Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein sueßes Stueck vom Glueck

Ein sueßes Stueck vom Glueck

Titel: Ein sueßes Stueck vom Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Florand
Vom Netzwerk:
ein wenig spöttisch.
    »Vermutlich leckerer als die von dir.«
    Sie hob den Kopf und sah ihn an. »Wirklich?« Ihr eine heiße Schokolade machen? So wie etwas, das er für jemanden tat, den er mochte?
    » Vraiment. Und wirklich vermutlich besser als die von dir.« Er grinste sie an.
    Sie kniff die Augen zusammen. »Du hast meine ja gar nicht probiert.«
    »Du hast meine noch nicht probiert«, gab er zurück.
    Sprachen sie hier nur über Schokolade?
    »Hier.« Er hob sie hoch und setzte sie wieder auf den Marmor. »Schau zu, wie man das macht. Und zieh dir den Pulli wieder an, damit du nicht frierst.«
    Aber sie bemerkte, dass er seinen Pullover nicht wieder anzog, nicht einmal sein T-Shirt. Halbnackt und offensichtlich unempfindlich gegen die Kälte warf er verschiedene Aromen in einen Kessel, verrührte Milch, Schokolade und Kakao miteinander. Sein Körper war extrem schön in der Bewegung. Er war lang und schmal und hatte damit die perfekte maskuline Form, mit einem flachen Bauch und breiten Schultern, dem dunklen Haar, das sich auf seiner Brust kräuselte. Sein kinnlanges Haar hatte er auf einer Seite hinters Ohr gesteckt, auf der anderen Seite kitzelte es seine Wange. Er beherrschte jede Bewegung so perfekt, so mühelos und effizient.
    »Kommt dein Muskat aus Sansibar?«, fragte sie ihn, als sie die Tasse zum Mund hob und die Wärme sogleich ihre Hände durchströmte und das Gesicht erhitzte.
    Sein Blick begegnete ihrem. »Manchmal ja.«
    Sie trank die Schokolade in kleinen, langsamen Schlucken. Sie war wirklich köstlich. Dick und cremig, mit einer feinen Gewürznote im Abgang, und sie wärmte sie bis in die Tiefen ihres gerade sich so unbehaglich anfühlenden Körpers. Er hatte Zimt, Muskat und Vanille verwendet, genau die, welche sie herausgelegt hatte, aber sie wusste, dass ihre Schokolade nicht so gut geschmeckt hätte.
    Als sie ausgetrunken hatte, starrte sie auf die glänzend braune, glatte Oberfläche auf dem Grund ihrer Tasse, aber bislang hatte wohl noch niemand die Zukunft aus dem Schokoladensatz einer Tasse gelesen. »Wirst du mich der Polizei übergeben?«
    »Hast du Unterlagen gestohlen, die du ohne meine Erlaubnis bei Corey Chocolate verwenden willst?«
    »Bisher noch nicht. Und das wäre auch keinesfalls nötig, wenn du deine Zustimmung geben würdest. Das würde vieles einfacher machen.«
    »Du meinst, es würde es effizienter machen. Wende dich an einen Amerikaner, wenn du Effizienz und Einfachheit durcheinandergebracht haben willst.«
    »Das hängt zusammen.«
    »Das sind zwei völlig verschiedene Dinge.« Er lehnte sich gegen die marmorne Arbeitsfläche, seine Tasse Schokolade in der Hand, ein weißer Kontrast zum matten Schimmer seiner Haut und den dunklen Locken seines Brusthaars. Er hätte es nicht besser machen können, wenn er Schritt für Schritt geplant hätte, sie erneut zu verführen. »Ich weiß nicht. Die Polizei zu rufen erscheint mir wie die Verschwendung einer günstigen Gelegenheit.«
    Gelegenheit?
    »Für eine Erpressung.« Er schenkte ihr ein schwaches Lächeln.
    Ihr gefror das Blut in den Adern. Sie hatte ihm reichlich Gründe für eine Erpressung geliefert, oder? Der Einbruch selbst. Wie viel müsste Corey Chocolate wohl zahlen, um das zu vertuschen? Und der Sex auf der Arbeitsfläche … Ob hier doch irgendwo eine Videokamera die Geschehnisse aufnahm? Wieder ließ sie ihren Blick durch den gesamten Raum schweifen und hielt Ausschau nach einem dieser kleinen Geräte, die sie in dem Technikladen in Les Halles gesucht hatte. »Was sind deine Forderungen?«
    Seine Wimpern senkten sich, und seine Finger spannten sich um die Tasse. »Ich denke, ich sollte sie jetzt noch nicht stellen, aber … vielleicht morgen irgendwann. Irgendwo, wo es ein wenig … bequemer ist. Dort könnte ich dir die Einzelheiten schildern.«
    Ihr gefrorenes Blut geriet ein wenig in Wallung, als nun Hitze in ihr aufstieg. Worüber redeten sie hier genau? Schweigegeld oder Schweigesex?
    Sie konnte vermutlich von beidem ausgehen. Er wäre imstande, beides gleichzeitig zu fordern. Sie wusste doch im Grunde nichts über ihn. Außer dass sie genau in diesem Moment nichts so sehr wollte, wie die Tasse in seiner Hand zu sein, gegen seine bloße Brust gelehnt, von Zeit zu Zeit an seine Lippen gehoben, damit er genüsslich von ihr kosten konnte.
    Was würde er denken, wenn sie einfach zu ihm hinüberginge und ihren Kopf an seine Brust schmiegte?
    Dass sie armselig wäre? Dreiunddreißig Cent bei Walmart wert?
    Sie

Weitere Kostenlose Bücher