Ein sueßes Stueck vom Glueck
auf dem Weg hinaus ein paar der Pralinen essen, im Dunkeln, wenn es niemand sieht. Bevor Sie Ihr Herz stählen, um alle anderen weggeben zu können, zugunsten derer, die leiden.«
»Nein, ich esse die von Dominique Richard«, sagte Cade, als Sylvain sie erreicht hatte. »Ich kann mich gar nicht genug stählen, um die wegzugeben.«
Sylvain presste die Lippen aufeinander und sah auf sie herab.
»Kein Abseilen, Christophe.«
»Woher wollen Sie das wissen, haben Sie sie gesehen?«, rief Christophe neidisch aus. Seine Augen glänzten. »Auf frischer Tat ertappt?«
»Es ist mein Laboratoire«, erinnerte ihn Sylvain mit besonderem Nachdruck, als ob er die Tatsache, dass es seine Werkstatt und nicht die von irgendjemand anders sei, in einen besonders dicken Dickschädel rammen wollte.
In ihren eigenen vermutlich. »Warum legen Sie sich nicht hin und schlafen sich aus? Sie sehen so aus, als könnten Sie es gebrauchen«, sagte Cade.
Er sah sie mit einem Blick an, der so bitter war wie die Schokolade, die er an ihrer Tür hinterlassen hatte.
Sie schluckte. Selbst das Dunkle dieses Blicks beschleunigte unmittelbar ihren Atem, versetzte ihr Inneres in Aufruhr und ließ sie dahinschmelzen.
»Ich wäre auch müde, wenn ich solch einen hübschen Einbrecher in meinem Laboratoire hätte«, sagte Christophe selig. »Ich könnte kein bisschen schlafen.«
Sylvain sah aus, als würde er ernsthaft in Erwägung ziehen, dem anderen Mann Gewalt anzutun. Cade konnte sich nicht vorstellen, was der Blogger getan haben mochte, um ihn so zu verstimmen. Für sie sah es so aus, als hätte die Geschichte mit der Schokoladendiebin ihr Schaden zugefügt – ihr und ihrer Familie sowie dreißigtausend Angestellten, ihren Zulieferern und Händlern –, Sylvain hingegen nur Gutes.
Der Kellner kehrte mit Christophes Kaffee und ihrem Aprikosensaft zurück. Sylvain schüttelte beim Anblick des Saftes den Kopf. »Wie überstehst du bloß einen solchen Zuckerkonsum?«
»Ich wollte Milch bestellen«, sagte Cade rechtfertigend. »Man wollte mir keine verkaufen.«
Sylvain hob die Augenbrauen und ging zur Bar. Cade sah ihn ein paar lockere Worte mit dem Mann dahinter wechseln, dann schob er zwei winzige Münzen über den Tresen und bekam dafür eine kleine Packung Milch. Er kam zurück und stellte sie wortlos vor ihr ab.
Als sie ihre Hand darum schloss, war das auf eigenartige Weise ähnlich dem, wenn sie einen Talisman-Corey-Riegel in die Hand nahm – als berühre sie etwas, das ihr das Gefühl gab, etwas Besonderes zu sein und geschätzt zu werden.
Sie musste sich wirklich festhalten.
Er hatte tu gesagt, als er mit ihr sprach, bemerkte sie. Tu, wie ein Besitzstempel; wohingegen Christophe vous zu ihr sagen musste.
Tu und Milch und die bittere, bittere Schokolade. Sie lächelte ein wenig und fingerte an der Ecke der Milchpackung herum.
Sylvain setzte sich ohne zu fragen zu ihnen, nahm den hohen schmalen Glaszylinder, der ihr mit dem Aprikosensaft gebracht worden war, goss Milch hinein und schob ihr das Glas dann in die Hand. Cade starrte es an und kam sich vor wie eine Katze. Als wäre er ihr Besitzer, der ihr Milch gab.
Unter dem kleinen Tisch berührte sein Bein das ihre.
Eigenartig, dass sie so genau wusste, dass es seines war und nicht Christophes. Sie wünschte, sie könnte glauben, dass er das mit Absicht tat. Aber es war nun mal so, dass es ein kleiner Tisch war. Wo sonst sollte er hin mit seinem Bein?
Wie sollte sie Christophe ein besseres Bild von sich zur medialen Verbreitung mit auf den Weg geben, während Sylvain sie ablenkte und ihre Konzentration störte? Sie fragte sich, ob sie jemanden dafür engagieren könnte, als bekannter Gastro-Blogger nur Positives über Corey Chocolate zu verbreiten.
Natürlich könnte sie das. Man nannte es Werbung. Niemand biss die Hand, die ihn fütterte. »Ich habe darüber nachgedacht, dass Corey Chocolate das Werbepotenzial von Gastro-Blogs mehr nutzen sollte«, sagte sie mit einem einschmeichelnden Lächeln. »Sie haben Werbung auf Ihrer Webseite, oder?«
»Das ist interessant«, sagte Christophe. »Mars hat mich erst gestern darauf angesprochen.«
Diese Mistkerle. Sie konnte förmlich sehen, wie sie sich ins Fäustchen lachten, während sie sich das ausdachten.
»Aber ich denke, es gäbe da einen Interessenkonflikt«, sagte er.
»Ehrlich gesagt nähme ich lieber Werbung kleiner artisanat-Betriebe an. Das passt besser zu mir und meiner Art.«
Cade sackte in sich zusammen, sie gab sich
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