Ein sueßes Stueck vom Glueck
Und mit jeder ihrer Spuren, die er am nächsten Morgen vorfand, hatte sie ihn ein wenig mehr in den Wahnsinn getrieben, bis er an nichts anderes mehr denken konnte als daran, wie es sich für sie anfühlte, mit der Hand in einen Sack Pistazien zu tauchen, wie seine Vanille, die Orangenschale und das Mandelöl auf ihrer Haut rochen und all die anderen Düfte, die sie jede Nacht aus seiner Manufaktur davontrug und sich selbst damit als Teil seines Hoheitsgebietes kennzeichnete.
Er konnte an nichts anderes denken als daran, wie es sich anfühlen würde, auf ihrer Zunge zu zerschmelzen. Er. Nicht nur die Schokolade, die er herstellte, um sie zu verführen, sondern er selbst.
Es schien, als sei sie der Inbegriff jedes anspruchsvollen, hübschen Mädchens, das er zu Schulzeiten oder danach je begehrt hatte, mit ihrer Arroganz, ihren Himbeer- tartes zum Frühstück, ihrem braunen Haar, das ihr auf den Lipgloss wehte, und ihren blauen Augen, die ihn ansahen, als wollten sie ihn davon abhalten, dieses Haar zu berühren und ihren Mund für andere Dingen frei zu machen. Ihre Überzeugung, ein Recht darauf zu haben, die Welt zu besitzen, wurzelte so tief, dass sie sich dessen nicht einmal bewusst war, doch ihre Versuche, anderen gegenüber eine Maske kühler Gleichgültigkeit aufzusetzen, waren so durchschaubar, dass sie nicht allein im Restaurant sitzen konnte, ohne in ihm den Wunsch zu wecken, sie hochzuheben und an seinen Tisch zu bringen, so entschlossen und einsam, wie sie da gesessen hatte.
Sie begehrte alles, was er schuf und ihm gehörte, so intensiv und hemmungslos. Sie musste einfach auch ihn begehren.
Niemals zuvor in seinem Leben war er sich so sicher gewesen. Und doch hatte er sich, aufgrund einer alten, dummen Schwäche, so lange zurückgehalten, für den Fall, dass sie doch die Flucht ergreifen wollte.
Doch sie streckte sich ihm entgegen. Ihre Hände umfassten seine Schultern mit dieser eigenartigen weiblichen Kraft. Seiner nicht vergleichbar. Nichts kam seiner Kraft auch nur annähernd gleich. Und doch war er derjenige, der sich nicht losreißen konnte.
Sie konnte es. Noch konnte sie es. Man konnte sich auf das Verlangen einer Frau niemals verlassen. Es wollte unentwegt geweckt werden.
Aber mit einer Strähne ihres Haares, um seinen kleinen Finger gewickelt, hätte sie ihn zu fesseln vermocht.
Ihr Po, les fesses , fühlte sich unter seiner Hand fest und rund an, einfach perfekt, und in dieser Nacht trug sie schwarzes Leder darüber, mitten auf seiner Arbeitsplatte aus Marmor. Er verschloss mit seinem Mund erneut den ihren, um jeder Möglichkeit des Widerspruchs zuvorzukommen und ihm nicht den geringsten Raum zu lassen.
Sie fühlte sich einfach vollkommen an, so an ihn geschmiegt. Der Seiden-Kaschmir ihres Pullovers glitt durch seine Hände, als er sich den Weg zu ihrer Haut bahnte, und sie schloss die Augen in noch größerer Verzückung als bei ihrem Biss in das Himbeer- tartelette oder die ravioles du Royan oder vielleicht … sogar … eine seiner Pralinen.
Leder … Seiden-Kaschmir … seine Hände schoben ihren Pullover hoch … es fühlte sich unvergleichlich an – weder Rosenblüten noch Seide kamen dem nahe, sie waren nur ein schwacher Vergleich für die Zartheit und die besonders menschliche Qualität der weiblichen Haut. Spitze. Spitze bedeckte ihre Brüste, ein zart-raues Etwas zwischen ihrer weichen Fülle und seinen Händen.
Sie öffnete die Augen und sah ihn an.
Was dachte sie? Was fühlte sie?
Aber sie war sein Traum. Den er behalten würde. Festgehalten mit braunen Händen. Er versuchte gar nicht erst zu erraten, was sie wollte; er tat einfach, was er tun wollte: Er strich mit seinem Daumen über das hauchzarte Prickeln der Spitze, presste ihn in die Weichheit darunter, rieb über ihre Brustwarzen und grub seine Finger in ihre Rippen.
Ihr Körper erschauerte unter seinen Händen, ihre Lippen öffneten sich gleichsam flehend.
Aber sie musste gar nicht betteln, sie, sein perfekter Traum. Er würde ihr nur zu gern alles geben.
Er küsste sie erneut, versenkte sich in sie und gab sich selbst ganz dem Augenblick hin. Ohne über den nächsten Schritt der Verführung nachzudenken. Einfach jedes Atom ihres Seins genießend.
In seinen Armen. Ihm hingegeben. Sich an ihn schmiegend. Sich ergebend. Ihr Mund, ihre Zunge, ihr Körper strebten ihm entgegen und wurden dabei immer nachgiebiger, als verließe sie alle Kraft, selbst als er immer stärker wurde, dermaßen kraftstrotzend, als müsse
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