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Ein sueßes Stueck vom Glueck

Ein sueßes Stueck vom Glueck

Titel: Ein sueßes Stueck vom Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Florand
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geschlagen. Ließ sich in diesem Land überhaupt etwas mit Geld lösen? Schweigen breitete sich aus. Beide Männer sahen sich genervt an. Aber keiner schien bereit, die Botschaft des anderen zu akzeptieren und zu gehen.
    Der Kellner erschien mit einem doppelten Espresso für Sylvain. Der sah ihn missmutig an, als ob er jetzt lieber ein Bett als einen Kaffee hätte, aber er nahm ihn entgegen und trank einen Schluck.
    »Tu as aimé ton chocolat?«, fragte Sylvain sie.
    Sie erbebte am ganzen Körper vor Genuss und Dunkelheit. »Sie war sehr gut«, antwortete sie langsam. »Aber auch sehr bitter.«
    »Hättest du gern eine andere, wenn du die erste aufgegessen hast?«
    Ich glaube, ich würde alles nehmen, das du mir gibst. Sie sah ihm für einen Moment in die Augen. Dann zwang sie sich, den Blick abzuwenden. »Als Kundin? Möglicherweise, zum richtigen Zeitpunkt. Aber dann eine süßere.«
    »Haben Sie eine neue Schokolade kreiert?«, schaltete sich Christophe interessiert ein. »Eine bittere? Wie faszinierend. Kann ich sie probieren?«
    Sylvain trommelte mit den Fingern einer Hand intensiv auf den Tisch, vermutlich als Alternative zu Christophes Kopf. »Ich habe nicht vor, sie im Laden zu verkaufen.«
    An Christophes Überschwang prallte alles ab. Er leuchtete von innen. »Eine limitierte Auflage, und ich dürfte als einer der wenigen davon probieren? Sie sagten, sie sei bitter? Eine bittere Schokolade? Darf ich?«
    Hatte er sie nur für sie gemacht? Cade dachte nach. Nur eine? Nur für sie?
    Sie untersuchte das müde Gesicht. Erst hatte er einer Gruppe Journalisten erzählt, sie wäre verzweifelt süchtig nach ihm, sie sei ein armes reiches Schokoladenmädchen. Dann hatte er ihr die Milch besorgt.
    Was genau sollte sie von ihm halten?
    Sylvain hatte nicht vorgehabt, ihr nachzugehen oder jemals auch nur ein einziges verdammtes Wort mit ihr zu wechseln. Er hatte die ganze Nacht auf sie gewartet, und sie hatte es nicht für nötig gehalten, aufzutauchen. Er würde ihr jetzt bestimmt nicht hinterherkriechen.
    Und er war müde. Er hatte die ganze Nacht nicht geschlafen und in der Nacht davor nur vier Stunden.
    Aber dann hatte Christophe sich ihren Ellbogen gegriffen, als bekäme er nun seine höchst eigene Fantasie zu fassen, und Sylvain hatte beobachtet, wie der Mann diese schlanken Beine in schwarzer Spitze und Leder das Trottoir hinabbegleitete. Fixiert auf diese Beine und das offenkundige Fehlen eines Rocks, der sie bedecken würde, musste er ihnen hinterherschauen, bis Christophe mit ihr in dem Eckcafé verschwand. Er musste am Café vorbei, um nach Hause zu gehen und zu schlafen.
    Und jetzt machte dieser Mann so wenig Anstalten, sich wegzubewegen, dass Sylvain sich am liebsten auf ihn gestürzt hätte. Und zwar mit voller Wucht. Natürlich würde er sich fühlen, als hätte er ein Hundebaby getreten, wenn er dem Drang nachgäbe. »Müssen Sie nicht einen Blog-Artikel schreiben oder so was?«
    »Oh, ich habe meinen Laptop dabei«, sagte Christophe gut gelaunt. »Apropos – wir könnten gleich hier ein kleines Live-Interview machen, wenn Sie mögen. Eingebaute Webcam.«
    »Zeichnen Sie das etwa gerade auf?«, fragte Cade scharf und musterte den Blogger im Hinblick auf sichtbare Anzeichen einer weiteren Kleinkamera oder eines Aufnahmegerätes.
    Sylvain glaubte nicht, dass es der Stil des Mannes wäre, sie ohne ihre Erlaubnis aufzunehmen. Aber er hatte ja auch nicht die Verantwortung für ein milliardenschweres Unternehmen im Nacken, er musste nicht so paranoid sein wie sie. Er sah keine Notwendigkeit, etwas zu Christophes Verteidigung zu sagen. Sollte sie ihm gegenüber ruhig misstrauisch sein. Diesem aufdringlichen, überschäumenden, pseudo-journalistischen Fantasie-Dieb.
    »Nein, natürlich nicht«, sagte Christophe bestürzt. »Aber wenn Sie damit einverstanden sind, mir für mein Blog ein Exklusiv-Interview zu geben, würden Sie mich sehr, sehr glücklich machen.«
    Warum zum Teufel sollte Cade Corey ihn zu einem sehr, sehr glücklichen Mann machen wollen?
    »Wie schafft ihr es, mit Corey-Riegeln zehn Milliarden Dollar zu verdienen?«, fragte Sylvain, um von Christophe abzulenken. Er hatte in der vergangenen Nacht einen Blick auf die Umsätze von Corey Chocolate geworfen. Abgesehen von all den anderen Dingen, die er getan hatte, um sich die Zeit zu vertreiben, während er auf sie wartete. Er konnte sich das kaum vorstellen, die Verantwortung für zehn Milliarden Dollar zu tragen. Als er ihren Namen googelte,

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