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Ein sueßes Stueck vom Glueck

Ein sueßes Stueck vom Glueck

Titel: Ein sueßes Stueck vom Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Florand
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Hand fest über ihren Rücken, sodass ihr Körper sich an seinen schmiegte; er fuhr mit den Fingern in ihr Haar, um ihren Kopf festzuhalten, und küsste sie.
    Sein Kuss. Er küsste sie. Er küsste sie. Ein Hochgefühl durchströmte sie. Sie strebte ihm entgegen, um jedes Atom seines Geschmacks, seiner Beschaffenheit einzufangen. Sie umfasste seinen Körper, um ihn fester an sich heranzuziehen.
    Sofort störte sie sein Wollpullover – zu rau, zu dick. Sie schob ihre Hand darunter, stieß auf Baumwolle und schob eilig auch die beiseite, aus Sorge, sie könnte diese Chance verpassen, wenn sie sie nicht so schnell wie möglich ergriff. Ah, da! Haut, seidige, warme Haut.
    Er zitterte, als seien ihre Hände eiskalt. Vielleicht lag es aber auch nicht an ihren Händen.
    Seine Haut fühlte sich so warm an. Sie gab unter ihrer Berührung nach, als ob ihre Finger Impulse aussandten, die seine Muskeln elektrisierten. Sie arbeitete sich über diese glatten, festen Muskeln nach oben, ihre Finger wanderten über die Rippen zu seiner Brust, wo sie weichen Flaum ertastete. Ihre Arme schoben seine Kleidung hoch, sodass sein Oberkörper unbedeckt war.
    Eine Hand strich fest über ihren Schenkel. Vorsichtig schob er ihre Beine ein wenig weiter auseinander. Ihre Beine gaben seinen Händen nach, sie ergab sich ihm. Er zog sie bis an den Rand der Arbeitsfläche und trat noch näher, sodass ihr Becken sich gegen seines presste. Also begehrte er sie doch! Jetzt spielte er keineswegs mit ihr. Zumindest dieses eine Mal, jetzt und hier, konnte sie sein Begehren wecken.
    Er presste seinen Oberkörper gegen ihren, so fest, dass sich ihre Brüste an ihm rieben, und mit einer Kraft, die er bei all seinen neckischen Spielchen mit ihr nicht an den Tag gelegt hatte, an jenem Vormittag während des Workshops mit all den bloßen Berührungen seiner Hände. Sein Mund schloss sich über ihrem, sie spürte nichts als die Wärme, Kraft und Geschmeidigkeit seiner Lippen und seiner Zunge, er zupfte und knabberte an ihr und schenkte ihr kein Erbarmen.
    Seine Hände gruben sich in ihre Schenkel, drückten sie noch weiter auseinander, er presste sein Becken gegen ihres, sodass sie ihre Hände unter seinen Armen bis zu seinen Schultern hindurchschieben musste, um Halt zu finden, um der Kraft seines Kusses zu begegnen, dagegenzuhalten und nicht zu Fall gebracht zu werden.
    Er gab ein Geräusch von sich, das durch ihren Körper summte. Sie wusste, dass auch sie ein leicht zittriges Stöhnen von sich gab.
    Er konnte alles mit ihr machen, alles, was er wollte.
    Er riss sich von ihr los, nahm seinen Kopf zurück und schaute sie an, als könne er nicht glauben, dass sie wirklich da war.
    Sie war es und zugleich auch nicht, das war der Punkt. Das war es, was ihr an dieser Nacht in Paris und diesem Strudel der Düfte und Möglichkeiten so gefiel.
    Ein Teil von ihr wusste, dass dies nicht sein konnte, niemals im Leben hätte sie sich das vorstellen können. Aber es geschah. Und sie hatte es möglich gemacht. Während sie an seinen Schultern hing, ihm entgegengestreckt, erwiderte sie seinen Blick, ohne sich zu rühren. Er nahm einen tiefen Atemzug und brachte seinen Mund zurück zu ihrem.
    Sylvain hatte sich mit einer Gewissheit auf sie zubewegt, die er nie zuvor in seinem Leben gespürt hatte. Diese Frau gehörte ihm. Diese Nacht gehörte ihm. Jegliche Fantasie, derer er in seinem Laboratoire habhaft werden konnte, durfte er behalten.
    À moi , dachte er, à moi .
    Sie hatte Jagd auf ihn gemacht. Sie hatte sich ihm ausgeliefert wie ein Zicklein dem Tyrannosaurus Rex. Sie hatte den Eingangscode zu seinem Laboratoire vor seinen Augen immer und immer wieder eingetippt, als wollte sie ihm mit jeder Berührung der metallenen Tasten durch ihren perfekt manikürten kleinen Finger sagen, wo sie in dieser Nacht zu finden sein und was sie dort tun würde.
    Mit Schokolade hatte sie einen Daumenabdruck auf seinen Papieren hinterlassen; gleichsam eine wortlose Unterschrift unter einen Vertrag mit seinem Körper. Sie hatte ihn verhöhnt und in seinem Laboratoire ein Feuer entzündet, als er sie nicht schnell genug fasste, bereitete etwas zu, aus Dingen, die ihm gehörten, und ließ nicht einmal eine Kostprobe zurück.
    Sie hatte ihre Hände in die Säcke mit Pistazien und Kaffeebohnen getaucht und sie über ihre Haut gleiten lassen; sie hatte seine Düfte eingeatmet und ihren Körper mit deren Spuren überzogen; sie hatte seine Pralinen probiert und auf ihrer Zunge schmelzen lassen.

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