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Ein sueßes Versprechen

Ein sueßes Versprechen

Titel: Ein sueßes Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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würde, der aus dem gleichen Holz geschnitzt war, der dann da weitermachen würde, wo Manning aufgehört hatte. Dann wären Esme und ihre Mitanteilseigner nicht besser dran als zuvor.
    Roscoes Vorschlag, dieses Risiko zu minimieren, hatte sie alle überrascht, aber Montague hatte die Idee gutgeheißen und nach einem Moment des Überlegens hatte auch Royce seinen Segen gegeben. Damit waren auch die anderen alle zufrieden.
    Was der Grund war, warum Rafe und Gabriel jetzt auf Roscoe warteten, bevor sie Manning aufsuchten und ihn zur Rede stellten.
    Die verschiedenen Turmglocken von London hatten gerade zwei Uhr zu läuten begonnen, als Roscoes hochgewachsene Gestalt, makellos gekleidet wie immer, um die Ecke kam. Er sah sie und beschleunigte seine Schritte.
    Roscoe nickte ihnen zu, dann deutete er mit einer Kopfbewegung auf die Tür.
    »Sie gehen voraus. Ich spiele die Rolle des geheimnisvollen schweigsamen Unterstützers, bis wir anfangen zu erklären, wie es weitergehen wird.«
    Rafe, der fast das Gefühl hatte, einen Angriff einzuleiten, ging vor ihnen die schmale Treppe hoch. Sie betraten Mannings Geschäftsräume, ohne anzuklopfen, schüchterten den eigentlich abgefeimt wirkenden Schreiber ein und schickten ihn los, um sie bei Manning anzukündigen und ihm zu sagen, sie wollten mit ihm dringend über Argyle Investments sprechen.
    Weniger als eine Minute später wurden sie in Mannings Allerheiligstes vorgelassen.
    Der Mann selbst – ein Gentleman, der gut gekleidet und elegant wirkte, mittleren Alters und um die Mitte ein bisschen beleibter – erhob sich aus seinem Stuhl hinter dem großen Schreibtisch.
    »Meine Herren.« Sein Blick zuckte von Gabriel zu Rafe. »Ich nehme an, Sie sind der Mr. Carstairs, der kürzlich seine Verlobung mit Miss Michelmarsh bekanntgegeben hat?«
    Die Anzeige war vor drei Tagen in der Gazette erschienen. Rafe nickte.
    »Allerdings.« Er deutete auf Gabriel. »Von Mr. Cynster haben Sie vermutlich schon gehört.«
    Mannings Miene gab Grund zu der Vermutung, dass er nicht verstehen konnte, was Gabriel hier wollte. Die Unsicherheit nahm seiner arroganten Selbstsicherheit einiges.
    Besonders als weder Rafe noch Gabriel Anstalten machten, ihm die Hand zu reichen. Und Rafe stellte ihm auch nicht Roscoe vor, der an der Wand neben der Tür stand.
    Eine unbehagliche Pause entstand, dann deutete ein erkennbar ernüchterter Manning auf die Stühle vor seinem Schreibtisch.
    »Bitte, nehmen Sie doch Platz, meine Herren.«
    Sie setzten sich alle. Roscoe ließ sich auf einem Stuhl an der Tür nieder. Rafe verkniff sich ein Grinsen. Christian hatte ihn gewarnt, dass Manning Roscoe nicht kannte und ihn daher auch nicht erkennen konnte, er aber, sobald er den Namen hörte, wüsste, mit wem er es zu tun hatte. Offenbar führte Roscoe eine Reihe fragwürdiger Unternehmen mit eiserner Faust, aber der Kodex, den er dabei befolgte, galt unumstößlich. Er war der eine Mann in London, der einem so gerissenen Geschäftemacher wie Manning problemlos den Wind aus den Segeln nehmen konnte.
    Wie ein Schakal, der plötzlich einem ausgewachsenen Löwen gegenüberstand.
    »Nun denn, meine Herren.« Manning legte seine Hände auf den Tintenlöscher und sah von Gabriel zu Rafe. »Was kann ich für Sie tun?«
    »Es geht doch viel mehr darum, was wir für Sie tun können oder uns bereiterklären für Sie zu tun.« Mit ausdrucksloser Stimme berichtete er, was er in Mainz erfahren hatte, alles, was der Preuße ihm gesagt hatte, und beschrieb die beeidete Aussage des Mannes, die sich nun in den Händen der Behörden in Mainz befand, in der Manning als Auftraggeber des Preußen genannt wurde, für die versuchte Entführung und anschließende Tötung Lady Congreves.
    Manning riss die Augen weit auf und breitete die Hände aus.
    »Davon weiß ich nichts. Der Preuße ist eindeutig falsch informiert. Ich habe ihn jedenfalls mit nichts beauftragt.«
    Gabriel lächelte breit und zeigte dabei seine Zähne.
    »Wir haben uns schon gedacht, dass Sie das sagen würden. Aber wir haben uns vergewissert, dass Sie Anteile an Argyle Investments angehäuft haben, eine Gesellschaft, die sich wohltätigen Zwecken verschrieben hat. Sie bemühen sich nun darum, diesen ursprünglichen Zweck der Gesellschaft zu ändern – allerdings gegen den Willen der Gründer und früheren alleinigen Teilhaber. Besonders interessant war dabei, dass Sie sich offensichtlich schwer verschuldet haben, um die Anteile zu erwerben, ohne Zweifel, weil sie mit einem

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