Ein sueßes Versprechen
setzten ihn an den Küchentisch. Während die anderen das Haus durchkämmten und alles genau untersuchten und die Pferdeburschen die übrigen gefangen Genommenen bewachten, die gefesselt in den Keller gebracht worden waren, standen Del, Gareth und Logan an der Küchenmauer und verfolgten, wie Royce, Charles und Deverell den Anführer befragten.
Der sehr niedrig in der Hierarchie der Sekte angesiedelt schien.
»Die Schwarze Kobra ist fort – das ist alles, was ich sagen kann.« Die Augen des Mannes traten hervor. Es stand außer Zweifel, dass er Angst hatte.
»Ja, aber …« Charles – eine berechtigte Quelle für die Angst des Mannes – prüfte die Schärfe seines Jagdmessers. »Sie müssen doch wissen, wohin der oberste Führer gegangen ist. Es liegt wirklich in Ihrem Interesse, es uns zu verraten.«
Der Mann schüttelte den Kopf.
»Sie verstehen nicht. Wir sind nur die Fußsoldaten. Unsere Anführer würden uns niemals solche Sachen anvertrauen. Die Schwarze Kobra sieht alles, weiß alles. Wir folgen ihr, wohin immer sie uns führt.«
Royce verzog das Gesicht.
»Wie dumm von Ihnen.« Er stand auf und schaute Charles und Deverell an. »Er sagt die Wahrheit. Sie wissen nicht …« Er schaute noch einmal den Mann an. »Wann ist Ihr Anführer gegangen?«
»Vor einer Stunde – nicht länger.« Die Erleichterung des Sektenanhängers, eine Frage beantworten zu können, war sichtbar.
»Wie viele waren es zusammen?«, fragte Deverell.
Der Mann zögerte, als merkte er, dass er nützliches Wissen preisgab, dann aber zuckte er die Achseln.
»Die Leibwächter – zwanzig Mann, dann noch M’wallah, der Ratgeber der Schwarzen Kobra, und Saleem, der Hauptmann der Wache.«
»Also die Schwarze Kobra eingeschlossen dreiundzwanzig Reiter, richtig?« Royce blickte den Mann auffordernd an.
Ergeben nickte der andere.
»Dreiundzwanzig sind von hier fortgeritten.«
Royce schaute seinen Oberpferdeknecht an und deutete auf den Sektenanhänger.
»Bring ihn nach unten und steck ihn zu seinen Spießgesellen. Dann sperr den Keller ab und verriegele ihn, barrikadiere die Tür mit schweren Möbeln. Wir lassen sie für den Moment hier.«
Der stämmige Bursche nickte.
»Aye, Euer Gnaden. Ich werde mich darum kümmern.«
Lucifer erschien auf der Türschwelle zum Haus.
»Es war eine Frau hier – man muss sich nur das Schlafzimmer ansehen. Seide und Parfum und überall Kerzen.«
Royce hielt eine Hand in die Höhe, sodass der Sektenanhänger und der Pferdebursche stehen blieben.
»Diese Frau – was ist mit ihr geschehen?«
Der Mann blickte ihn merkwürdig an.
»Weg. Fortgegangen.«
Royce runzelte die Stirn.
»Mit der Schwarzen Kobra?« Deverell hatte nur nach Männern gefragt.
Der Mann zögerte, nickte dann aber.
»Kennen Sie den Namen dieser Frau?«, wollte Charles wissen.
Der Mann schüttelte den Kopf.
»Ich gehe davon aus«, Royce’ Stimme hatte einen tödlichen Unterton, »dass Sie den Namen der Schwarzen Kobra nicht kennen.«
Hastig und entschieden schüttelte der Mann den Kopf.
»Wir sind nur Fußsoldaten. Es steht uns nicht zu, den Namen der Kobra zu kennen.« Er zögerte, dann fügte er, wie um sie von seiner Aufrichtigkeit zu überzeugen und sie zu beschwichtigen, hinzu: »Wir kennen nur einen Namen – Ferrar. Die beiden anderen … das wussten noch nicht einmal die Leibwachen.«
Royce hob die Brauen, dann nickte er seinem Stallburschen zu.
»Bring ihn runter.«
Er wandte sich zu Del, Gareth und Logan.
»Keiner von denen, die wir gefangen haben, ist Assassine«, bemerkte Del.
»Bedenkt man, wie viele jeder von uns dreien zu sehen bekommen hat, müssen noch mehr da sein«, erklärte Gareth. »Vermutlich sind sie unter den zwanzig Mann, die die Schwarze Kobra bewachen.«
Logan verzog das Gesicht.
»Wir sollten vermutlich davon ausgehen, dass die Wachen allesamt Assassinen sind – oder wenigstens die Gruppe, die als Elite bezeichnet wird –, die besser ausgebildeten Kämpfer.«
Royce nickte.
»Wir können unsere Vorgehensweise besprechen, während wir reiten, aber da die Schwarze Kobra nur eine Stunde Vorsprung vor uns hat und zudem höchstwahrscheinlich zu einem bestimmten Ort unterwegs ist, möchte ich mich möglichst sofort an die Verfolgung machen.«
Niemand widersprach. Royce ging zur Eingangstür voraus. Als er auf den Vorplatz trat, suchte sein Blick unter den wieder aufsitzenden Reitern nach Demon.
»Unter den gegebenen Bedingungen und dem Zustand der Straßen sollte es nicht allzu
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