er hatte sie ziemlich eindeutig auf ihren Platz verwiesen.
    Und doch stand er hier, zwei Tage später, und ließ zu, dass sie seinen Workshop infiltrierte. Gab ihr selbst Unterricht.
    Sehr zupackend. Er befand sich in einem Zustand reiner Lust.

Weitere Kostenlose Bücher