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Ein sueßes Stueck vom Glueck

Ein sueßes Stueck vom Glueck

Titel: Ein sueßes Stueck vom Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Florand
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Abstufungen und Geschmacksrichtungen und fünf au lait .«
    »Welche ist deine Lieblings-Ganache?« Sag’s noch einmal, hätte sie am liebsten gebettelt. Sag noch einmal ganache au chocolat .
    Er schüttelte den Kopf. »Ich habe keine Lieblings-Ganache. Wenn ich nicht der Meinung wäre, dass sie alle vom Feinsten sind, würde ich sie nicht verkaufen.«
    Cade seufzte leise und rief sich in Erinnerung, dass Corey-Riegel die besten ihrer Art waren. Die Art, die milliardenfach verkauft wurde, indem sie im Lebensmittelladen in Reichweite der Kasse lagen.
    Nein, es war nicht nur das. Sie waren von der Sorte, die in den Leuten etwas Emotionales ansprach, die ein gutes Gefühl erzeugte, die in ihnen das Gefühl von Geborgenheit entstehen ließ, das sie aus ihrer Kindheit kannten. Von der Art, die sie dazu brachte, sich vergnügt und lachend vor den offenen Kamin zu setzen und s’mores zu machen.
    »Welche isst du am häufigsten?«
    »Ich esse Schokolade eigentlich selten nur zum Vergnügen. Es ist immer etwas, das ich hier koste. Es kommt auch vor, dass ein neuer Chocolatier eine positive Kritik erhält und ich probieren will, was er macht. Ich muss die ganze Zeit über so viel kosten, dass es für mich wohl nicht dasselbe Vergnügen ist wie für dich, mich mit einer neuen Schachtel Schokolade hinzusetzen und zu überlegen, welche ich als erste probieren will.«
    Nein, wahrscheinlich nicht. Sie hatte immer das Gefühl, ein Schatzkästchen zu öffnen, das sie zuvor auf der halben Welt gesucht hatte.
    »Für mich steht das Köstliche einer Entdeckung am Anfang, wenn ich beginne, etwas zu entwickeln, und es am Ende dann probiere und entscheide, ob es wirklich schon vollkommen ist oder ob noch etwas fehlt.« Während er sprach, nahm er eine weitere Plastikfolie und legte sie vor Cade hin. Er drückte ihr die Zahnbürste in die Hand und legte seine Hand über ihre, um ihr zu zeigen, wie sie den gebeugten Daumen darüberziehen musste. Das Grün spritzte bei ihrem Versuch zu dick auf die Folie. Doch es gab einen Trick bei dieser Spritztechnik. Er rieb mit seinem Daumen, rau von Jahren des Gebrauchs diverser Werkzeuge, über ihr Daumengelenk und zeigte es ihr noch einmal.
    »Diese Phase mag ich ganz besonders. Aber wenn irgendetwas dem Gefühl, eine Pralinenschachtel zu öffnen, gleichkommt, dann, zum ersten Mal in einem erstklassigen Restaurant zu sitzen und mir die Karte mit der Auswahl an Speisen anzusehen, die sich jemand anders ausgedacht und für mich gestaltet hat.«
    Cade fragte sich, welche eleganten Restaurants er in Paris wohl noch nicht ausprobiert hatte. Ein Bild blitzte vor ihrem geistigen Auge auf: Sie sah sie beide in einem eleganten Restaurant sitzen, sah ihn, wie er aufmerksam die Karte studierte und dabei jedes Gericht schon im Geiste kostete, um herauszufinden, was er bestellen sollte; eine Vorstellung, die in ihrem Herzen ein kleines Feuerwerk des Glücks entfachte. Sie könnte wetten, dass jedwede Art von eleganter Kleidung durch ihn zu einem wahren Wunder mutierte. Sie würde ihn in jedes Restaurant begleiten, das ihm in den Sinn kam. Sie würde einen Helikopter ordern und mit ihm in ein Drei-Sterne-Restaurant im Süden Frankreichs fliegen, wenn er das wollte. Sie würde …
    »Ich glaube, die Schokolade, die ich jetzt gerade am liebsten essen würde, ist die bittere, die ich für dich gemacht habe«, sagte er nachdenklich.
    »Hast du sie wirklich für mich gemacht?« Vielleicht war er ja wie ein Rockstar, der allen Frauen weismacht, dass er diesen Love Song für sie geschrieben hat.
    »Oui, bien sûr«, sagte er, eindeutig irritiert, dass sie so etwas fragen konnte.
    Egal ob simpel oder edel – Sylvain scheint keine Zeit zu haben, Dinge vorzutäuschen, dachte sie. Er machte sie wirklich, wahrhaftig und bestmöglich – hundertprozentig oder gar nicht.
    Was hieß das in Bezug auf sie?
    »Hast du daran gedacht, sie zum Verkauf anzubieten?«, fragte sie.
    »Bisher nicht. Aber ich würde sie wirklich gern noch einmal kosten. Die Antwort ist also ja, die Sorte könnte einem bestimmten Teil unserer Kundschaft gefallen. Ich könnte sie l’amertume nennen.«
    Bitterkeit.
    »Oder déception.«
    Enttäuschung?
    Er nahm ihr die bekleckerte Plastikfolie weg und gab ihr eine neue. »Hier, versuchs noch mal. Also, was denkst du? Soll ich sie der Allgemeinheit anbieten?«
    »Davon zu essen macht eigenartig süchtig«, gab sie zu. »Selbst jetzt spüre ich den unstillbaren Drang nach mehr.«
    In seinem Gesicht flackerte

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