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Ein sueßes Stueck vom Glueck

Ein sueßes Stueck vom Glueck

Titel: Ein sueßes Stueck vom Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Florand
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verteilte.
    »Ich dachte, dieser Kurs wäre schon vor sechs Monaten ausgebucht gewesen«, sagte Sylvain. »So ist das normalerweise. Haben Sie sich unter falschem Namen eingetragen, noch bevor Sie mir das Angebot gemacht haben?«
    Wenn er sie bei einer Lüge ertappte, dann würde er das nicht einfach ignorieren, damit sie ihr Gesicht wahren konnte, so viel war klar. Aber er kümmerte sich doch vermutlich nicht persönlich um den Papierkram der Kursanmeldungen, oder? Das wäre reine Verschwendung seines Schokoladen-Talents. »Nein, das war eine spontane Entscheidung. Es muss in letzter Minute jemand abgesagt haben.«
    Sie fragte sich, ob sie moralisch im Recht war, wenn sie hinausging und ihre Kreditkarte sperren ließ. Schließlich hatte sie sich nur ungefähr fünf Minuten als Maggie Saunders ausgeben können.
    Aber wenn sie ging, kam sie dann wieder rein?
    Wie viel genau war sie bereit zu zahlen, um zu lernen, wie man Sahne erhitzte und Schokolade schmolz, zwei Dinge, die sie bereits perfekt beherrschte? Dieser kleine Touristen-Kurs war nett. Es war sogar auf sadistische Weise nett von ihm, sie nicht hinauszuwerfen. Aber sie war nicht einmal ansatzweise in die Welt der Pariser Chocolatier-Meister eingetaucht, so wie sie es eigentlich wollte.
    Sylvain Marquis beugte sich vor, um die Sahne zu begutachten, und all ihre Gedanken an ihre Kreditkarte flogen davon. Er nahm sich einen sauberen Löffel und tauchte ihn in die Sahne, um sie zu probieren. Seine Lider schlossen sich ein bisschen, während er sich auf den Geschmack konzentrierte, und sie sah ihm hilflos zu und wollte verzweifelt wissen, was er schmeckte.
    Er öffnete die Augen und lächelte sie an, dann tauchte er einen frischen Löffel in die Flüssigkeit und hielt ihr einige Tropfen Sahne an die Lippen. »Was halten Sie davon?«
    Es schmeckte süß und stark nach Zimt. Sein Mund würde nach Zimt schmecken. Sie fühlte sich wie die Sahne, die sich langsam mit Wärme und dem von ihm gewünschten Geschmack füllte, während er zusah.
    Sie versuchte, einen zusammenhängenden Kommentar abzugeben. »Zu viel?«
    »Die Schokolade wird das ziemlich überdecken«, sagte er. »Ich habe in letzter Zeit nicht viel mit Zimt gearbeitet, also ist das ein Experiment. Warten wir mal ab, was dabei herauskommt.«
    »Warum haben Sie in letzter Zeit nicht mit Zimt gearbeitet?«, fragte sie, während er die Zimtstangen aus der Sahne fischte. Die Kombination dieser Aromen schien hier eigentlich recht einleuchtend.
    »C’est très daté.« Er gab die Schokoladenkrümel in die Sahne.
    Cade unterdrückte ein plötzliches Unwohlsein. Wirklich? Ihr Geschmack war diesem Top-Chocolatier zu altmodisch? Das erklärte sein Lächeln im Gespräch über »la tradition«.
    »Et maintenant, fouettez.« Er nahm einen dicken Schneebesen in die Hand. »Halten Sie ihn fest und schlagen Sie hart.« Er grinste ein bisschen über seine eigenen Worte, aber er verriet nicht, woran er dabei dachte.
    Cade, die den Schneebesen nahm und die Schokolade und die Sahne zu einer glänzenden Masse zusammenschlug, nahm an, dass sie raten sollte.
    »Haben Sie Schokolade jemals mit der Hand temperiert, Mademoiselle?«
    Sie hatte das schon ein paar Mal gemacht, in den amerikanischen Kursen, aber eher schlecht. Aber wenn sie Ja sagte, dann würde er es ihr vielleicht nicht zeigen, oder – schlimmer noch – er würde es sie vielleicht allein machen lassen, deshalb schüttelte sie den Kopf.
    »Bon, d’abord, sur la table. Tenez.« Er legte ihre Hand an den Henkel des Topfes. »Gießen Sie zuerst ungefähr ein Drittel auf den Marmor.«
    Die Schokolade verteilte sich auf dem Marmor, seidig, warm, braun. Sie glänzte im Licht, und Cade ließ ihre Gedanken zu dem Glanz in seinen Augen wandern.
    »Et maintenant nous le travaillons.« Er nahm einen langen, ungefähr sieben Zentimeter breiten Metallspatel in eine Hand und einen weiteren, viel breiteren und kürzeren, ebenfalls aus flachem Metall, in die andere Hand. Geschickt begann er die Schokolade aufzukratzen, zu heben und zwischen den beiden Spateln zu verteilen.
    Das hatte er auch bei ihrem ersten Aufeinandertreffen gemacht. Und sie hatte sich vorgestellt, dass sie die Schokolade war, die er auf seinem Marmor verteilte. Sie starrte hilflos darauf.
    »Sehen Sie? Jetzt versuchen Sie es.« Er drückte ihr die Spatel in die Hände, seine Finger berührten sie erneut.
    Sie war der Meinung, dass sie seine Bewegungen ganz gut nachmachte, wenn auch etwas ungeschickter.
    Er

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