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Ein sueßes Stueck vom Glueck

Ein sueßes Stueck vom Glueck

Titel: Ein sueßes Stueck vom Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Florand
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tauchte er überall auf, und abgesehen von einigen Erwähnungen von Spenden oder Wohltätigkeitsaktivitäten wurde ihr Name vor allem im Zusammenhang mit Firmenverhandlungen oder -innovationen erwähnt. Im Zusammenhang mit Geschäftlichem also. Sie schien ihre Rolle in der Corey-Familie sehr ernst zu nehmen. Ernst genug, um bei einer Google-Suche 50 000 Treffer zu listen.
    Danach hatte er, zum ersten Mal überhaupt, gleich nachsehen müssen, wie oft sein Name auftauchte, und festgestellt, dass er auf über 250 000 Einträge kam. Er bemühte sich sehr, sich nichts darauf einzubilden.
    Es gehörte sich nicht, sich etwas auf den natürlichen Lauf der Dinge einzubilden.
    »Ich verstehe das nicht«, fuhr er fort. »Das würde bedeuten, dass die Leute für zehn Milliarden im Jahr eure Produkte kaufen. Es gibt aber nur fünf Milliarden Menschen auf der Welt. Und den meisten davon ist bestimmt bewusst, dass es bessere Schokolade gibt.«
    Cade warf ihm einen wütenden Blick zu. Gut. So galt ihre Aufmerksamkeit wenigstens ihm und nicht Christophe. »Nun, wir haben eine Menge Tochterunternehmen, die neben Schokolade noch andere Dinge verkaufen.«
    »Oh«, sagte Sylvain erleichtert. »Das erklärt einiges.«
    Er konnte sehen, wie sie mit ihren kleinen Zähnen knirschte. War sie nun so verärgert wie er letzte Nacht? Nicht annähernd, verdammt!
    »Abgesehen davon verkaufen wir tatsächlich Milliarden davon. Es ist zum einen der bekannteste Schokoladenriegel in den USA. Zum anderen gibt es Millionen von Menschen, die davon Hunderte im Jahr essen.«
    »Amerika ist ein sehr seltsames Land«, sagte Christophe in einem Tonfall, in dem man eine allgemein anerkannte Spruchweisheit von sich geben würde. »Das Zeug durfte hier bis vor ein paar Jahren nicht einmal Schokolade genannt werden, bis die idiotische Europäische Union dieses Gesetz erlassen hat.«
    »Corey-Riegel enthalten keinerlei zusätzliches Pflanzenfett«, korrigierte Cade streng. »Ausschließlich Kakaobutter. Sie waren hierzulande immer ordnungsgemäß Schokolade. Und um eines klarzustellen: Wir sind in unserer Lobbyarbeit immer sehr stark gegen die Passage vorgegangen, die andere Pflanzenfette für zulässig erklärt. Wenn ihr hierzulande ausnahmsweise mal zugelassen hättet, dass man mit Geld etwas erreichen kann, würde es bis zum heutigen Tage unter der Bezeichnung Schokolade keine anderen Pflanzenfette geben.«
    »Haben Sie einen dabei?«, fragte Christophe. »Ich glaube, ich habe seit meiner Kindheit keinen mehr gegessen.«
    Cade zögerte lange, ehe sie in ihre Tasche griff und einen Riegel hervorholte.
    Sylvain konnte das beinahe nachempfinden. Er würde sich auch nicht gern mit einem Corey-Riegel zeigen wollen. Wenn sie in der Nacht zuvor aufgetaucht wäre, um sein Laboratoire auszurauben, hätte Sylvain vielleicht versucht, Christophe abzulenken, um sie zu retten. Wenn sie aufgetaucht wäre, wäre er nicht einmal hier; vielleicht lägen sie dann beide in einem schönen, warmen Bett. Die Bettwäsche auf seinem war frisch und roch sauber nach Waschmittel, für alle Fälle.
    Er dachte daran, wie er die Wäsche tags zuvor voller Vorfreude gewechselt hatte, und fand, das hier geschah ihr ganz recht. Sie machte Milliarden mit dem Produkt, da konnte sie auch öffentlich dazu stehen.
    Sie trank einen großen Schluck Milch; er sah, wie die Muskeln an ihrem Hals arbeiteten und wie sie die Augen schloss, als sie das Glas leerte.
    Dann öffnete sie die Augen wieder, straffte die Schultern und wartete.
    »Mir gefällt das Einwickelpapier«, sagte Christophe. »Hat es schon immer. Gold, Braun, schlichte Schrift, klarer Namenszug. In seinem totalen Verzicht auf alles Aufwendige ist es fast schon wieder prätentiös. Es protzt nicht herum, es ist einfach. Ganz natürlich. Sie machen im Grunde dasselbe, Sylvain, nur edler.«
    Der Mann war ein echtes Ärgernis. Sylvain würde nie wieder freundlich zu einem Gastro-Blogger sein.
    Cade sagte nichts. Ihre Hand lag so, dass ihre Fingerspitzen immer noch über den Rand des Einwickelpapiers streichen konnten, so wie ein schlafendes Kind immer noch mit seinem Teddybär in Kontakt blieb, nur um sicher zu sein, dass er noch da war.
    Versuchsweise zog Sylvain es ein wenig aus ihrer Reichweite. Ihre Finger streckten sich reflexartig, ehe sie sie zurückzog.
    Interessant. Er mochte darauf wetten, dass die kindliche Zuneigung zu einem Teddybär nicht zu den Reaktionen zählte, die seine Schokolade hervorrief.
    In seinem Hirn begann es

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