Ein sueßes Versprechen
abgeebbt war. Als es wieder still war, fuhr er fort:
»Und so wie die von uns, die vor ihnen die Erkenntnis erlangt haben, haben unsere vier Freunde und die vier entsprechenden jungen Damen beschlossen, dass ein gemeinsam gemeistertes Abenteuer eine gesunde Basis ist, auf der man ein gemeinsames Leben errichten kann.«
Devil hob sein Glas.
»Ich bitte Sie daher alle, Ihre Gläser zu nehmen, sie zu heben und auf die Verlobungen anzustoßen von Colonel Derek Delborough mit Miss Deliah Duncannon, Major Gareth Hamilton mit Miss Emily Elphinstone, Major Logan Monteith mit Miss Linnet Trevission und Captain Rafe Carstairs mit Miss Loretta Michelmarsh.«
Stühle scharrten, als alle aufstanden, die Gläser hoben und Devils Beispiel folgend riefen:
»Auf das Versprechen eines gemeinsam geführten Lebens.«
Lauter Beifall und Jubelrufe brandeten auf, es wurde gelacht und gelächelt, man schaute sich in die Augen, und Paare, die bereits die Magie kannten, die ein gemeinsames Leben bedeutete, tauschten verständnisinnige Blicke, geheime Lächeln. Sie tranken erneut und toasteten einander zu.
Dann setzten sich alle wieder, und Minerva gab den Dienern das Zeichen, worauf das Bankett aller Bankette begann.
Royce lehnte sich auf seinem schweren geschnitzten Stuhl zurück, blickte in den Saal, dann streckte er eine Hand aus und fasste nach Minervas, zog sie näher an sich. Er sah ihr tief in die schönen grauen Augen, hob ihre Hand an seine Lippen und sagte schlicht:
»Gut geplant.«
5. Januar 1823
London
Rafe traf sich mit Gabriel auf dem gepflasterten Streifen vor dem Gebäude, in dem Sir Charles Manning Geschäftsräume unterhielt. Rafe schaute zu der schwarzen wappenlosen Kutsche, die einen halben Block weiter am Straßenrand wartete. Loretta hatte akzeptiert, dass es am besten den Männern überlassen blieb, mit Manning fertigzuwerden, aber sie wollte in der Nähe sein, um sofort das Ergebnis zu erfahren.
Gabriel blies sich in die Hände und blickte sich um. Es war früher Nachmittag, aber selbst zu dieser Stunde eilten auf den Gehwegen alle möglichen Schreiber und Kontoristen von hier nach dort.
»Roscoe sollte bald hier sein.«
Rafe nickte. Neville Roscoes Beteiligung an ihrem Plan hatte alle überrascht. Christian hatte vorgeschlagen, Roscoe, der offenbar eine Menge über die anrüchigeren Vorgänge in der Londoner Geschäftswelt wusste, nach seiner Meinung zu fragen, wie man am besten mit Manning umging. Montague, der angesehene Vermögensverwalter der Cynsters, der auch Esme betreute, hatte den Vorschlag unterstützt. Er kannte Roscoe ebenfalls und schätzte offenkundig die Ansicht des anderen.
Royce und Minerva waren nach London gekommen, da Royce’ Anwesenheit erforderlich war, um das Gerichtsverfahren gegen die Schwarze Kobra in Gang zu setzen. Rafe war bei dem Herzogspaar in Wolverstone House untergekommen, während Loretta unter das Dach ihres Bruders zurückgekehrt war. Aber sobald die Sache mit Manning geregelt und Esmes Abreise aus dem Kloster gesichert war, würden Rafe und Loretta sich aufs Land begeben und Margaret besuchen, Lorettas älteste Schwester, und dann weiterreisen zu Rafes Familie, die nach all den Jahren ungeduldig darauf wartete, ihn wiederzusehen und seine Verlobte kennenzulernen.
Alle, die mit der Sache Manning zu tun hatten, hatten sich am Abend zuvor in Wolverstone House getroffen. Royce, Rafe, Loretta, Christian, Gabriel und Tristan waren anwesend gewesen, wie Montague auch, und zu aller Überraschung hatte auch Roscoe die Nachricht geschickt, dass er teilnehmen wolle.
Als er eintraf, hatte Minerva ihn verwundert angesehen, dann aber gelächelt und ihn willkommen geheißen und sie ihrer Besprechung überlassen.
Roscoe hatte einen Blick mit Royce gewechselt, dann aber hatte er sich hingesetzt und ihnen gesagt, was er über Mannings Geschäfte herausgefunden hatte. Montague hatte ein paar Punkte bestätigen können, war aber auch sehr daran interessiert gewesen, von anderen zu hören, und sein ganzes Verhalten ließ keinen Zweifel daran, dass er auf Roscoes Meinung große Stücke hielt.
Nachdem sie alle Informationen gewissermaßen vor sich ausgebreitet hatten, hatten sie einen Plan gefasst – einen recht einfachen, der ihrer Ansicht nach sicher funktionieren würde.
Während Roscoe zwar zugestimmt hatte, dass ihr Plan Esme von jeder Gefahr, die Manning für sie darstellte, befreite, wies er aber darauf hin, dass Manning seine Anteile vermutlich nur an jemanden veräußern
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