Ein sueßes Stueck vom Glueck
immer wieder schön, wenn es von einer weltweit anerkannten Nachrichteninstitution wiederholt wurde.
»Könnte es etwas mit Cade Corey, der Tochter von Mack Corey, Mitinhaberin von Corey Chocolate zu tun haben, die sich derzeit in Paris aufhält? Gesicherten Informationen zufolge überließ sie einer Frau für einen Tag ihre Kreditkarte – für eine Summe von dreißigtausend Dollar –, um im Gegenzug deren Platz in einem Workshop bei Sylvain Marquis einnehmen zu können. Letzte Nacht wurde sie gesehen, wie sie zunächst in Sylvain Marquis’ Manufaktur hinein- und wenige Stunden darauf wieder herausschlich, mitten in der Nacht, ohne dass sich dort irgendeine Menschenseele befand.«
Ich selbst war dort, dachte Sylvain, und sein Blick verlor sich in weiter Ferne, als er Cade Coreys Körper wieder an seinem spürte und vor seinem inneren Auge sah, wie sie ihren Kopf zurückgelegt und ihn angesehen hatte, als er sie in seinem Laboratoire erwischt hatte.
In diesem Augenblick, dachte er, muss sie wohl eine Menge Telefonate führen. Er konnte sich nicht entscheiden, ob er grinsen oder alarmiert die Augenbrauen hochziehen sollte, als er sich ihre Reaktion auf diesen Artikel vorstellte.
Am meisten aber beunruhigte ihn die Frage, ob es dazu führen würde, dass sie sich nicht mehr in seine Werkstatt schleichen würde, um nachts seine Schokolade zu stehlen. Er hatte sich darüber in der Tat schon seit ihrem Aufbruch Gedanken gemacht. Was, wenn das letzte Nacht nur ein One-Night-Stand gewesen war, der sich nicht wiederholen würde?
Was zwei Leute im Dunkeln und ohne zu reden getan hatten, würden sie nicht unbedingt noch einmal tun, manchmal würden sie es nicht einmal zugeben. Das hatte er schon als Heranwachsender gelernt.
Er hatte ihr mehr Chancen eingeräumt, als er eigentlich gewollt hatte. Mehr Chancen, als er einer Fantasie, die er in seiner Werkstatt dingfest gemacht hatte, schuldig war. Mehr als einmal hatte er letzte Nacht länger gewartet, als er eigentlich ertragen konnte, um zu sehen, ob sie sich abwenden oder ihre Meinung ändern würde.
Aber sie schien nicht im Geringsten zu zögern. Nicht ein einziges Mal.
Und das bedeutete … heute nicht das Geringste. Eine Fantasie konnte man so viel oder so wenig einfangen wie einen Schmetterling. Es geschah allzu leicht, dass man es so verzweifelt versuchte, dass man dabei alles zerstörte. Aus dem Grinsen wurde ein grimmiger Zug.
Ça, alors … ça serait vraiment con. Das wäre wirklich und wahrhaftig beschissen.
Er war so dumm gewesen. Er wusste alles über die Verführungskraft von Schokolade. Er wusste, wie er sie danach hätte streicheln müssen, wie er ihrem Rücken zu Normaltemperatur und ihr selbst in den Normalzustand zurückverhelfen hätte müssen. Aber er hatte nicht aufgepasst. Er war zu sehr in seiner eigenen Wahrnehmung gefangen gewesen, war vollständig darin aufgegangen, als hätte er an einem seiner Fläschchen mit Vanille-Extrakt gerieben und ein böser Geist wäre herausgesprungen.
Erst, als sie sich unter ihm hervorgewunden und sich wieder angezogen hatte, in diesem eigentümlichen Schweigen, hatte er die Geistesgegenwart besessen, den Augenblick zu retten, indem er ihr eine heiße Schokolade anbot.
Er hatte sein Bestes getan, um seine Sorglosigkeit wiederzuerlangen. Von dem Augenblick an hatte er jede Bewegung und jedes Wort genau bedacht, um sie wieder ins Warme und in seine Arme zu locken. Er hatte sich halb tot gefroren, als er die ganze Zeit ohne Hemd dagestanden hatte, während er die heiße Schokolade zubereitete. Aber wenn der Anblick sie wieder in höchste Lust versetzt hatte, hatte sie das bestens zu unterdrücken gewusst.
Also wusste er nicht, ob diese Schokolade auch nur das kleinste bisschen bewirkt hatte. Man wusste bei
Frauen nie genau, was sie dachten. Sie schienen den aberwitzigsten Trieben in die unterschiedlichsten
Richtungen zu folgen und irgendwie ein bisschen durchgeknallt und seltsam zu werden, nur weil sie Sex
hatten. Man sollte meinen, Sex würde genau das Gegenteil bewirken – sie in einen seligen Zustand versetzen,
in dem sie mit sich und der Welt im Reinen aber nein. Man musste bei Frauen ständig auf der Hut
sein, und das war er nicht gewesen.
Einige seiner Bemühungen, aus dieser Nacht etwas entstehen zu lassen, waren eindeutig nicht erfolgreich gewesen. Er hatte geglaubt, eine Erpresserfantasie würde Eindruck machen auf eine Frau, die sich in Leder warf, um in sein Laboratoire einzusteigen, und sich nur
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