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Ein sueßes Versprechen

Ein sueßes Versprechen

Titel: Ein sueßes Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Ungewöhnliches passiert. Es ist besser, ich tue das jetzt, als zu warten. Keiner von uns – Loretta, der Rest von euch oder ich – gewinnen irgendetwas dadurch, indem wir warten. Sobald ich erscheine, wird die Schwarze Kobra abgelenkt sein – er und seine Leute in dem Salon werden ihre ganze Aufmerksamkeit auf mich richten. In den paar Minuten habe ich ebenso wie er die Zügel in der Hand.«
    Eine Sekunde lang herrschte Schweigen, dann nickte Christian.
    »So gerne ich auch widersprechen und sagen würde, es gebe einen besseren Weg, es gibt ihn nicht. Sie haben recht. Wir müssen das hier zu Ende bringen, je eher, desto besser, und um das zu tun, müssen Sie hineingehen.«
    »Aber«, wandte Tony ein und wechselte einen erbitterten Blick mit Christian, »Royce wird unseren Kopf fordern oder Schlimmeres, wenn wir handeln, ohne ihn und die anderen vorzuwarnen.«
    Rafe schaute zum Gasthof zurück und zog seine Taschenuhr.
    »Fünf Minuten.« Er blickte auf die Uhr, dann zu Tony. »Sie haben fünf Minuten, um Wolverstone zu warnen. Dann reite ich her.«
    Tony ging.
    Rafe schaute zu Hassan und Rose, dann wandte er sich um und marschierte zurück zu der Stelle, wo sein Pferd stand.
    Auf der anderen Seite des Gasthofes hockte Royce neben Devil hinter einem kleinen Wall, der aus einem riesigen alten Ast bestand, der vor langer Zeit von der Eiche über ihnen heruntergefallen war, und verfolgte die Vorgänge – oder auch das völlige Fehlen davon – im Salon, als Deverell an seiner Seite auftauchte.
    Royce blickte ihn fragend an.
    »Viscount Kilworth ist hier und verlangt dich dringend zu sehen.« Deverell schaute zum Gasthof. »Offenbar hat sich Minerva seine Geschichte angehört und ihn mit einem deiner Stallburschen hergeschickt. Sie sind auf unsere Posten gestoßen, die Kilworth dann hergeleitet haben. Ich habe ihn auf der kleinen Lichtung zurückgelassen, aber er besteht darauf, mit dir zu sprechen.«
    »Minerva hat ihn geschickt.« Royce fragte sich, warum.
    »Hier passiert nichts«, merkte Devil an. »Du kannst genauso gut gehen und dir anhören, was Kilworth zu sagen hat.«
    Nach einem Moment des Überlegens nickte Royce und stand auf. Er ließ Deverell als Verstärkung für Devil da und ging durch den Wald zurück.
    Kilworth hörte ihn, als er die Lichtung betrat. Der Viscount wirbelte herum, und auf seine Züge malte sich Erleichterung.
    »Gott sei Dank!«
    »Allerdings. Was ist?«
    Kilworth verzog das Gesicht.
    »Nun, es ist nur, wissen Sie, ich bin nicht sicher, ob es etwas Wichtiges ist, aber Ihre Gnaden, Lady Letitia und Lady Clarice haben darauf beharrt, dass ich zu Ihnen komme und es Ihnen erzähle.« Er breitete seine Arme aus. »Daher bin ich hier.«
    Royce beherrschte sich und zwang sich zu Geduld. Wenn Minerva und Letitia und Clarice der Ansicht waren, Kilworth’ Information sei wichtig für ihn …
    »Berichten Sie mir einfach, was Sie ihnen gesagt haben.«
    »Nun, da ist noch ein Problem. Es ist …« Kilworth sah Royce in die Augen, dann atmete er rasch ein und stieß den angehaltenen Atem wieder aus. »Es ist schon so lange her … und ich weiß auch gar nicht sicher, ob es überhaupt stimmt …«
    Mit versteinerter Miene und einer Beherrschung, die an einem seidenen Faden hing, wartete Royce.
    »Es war auf einem Ball«, begann Kilworth seine Schilderung. »Vor Jahren, als ich noch viel jünger war. Ich habe mich umgesehen, wissen Sie, und habe quer durch den Saal diese junge Frau bemerkt, und sie hat mich gesehen und … nun, ich habe meine Mutter gebeten, uns einander vorzustellen, aber Mama hat nur einen Blick auf sie geworfen, verächtlich den Mund verzogen und erklärt, das sei genauso sinnvoll, wie mich Lavinia vorzustellen. Lavinia ist meine jüngste Schwester, wissen Sie. Ich fand das merkwürdig … nun, ich begriff zwar, was sie damit andeuten wollte, aber ich wusste auch, dass meine Mutter immer übertreibt, besonders wenn es um meinen Vater geht. Daher bin ich bei einem anderen Ball zu ihr gegangen und habe sie um einen Tanz gebeten. Sie hat mich nur angesehen – sie musste nichts anderes tun, wissen Sie –, dann hat sie gelächelt und gesagt, sie halte das wirklich nicht für eine gute Idee.«
    Royce runzelte die Stirn.
    »Warum musste sie nichts tun, als Sie nur anzusehen? Und was für Schlüsse ziehen Sie aus alldem?«
    »Es waren ihre Augen, wissen Sie?« Kilworth’ sonst wenig ausdrucksvolle Züge waren ungewohnt lebhaft. »So wie auch Rodericks – und die meines Vaters.

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