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Ein sueßes Stueck vom Glueck

Ein sueßes Stueck vom Glueck

Titel: Ein sueßes Stueck vom Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Florand
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und von sich selbst eingenommenes Verhalten. Genau das, was man von einer verwöhnten Milliardärs-Göre erwarten würde.
    »Ach, du weißt schon.« Die Webcam übertrug das abgehackte Wedeln einer Hand. »Beende deinen Paris-Aufenthalt und deine Besuche bei den Pariser Chocolatiers und komm nach Hause. Es ist bald Thanksgiving. Wir vermissen dich.«
    Thanksgiving war immer eine schöne Zeit in der Familie Corey. Gemütlich. Voller Lachen. Es war ihnen allen nach dem Tod ihrer Mutter und dem ihrer Großmutter sehr wichtig gewesen, diese Feiertagstradition herzlich und lebendig zu halten. Sie zog das Band durch ihre Finger, das einmal um geschenkte bittere Schokolade gewickelt war. Sie wickelte es langsam um ihren kleinen Finger, dann wickelte sie ihn wieder aus. »Dad, meinst du nicht, wir sollten etwas in Europa machen? Mars gewinnt hier die gesamten Marktanteile.«
    Mack Corey runzelte die Stirn. »Das liegt daran, dass die Europäer so eingebildet sind. Ich kann gar nicht glauben, dass sie schokoladenüberzogene Candycreme einer echten, soliden Schokoladentafel vorziehen.«
    »Sie mögen unsere echte, solide Schokolade nicht. Ich denke, wir müssen sie entweder an der Spaßfront kriegen, so wie Mars das macht, oder uns um eine solide Schokolade kümmern, die etwas edler ist und ihren Vorstellungen von Schokolade näher kommt.« Sie holte rasch und tief Luft und umklammerte das Band mit der Faust. »Vielleicht sollte ich mich darum kümmern.«
    Es folgte eine lange Stille. Lang genug, dass sie hoffte, die Webcam-Übertragung sei abgestürzt, auch wenn sie wusste, dass dem nicht so war. »Was meinst du mit darum kümmern? Worum genau willst du dich kümmern?«
    Noch ein tiefer Atemzug. »Um Europa.«
    Er starrte sie an. »Ich dachte, du wärest dort, um eine neue Schokoladenlinie aufzutun, die du hierherbringst!«
    »Ja, aber … vielleicht ist dies hier wichtiger. Wir müssen eine starke Premiumschokolade in die Staaten bringen. Aber es wird uns ein Vermögen kosten, neben Mars und Total Foods einen Platz in den europäischen Regalen zu erobern, wenn wir nicht bald handeln. Wenn es in Europa funktioniert, können wir auch versuchen, sie in den Staaten einzuführen, um die wachsende Schicht der Konsumenten gehobener Schokolade zurückzuerobern.«
    »Ich brauch dich hier! Deine Schwester ist schon wieder mit einem Moped an der Elfenbeinküste unterwegs, Himmel noch mal! Wer soll denn die Firma übernehmen, wenn ich mich zur Ruhe setze?«
    Sie. Sie natürlich. Das war immer klar gewesen. Sie würde das großartig machen.
    Das Band in ihrer Hand fühlte sich feucht an. Sie wollte nicht auf die breite gerade Straße von Corey zurückkehren. Sie wollte über verschlungene Pfade in die Wälder laufen und schauen, was es dort zu entdecken gab.
    »Du bist fünfzig, Dad. Ich habe also noch viel Zeit. Die Leitung für Europa zu übernehmen wäre ein wunderbares Training.«
    Die Leitung für Europa. Bei diesem Ausdruck sah sie schon Sylvains Gesichtsausdruck vor sich, wie seine Augen im leidenschaftlichen Disput funkelten.
    Sie wollte das Europasegment gar nicht leiten, nicht um den Platz in den Regalen kämpfen, Fabriken besuchen. Sie wollte ihre Hände in Säcke mit Pistazien tauchen und Märkte auf der Suche nach exotischen Produkten durchstreifen. Sie wollte Laboratoires und deren Zauber kennenlernen. Sie wollte das ausbauen, was Sylvain geschaffen hatte – sie wollte mehr schöne, reiche, magische Chocolaterien. Sie wollte die Chocolatiers nicht mit ihrer überlegenen Finanzkraft aus dem Markt drängen.
    Es folgte ein weiteres grimmiges Schweigen. »Hör mal, wenn du wieder hier bist, sprechen wir noch mal darüber. Wir werden unsere Marktforschungsabteilung auf die Idee ansetzen. Vergiss nicht, dass wir ein Auge auf Devon Candy haben. Das würde die Lage in Europa schon maßgeblich ändern.«
    Dann wäre ihre Position in Europa genau dieselbe wie in den Staaten – sie wären Großproduzenten einfacher Schokoladen. Aber sie könnte den Kauf von Devon Candy auch als Argument nutzen, um hierzubleiben.
    »Ich komme noch nicht sofort zurück«, sagte Cade ausweichend.
    »Na klar, bleib ruhig noch eine Woche. Dad hat recht, du musst noch ein wenig spielen. Zudem erfährst du bestimmt viel über unsere Optionen vor Ort. Diese ganze Grundlagenarbeit wird hilfreich sein, wenn wir uns in ein paar Jahren entscheiden, etwas zu unternehmen.«
    »In ein paar Jahren?«
    Ihr Leben lag plötzlich wie ein dunkler Abgrund vor ihr, ohne

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